Honigwein v1.0

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Vine
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Re: Honigwein v1.0

Beitrag von Vine »

Stürmische Gärungen kenne ich hauptsächlich in der wärmeren Zeit (Flüssighefe aus dem Baumarkt; Saftgärung). Und wenn es stürmisch zuging, dann so im Bereich bis 10 oder 11 % Alkohol. Danach wirds deutlich moderater. Besonders wenn es gegen Ende geht. Dann sind die Blubbs im Gärröhrchen eine Seltenheit und winzige Schaumkrönchen im Wein, dass doch noch ein bisschen Zucker vorhanden ist. Also wegen der Gärungsintensität musst du dir keine Sorgen machen :)
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Zoddel
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Re: Honigwein v1.0

Beitrag von Zoddel »

Habe gestern abend probiert und Alkoholgehalt gemessen. Sehr wenig Restsüße, kaum wahrnehmbar. recht sauer, trocken bis halbtrocken. Schmeckt aber gar nicht so schlecht, noch sehr apfellastig halt. Vinometer sagt 12%, misst also zu hoch. Habe später am Abend einen trockenen Rotwein (13.5%) überprüft, da zeigte das Vinometer 17%. Also 3.5% zuviel. Wenn ich vorraussetze, dass mein Vinometer generell 3,5% zuviel gemessen hat, hätte mein Honigwein 8,5%. Das wäre ein sehr realistischer Wert, da ich bis dato insgesamt 4650g Zucker in 25L Ansatz hatte, was für 9% reicht.

Ich habe dann mit 1 Kilo Waldhonig und 300g Rohrzucker nachgesüßt, also für 2% Alkohol. Wenn die Restsüße wieder weg ist, wird erneut gemessen, je höher Alkoholgehalt wird, desto vorsichtiger möchte ich mit dem Nachsüßen sein.

Blubbert momentan 10 mal pro Minute und wird täglich 5-10x geschwenkt. Läuft meiner Meinung nach ganz gut,bislang, die Hefe hat in einer Woche fast 5 Kilo Honig auf 25 L weggeknuspert.

Gruß,
Zoddel
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Re: Honigwein v1.0

Beitrag von Vine »

Dein Vinometer scheint ja echt ganz schön daneben zu liegen :? Vielleicht doch mal ein anderes zulegen, vielleicht so ein hässliches Präzisionsvinometer?
Meine Vinometer lagen meistens immer ganz gut beim Gegentesten. Eines wies allerdings ein Minus von 1,5 auf. Ist mittlerweile eh von der Katze zerstört worden.
Es heißt übrigens nicht unbedingt, dass der Fehler von 3,5% sich über die ganze Messlatte zieht. Wahrscheinlich sollte man in allen Bereichen testen und das Vinometer damit eichen.

Dass sauer und trocken nicht dasselbe sind, weißt du? Ein trockener Wein wie auch ein süßer Wein können sauer sein. Wenn dein Wein noch halbtrocken rüberkommt, ist noch ordentlich Restsüße vorhanden. Halbtrocken würde einem Restsüßegehalt von etwa 9-18 g Zucker pro Liter entsprechen.

LG
Vine
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Zoddel
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Re: Honigwein v1.0

Beitrag von Zoddel »

Ich weiß. dass man den Fehler des Vinometers nicht auf die ganze Messlatte anwenden kann, aber unterschiedliche Alkoholkonzentrationen zu mischen und zu messen, da habe ich ehrlich gesagt keine Lust drauf und es zählt ja eher die Tendenz, und das mit der Restsüße ist mir auch bewusst.

Die war aber so gut wie nicht mehr vorhanden, für mich eher trocken als halbtrocken, deswegen habe ich nachgesüßt. Jetzt, 4 Tage später ist die Restsüße wieder so gut wie aufgebraucht. schmeckt recht trocken, so dass ich heute abend wahrscheinlich wieder Honig für 1% hinzugeben werde (= 730g bei 70% Zuckeranteil). Gärung hat auch stark nachgelassen. Gestern habe ich nochmal mit dem Vionometer gemessen, zeigte 13%-13,5% an, ist also mehr angestiegen. Ich werde vorm nachzuckern nochmal nessen. Die Schicht Apfelstückchen an der Oberfläche hat sich deutlich dezimiert. Säure habe ich auch 2x mit Kaffeefilterfiltrat gemessen, lag bei 7. Leider etwas zu hoch, aber noch ok, oder? Verdünnen möchte ich jetzt nicht mehr unbedingt, ein wenig erhöht sich das Volumen ja noch durchs Nachzuckern, oder würdet ihr verdünnen?

Insgesamt drin sind nun, 6 Kilo Honig, 500g Rohrzucker nund der Zucker aus 8 Litern Apfelseaft und 8 Äpfeln.
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Re: Honigwein v1.0

Beitrag von Vine »

Hallo Zoddel!

