Obergärige Hefen verwendet die Industrie neben Weißbier auch bei Alt oder Kölsch, den breiten Massengeschmack hat sie sich aber Richtung "untergärig" erzogen.
(...da ist die Wahrscheinlichkeit hoch, bei der nächsten Brauerei eine untergärige Hefe zu bekommen - ist vielleicht aber auch mal interessant, die Nachgärung mit Untergäriger zu machen, etwa wie es Erdinger macht(e?).)
Dem Hobbybrauer bietet sich eine breitere Auswahl an obergärigen Hefen. Wenn man keine Möglichkeiten (oder Lust dazu) hat, bei der Gärung zu kühlen, macht es der Hobbybrauer wie früher die Brauereien: das Märzen ist das letzte Untergärige der Saison. Danach kommen die Obergärigen
Ich kenne die verwendete Safale S04 nicht (bekomme die aber mit der nächsten Lieferung), nach dem Fermentis-Datenblatt und Wolfgangs Beobachtungen, ist das aber eine stark ausflockende Hefe ("Bruchhefe"). Die setzt sich zu Gärende recht schnell ab, und wenn man dann etwas "zu sauber" abfüllt, hat man womöglich nur ganz geringe Mengen Hefe in der Flasche, die sich natürlich auch sofort absetzt.
Entweder man gibt jetzt noch Hefe zur Flasche dazu (wenn man die alte Hefe erntet, ist das ja kein Problem, sich davon eine kleine Menge Suspension zu machen, oder man streuselt etwas Trockenhefe in die Flasche) oder man versucht mit "Schütteln" die evt. verbliebenen Zellen in Schwebe zu bringen. Wobei ich die Flaschen nicht "schütteln" (im Wortsinn) würde, sondern ein paar Mal auf den Kopf drehen, dann entbindet weniger CO2 (so mein Gefühl).
Günter: wenn Ihr Euch für den nächsten Sud ein paar frische(!) Flaschen Schneider(*), Maisels oder Lammsbräu(*) Weißbier besorgt, das Bier konsumiert und das Sediment in die belüftete Würze gebt, habt Ihr eine sehr gute Hefe für kleines Geld im Einsatz! Einen Starter kann man natürlich auch davon machen, ist aber nicht unbedingt nötig (...beruhigt aber die Nerven
)
(*) diese habe ich selber schon ausprobiert, Maisels sagt mir das Bier nicht zu.
Uwe