Maische als kleiner Starter nicht so gut, wie großer Ansatz

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MetNewbi
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Maische als kleiner Starter nicht so gut, wie großer Ansatz

Beitrag von MetNewbi »

Hallo,

ich mache mehr oder weniger regelmäßig Wikingerblut. Dabei haben sich 12 kg Sauerkirschen auf einen 60L Ansatz als Optimum aus Aufwand und Nutzen herausgestellt. Bisher habe ich die Kirschen mit 15 kg Honig, Nährsalz usw. als volle 60L angesetzt und nach ca. 12 Tagen abgepresst und dann nachgehonigt.
Ende letzten Jahres habe ich versuchsweise die 12 kg Kirschen mit 4 kg Honig in einem Hobbock angesetzt und 12 Tage vergoren. Danach abgepresst und mit Honig und Wasser auf 60L aufgefüllt.
Für mich hat es den Vorteil, dan ich nicht die ganzen 60L durchsieben und durch den Pressbeutel gießen muß :schlecht:
Sondern ich nur 20L mit viel Frucht habe.
Am WE habe ich meinen Versuchsansatz gefiltert und abgfüllt. Die Farbe stimmt, aber es ist nicht so viel Fruchtgeschmack vorhanden, wie ich es gewohnt bin :|
Dazu kommt noch, das ausgerechnet dieser Ansatz auf 17% hochdrehte - sonst erreiche ich mit Früchten 16%. Ok, 2 kg Kirschen waren aus einer anderen Quelle, als gewöhnlich, aber die vermeindliche Arbeitserleichterung hat keine Punkte gebracht! ?-|

Gruß Gerald
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KommandeurMumm
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Maische als kleiner Starter nicht so gut, wie großer Ansatz

Beitrag von KommandeurMumm »

Hallo Gerald.

Das finde ich seltsam, ich hätte erwartet, dass das keinen Unterschied macht. Bei gleicher Alkoholproduktion (als Lösungsmittel) und gleicher Fruchtmenge sollte doch auch der gleiche Fruchtgeschmack entstehen, oder?

Kannst du ausschließen, dass es die üblichen jährlichen Qualitätsschwankungen waren?

Komisch klingende Vermutung: vielleicht war nicht genug Flüssigkeit vorhanden, die den Fruchtgeschmack aufnehmen konnte? Sprechen wir beim Geschmack von Molekülen, die auch irgendwie der Molekülphysik unterliegen? Kann eine Flüssigkeit bis zu einer gewissen Konzentration "gefüllt" werden? Ergo: wenn weniger Flüssigkeit, dann weniger Geschmack bei Verdünnung?

Hatte Professore das nicht auch so gemacht? Erst ein Konzentrat ansetzen und später verdünnen, wegen der Arbeitserleichterung? Wenn ja, wie sind da die Erfahrungen?

Gruß,
Hendrik

[Dieser Beitrag wurde am 25.02.2013 - 13:10 von KommandeurMumm aktualisiert]
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MetNewbi
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Beitrag von MetNewbi »

Hallo Hendrik,

die kleinere Flüssigkeitsmenge zum Auslaugen habe ich auch vermutet. Am Alkohol kann es nicht gelegen haben, denn die Maische hat wie verrückt gegoren und hatte 12%. Die großen Ansätze liegen eher bei 10%. Die Hefe braucht ja erst mal zum vermehren, ehe sie richtig loslegen kann. Da ist der kleine Ansatz klar im Vorteil.

Gruß Gerald
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Beitrag von KommandeurMumm »

Anders herum klappt das aber nicht so einfach :)
Beim letzten Brombeeransatz habe ich die Erfahrungen der 2 vorher gegangenen einfließen lassen und gleich weniger Brombeeren pro Liter Wasser eingemaischt. Mit den Beeren aus meiner Quelle habe ich nach FWK-Rezept immer so 13 g Säure pro Liter erhalten. Beim letzten Mal habe ich dann die Fruchtmenge halbiert, es war also die doppelte Menge Flüssigkeit zum Auslaugen da. Irgendwie habe ich aber trotzdem nicht den doppelten Fruchtgeschmack :D
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Beitrag von Mondwein »

hallo ihr beiden,

nun..., leider und das meine ich jetzt ernst, ..leider büßen wir Menschen ausnahmslos mit zunehmendem Älterwerden immer mehr und mehr Geschmacksknospen ein.
Das ist sehr schade, denn mit zunehmendem Alter sollte man eigentlich mehr und mehr für seine Mühen belohnt werden ! :|
Aber die Natur hat uns eben nun einmal so ausgestattet, dass unser Geschmacksempfinden immer schwächer wird.

Nicht traurig sein, bin zu 100 %solidarisch, leide mit, auch ich werde älter :-x
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Beitrag von KommandeurMumm »

@Mondwein
Danke für das Mitleiden, aber ich glaube, das ist (noch) nicht so das Problem. Ich werde zwar in weniger als 7 Wochen mein 30. Lebensjahr vollenden, aber von "Alter" möchte ich noch nicht sprechen. Das habe ich hier mal, da wurde ich von einigen eines besseren belehrt ?-|
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Das geht schneller als man glaubt... ?-|

Ich hatte mal zwei vermeintlich identische Ansätze nebeneinander gären (hatte kein großen Behälter frei und habe den Ansatz deshalb gesplittet). Hinterheben haben die Weine unterschiedlich geschmeckt und der Alkoholgehalt war auch leicht unterschiedlich. Erklären kann man so etwas nur mit der Chaostheorie ;)
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Beitrag von Mondwein »

oh,
erst 30 ?

da hast du ja noch ungefähr 20 Jahre Zeit bis es merklich nachlässt (mit den Knospen) !!
Nein... also dann kann das nicht der Grund sein, dann liegts tatsächlich an der Chaostheorie :schlecht:
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