Ich nehme fürs Grundrezept mittlerweile etwas weniger Äpfel. Ich verwende meist Boskop-Äpfel und die haben doch wohl ganz schön Säure. Mir ist es lieber ich stocke ggf. noch mit der Säure auf als verdünnen zu müssen. In einem Fall ist mir die Säure sogar mit jeder Honiggabe etwas nach oben gegangen. Da habe ich das letzte Prozent dann mit Zucker bewerkstelligt.
Aber 7g/l ist noch ein guter Wert. Für einen halbtrockenen Met z. B. dürfte das gut kommen.
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Re: Honigwein v1.0

Beitrag von Zoddel »

Ich hatte 5 richtig dicke Boskoop Äppel genommen, die waren in der Tat sehr sauer, denn ansonsten sind in den 25L Ansatz ja nur 55 mL Milchsäure. Passt ja noch...
Vorgestern nochmal probiert (so gut wie keine Restsüße), Vinometer zeigte knapp 15% an, was vom absoluten Wert zu halten ist, ist klar, aber die Tendenz geht nach oben. Nachgezuckert mit 750g Honig (~1% Alc).
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Re: Honigwein v1.0

Beitrag von Vine »

Milchsäure vorab gebe ich überhaupt nicht mehr zu, wenn ein ausreichend saures Milieu zu erwarten ist. Auch nicht beim Met, wenn Apfelsaft und Äpfel im Ansatz sind. Ich säure lieber nach einer Säuremessung nach.
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Re: Honigwein v1.0

Beitrag von Zoddel »

Heute erneut gemessen und probiert. Vinometer sagt 15%, Geschmack sagt, dass Restsüße verbraucht ist. Gäraktivität hat auch stark nachgelassen (1-2blubbs/min). Habe mit 250g Waldhonig und 80g Rohrzucker nachgesüßt.
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Re: Honigwein v1.0

Beitrag von Vine »

Hast du dir ein neues Vinometer zugelegt?
Wenn es noch 1-2 mal blubbt pro Minute, dann ist definitiv noch was an Zucker drin. In den höheren Alkoholprozentbereichen dann auch vorsichtiger nachzuckern. Und mehr Geduld haben, bis der Wein wirklich trocken ist!
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Re: Honigwein v1.0

Beitrag von Zoddel »

Hi Vine!

Vielen Dank, dass du dich so für meinen Ansatz interessierst und fleißig Tipps postest!

Ein neues Vinometer habe ich mir nicht zugelegt, reinige es aber immer sorgfältig und teste öfters mit trockenem Rotwein, um herauszufinden wie das Vinometer 'tickt'. Und meinen 12% Rotwein hat es neulich mit 13% gemessen, also ok. Diese krasse Abweichung die ich am Anfang hatte hatte ich bei Rotwein danach nicht mehr. Trotzdem glaube ich natürlich nicht, dass mein Honigwein nun 15% hat, sondern ich gehe von eher 12% aus, wenn's hoch kommt 13. Mehr wäre allein rechnerisch von der bisher eingesetzten Zuckermenge nicht möglich. Das Vinometer dient mir als grober Anhaltspunkt, mehr nicht und ich glaube ein anderes Vinometer würde es auch nicht zufriedenstellend besser machen. Meiner Meinung nach ist es wichtiger, zu wissen wie sein Gerät tickt und da muss ich einfach ausprobieren und Erfahrung sammeln.

Was das Nachzuckern und die Restsüße angeht, kann ich Dich beruhigen. Ich bin da getreu den Ratschlägen auf der Homepage sehr vorsichtig und süße nur nach, wenn der Wein mir definitiv viel zu trocken ist und die Gärintensität (relativ gesehen zur Gärintensität der vorherigen Tage) stark nachlässt. Dass die hefe weniger zucker verträgt, je alkoholischer der Wein wird, weiß ich auch. Deshalb habe ich beim letzten Nachzuckern auch nur für 0.5 Vol % Alkohol hinzugegeben (250g Honig 70% KH + 80g Zucker), das ist 1% Zucker in den 25 Litern. Der Wein schmeckte vorher wirklich sehr trocken (viel zu trocken zum Trinken) und die Gärintensität, die die Tage davor bei 4 Blubbs lag, war runtergegangen auf 1. Mein Ziel ist es, vorsichtig nachzusüßen wenn der Restuzucker zum überwiegenden Großteil aufgebraucht ist. Aber ich möchte die hefe auch nicht völlig trocken laufen lassen (vor allem nicht wenn sie gerade noch gut drauf ist). Ich gehe davon aus, dass dies ebenfalls einen negtativen Effekt auf die Vitalität und Aktivität der Hefe hätte, wenn auch einen wesentlich geringeren als durch zuviel Zucker. Krasser nahrungsmangel bedeutet Stress, die Zellen müssen sich umstellen und das ist nie gut, um 'im Flow' zu bleiben. Selbst, wenn kaum Hefezellen absterben, so müssen sie doch erst einmal wieder ihre Zuckerverarbeitungsenzymerie hochfahren, wenn wieder Nahrung kommt.
Ist nur meine Meinung, aber ich weiß Deinen Ratschlag, vorsichtig und geduldig zu sein, zu schätzen, nicht falsch verstehen! Ich werde auch mit jedem Nachzuckern kritischer und vorsichtiger werden, versprochen. ;) Aber bisher hat die hefe einfach einen sehr guten Job gemacht. Dadurch, dass das Fass einen Zapfhahn hat, kann ich ganz bequem eine kleine Probe entnehmen ohne jedesmal das Fass aufmachen zu müssen.
Überlege auch, mir evtl doch einen Weinfilter zuzulegen, da es sicher nicht mein letzter Ansatz ist.

Grüße
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Re: Honigwein v1.0

Beitrag von Vine »

Du wirst das Weinchen schon schaukeln! ;)
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Re: Honigwein v1.0

Beitrag von Zoddel »

habe gestern (So) mittag nochmal mit 350g Honig nachgesüßt. Die Gärung hat in der Folge wieder zugelegt von 0,5 auf 2 Blubbs/min. Werde mir doch noch einen Weinfilter zulegen, unabhängig davon, wie sauber die Gärung zum Ende kommt irgendwann.
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