Frage zur Nachklärung und Explosionsgefahr

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dynamicVision
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Frage zur Nachklärung und Explosionsgefahr

Beitrag von dynamicVision »

[EDIT: Ich meine natürlich Nachgärung!]

Eine Frage habe ich mal. (Eine physikalische)

Ich las hier einige Male von der Explosionsgefahr bei Nachgärung durch CO² Bildung.

Nun wundere ich mich, da die Druckregulierung bei Luft durch den Korken ja gut funktioniert. Wenn ich meine Rieslingflaschen in einem heissen Sommer zu warm liegen habe, steigt der Flüssigkeitsspiegel bis keine Luft mehr in der Flasche ist und der Korken schiebt sich aus der Flasche.

Wenn Luft nicht durch die Poren des Korkens entweichen könnte würde eine Flasche ja auch beim Verkorken platzen durch die Kompression.

Einziger Ansatz auf den ich komme: Kann CO² nicht durch die Poren des Korkens entweichen? Vielleicht da das Molekühl grösser ist, als die Luftbestanteile O2 und N?

Vielleicht hat jemand hierzu die Erklärung. Bin nur Neugierig.

UND: Reicht die Sterilfiltration aus um sich diese Gefahr vom Hals zu schaffen? Oder ist doppelt filtern noch besser?

Gruss
Bastian

PS: Kann man die Filtereinsätze (zb von Brouwland) mehrfach benutzen oder nur jeweils einmal?

[Dieser Beitrag wurde am 07.10.2006 - 22:25 von dynamicVision aktualisiert]
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Zu dem Phänomen Deiner Rieslingflaschen im Sommer: Gase und Flüssigkeiten dehnen sich aus der Erwärmung, Gase sind aber im Gegensatz zu Flüssigkeiten komprimierbar ;) Und wenn Dein Korken sich bewegt, so ist er nicht dicht. Was die Haltbarkeit des Weins herabsetzt, aber die Gefahr einer Flaschenbombe senkt.

Ein idealer Korken ist absolut luftdicht. Und einen geringen Überdruck durch das Verkorken verkraftet so eine Flasche problemlos. Oft sieht man auch wie direkt nach dem Verkorken am Rand des Korkens noch ein paar Gasbläschen entweichen.

Natürlich reicht die Sterilfiltration aus, um die Gefahr der Nachgärung zu beseitigen. So werden auch die meisten gekauften Weine behandelt ;) Wichtig ist die sorgfältige Durchführung der Filtration, siehe dazu Homepage -> Filtration.

Sind die Schichten noch gängig, so können sie gespült werden um einen zweiten Wein zu filtrieren. Da sie quellen kann man sie aber nicht mehrfach einsetzen, trocknen und bei bedarf wieder einsetzten.

[Dieser Beitrag wurde am 07.10.2006 - 22:36 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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Josef
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Beitrag von Josef »

@ dynamicVision
Um die Filterschichten richtig auszunutzen, lasse ich immer mehrere Weine zusammenkommen und filtere alles hintereinander. Mit der Zeit bekommt man ein gefühl dafür wieviel Wein durch den Filter geht.
dynamicVision
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Beitrag von dynamicVision »

@FWK: Danke für die Info, da bin ich doch echt einer derer gewesen, die dachten das durch den Korken ein Gasaustausch stattfindet ;) Aber das der Wein dann oxidieren würde, daran hab ich nicht gedacht...

Ich bin ganz froh, das bisher jeder Korken meiner Rieslinge eher dem Überdruck nachgegeben hat und aus der Flasche kam (2 mm aber höchstens). Ich denke, das dies auch meistens der Fall sein wird (Und hoffe).

Ansonsten werde ich alles tun, das keine Nachgärung stattfindet. Der Honigwein wird bis zum Ende durchgegoren (Schon seit Dezember 2005 - Ist die Zeit normal? Dürfte jetzt 14-15% haben und sich dem Ende zubewegen). Der gerade angesetzte Rose-Wein wird aber bei ca 9,5% filtriert, weil mit Traubenwein ab 12% einfach nicht mehr schmeckt... (habe da mal eine Riesling Auslese trocken getrunken mit 14,5% - Nein, das war schon Sprit)

@Josef: Danke für den Tip :) Ich weis nur nicht ob bei den bescheidenen Weinmengen die ich mache mal zwei Weine gleichzeitig auf dem richtigen Punkt sind.

Vielleicht nehme ich mir von einem Winzer mal Traubensaft (Müller Thurgau) mit und setze noch einen weissen Wein an, da muss ich wenigstens nicht mehr entschleimen ;)

Ich berichte die Tage.

Gruss
Bastian
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Der Honigwein gärt sein Dezember :schlecht: Nein, das ist normal. Unsere Ansätze sind innerhalb von drei, vier Monaten in der Flasche (gut, mit Filterei, aber durchgegoren sind sie).

Du kannst ja mal etwas zu Deinem HOnigwein schreiben (Rezept, Protokoll, Messungen etc), dann bitte in einem neuen Thread.
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sigi
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Beitrag von sigi »

normal oder nicht normal, das ist hier die Frage... :D

Gruss...Sigi
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ups, ich meinte natürlich NICHT normal, danke für den Hinweis :P
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Beitrag von dynamicVision »

Hm, könnte es daran liegen, das der Ort der Gärung immer sehr kühl ist (WInter/Frühling und Herst bestimmt 15°C)?

Der Geruch ist zumindest sehr angenehm. Im Sommer hatte ich die 12% Marke erreicht. Ich hatte mich schon gewundert, warum es so lange dauert.

Hier der Link zu meinem "Rezept":
Klick

Jetzt habe ich die Weine mal etwas wärmer gestellt, damit das ganze mal ein Ende findet ;) Ausserdem möchte ich gerne mal einen neuen ansetzen und natürlich den fertigen Met probieren...

Gruss
Bastian
Colon
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Beitrag von Colon »

15° ist zu kalt, da tut sich nicht viel. War es wenigstens eine Kaltgärhefe?
Frauenlieb' und süßer Wein,
kann morgen beides Essig sein.

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