Nach 8 Tagen Gärung bereits 12%????

[Gaerballon]

Hallo alle miteinander,

ich bin relativ neu hier im FWK, lese aber schon längere Zeit mit. Habe dieses Jahr das erste Mal seit langer, langer Zeit wieder Wein angesetzt und mich auch vorher hier durchgelesen

Nun meine eigentliche Frage: Ich habe am 06.10. meinen Apfelwein wie folgt angesetzt:
-24 l Saft
-3 kg Zucker
-25 g Antigel
-10 g Hefenährsalz
-Trockenhefe mit Gärstarter

Es fing auch sofort an wie wild zu blubbern - soweit alles bestens. Seit gestern wurde nun die Gärung zusehends langsamer (heute nachmittag noch so etwa aller 2min ein Blubb). Habe deshalb heute mal verkostet und Alk gemessen. Der Wein schmeckte gelinde gesagt seeehr trocken deshalb denke ich, daß die Messung mit dem Vinometer relativ verlässlich sein sollte - tja und das Vinometer sagte mir, daß mein wertes Gebräu bereits 12% Alkohol hätte! Kann das sein, daß bereits nach einer Woche so viel Alkohol drin ist?
Ich habe jedenfalls jetzt nochmal 400g Zucker dazugegeben und schau mal wie die Gärung wieder in Gang kommt.

Freundliche Grüße an alle "Hobbyweiner"
und einen schönen Sonntag noch
Thilo

[fibroin]

Du schreibst nicht, wie warm der Wein gestanden hat, aber bei so 20 ° ist das durchaus möglich.

[Gaerballon]

Hallo fibroin,

sorry - ich vergaß
Der Ballon steht in der Küche mit Fußbodenheizung, also relativ konstant so leicht über 20°C.

Gruß Thilo

[Fruchtweinkeller]

Normal. Bei einer vernünftigen Gärführung ist dieses Gärtempo absolut reproduzierbar.

[Gaerballon]

OK, vielen Dank dann bin ich ja zufrieden.

Gruß Thilo

[Josef]

Dann steht er noch auf der Fußbodenheizung! Bessere Bedingungen für eine schnelle Gärung kann man kaum finden.

[Gaerballon]

Heute mal den neuesten Stand zu meinem "schnellen" Apfelwein. Da es nur noch selten (so aller 2-3 Min.) im Röhrchen blubberte und schon recht viel Bodensatz vorhanden war, habe ich ihn am vorigen Sonnabend (21.10.) abgezogen. Dabei habe ich dann einen Alkoholwert von knapp 13% gemessen, was ja auch entsprechend der vorigen Messung und Nachzuckermenge plausibel ist. Anchließend ist allerdings die Gärung trotz nochmal 800g nachzuckern und regelmäßigem Schütteln nicht wirklich wieder in Gang gekommen. Mittlerweile ist der Wein schon stark am Klären, d.h. im oberen Drittel des Ballons schon richtig klar (Taschenlampe). Ich gehe jetzt mal davon aus, daß das schon Gärungsendpunkt ist???
Wann sollte ich Ihn denn jetzt das nächste mal abziehen? Soll ich warten bis zur vollständigen Klärung oder lieber zwischendurch schon mal?

Gruß Thilo

[Birgit]

Du hast während der Gärung abgezogen, dadurch hast Du die gärfähige Hefe stark reduziert, deshalb hast Du die Gärung stark verlangsamt. Das ist der beste Weg Flaschenbomben zu bauen. Du solltest jetzt nicht erneut abziehen sondern den Wein intensiv schütteln und hoffen das die Gärung durchzieht.

Gruß Birgit

[Gaerballon]

Hallo Birgit,

danke für die schnelle Antwort. Dann habe ich wohl ein Fehlerchen gemacht.... Ich glaube, mit "Gärung durchziehen" wird das wohl eher nix mehr - er hat die letzten Tage soweit wir was gesehen haben überhaupt nicht mehr geblubbert
Sollte ich jetzt noch irgendwelche Experimente machen von wegen Hefe zugeben? Ich wäre ja geneigt, ihn jetzt einfach fertig klären zu lassen und gut - ist ja im Prinzip durchaus ausreichend Alkohol drin. Wegen der Flaschenbomben hast Du sicherlich Recht, aber dann kann ich den guten Tropfen eben nicht so lange lagern - mal sehen, was die Verwandten und Bekannten dazu sagen

[Fruchtweinkeller]

Eine Gärung nachträglich wieder zu beschleunigen ist sehr schwierig. Nachzulesen ist das auf der Homepage unter Weinfehler -> Gärstockungen.

Du hast mehrere andere Möglichkeiten zur sicheren Weinstabilisierung, die auch im Kapitel "Zucker" beschbrieben sind: Pasteurisation, Sterilfiltration oder der Einsatz von Konservierungsmitteln.

[Gaerballon]

Hallo,

ich habe mich jetzt entschlossen, dem Wein seine Ruhe zu lassen und die Klärung abzuwarten.
Habe mir gerade noch so überlegt, dass es ja eigentlich kein Problem von wegen Flaschenbomben geben dürfte weil ja durchaus noch genügend Restzucker (mindestens 500g) im Wein ist falls irgendwo noch ein paar Hefchen Futter suchen... Oder habe ich da jetzt einen Denkfehler?
Sterilfiltration wäre zwar auch keine schlechte Idee aber eigentlich wollte ich mir die ganzen Gerätschaften nicht antun Bliebe noch das Pasteurisieren aber das finde ich für einen Wein auch nicht so gut geeeignet von wegen Aroma etc.

Gruß Thilo

[Fruchtweinkeller]

???
Restzucker = große Gefahr einer Nachgärung

[Dieser Beitrag wurde am 29.10.2006 - 22:33 von Fruchtweinkeller aktualisiert]