Der Ewige Gärstarter a la Hermann?

[yeah]

Schönen guten Tag an alle!

Die meisten kennen doch sicher auch noch aus ihrer Schulzeit den Hermann. Diesen Teig bei dem man die Hälfte zum Backen und die Hälfte zum Verschenken benutzt. Und wenn man Ihn bekommt, vermehrt man ihn und verschenkt wieder die Hälfte.
Ginge so etwas nicht auch bei einem Gärstarter? also dass man immer wenn die Gärung gerade ein Ende nimmt die Hälfte abgießt und dann wieder Zucker und Apfelsaft in die zurückgebliebene Menge schüttet um die Gärung und Vermehrung erneut beginnen zu lassen?

Und die zweite Frage: in diesem Gemisch entsteht doch auch bereits Alkohol oder? den könnte man doch theoretisch vom abgegossenen Teil herausdestillieren oder?

[Zecke]

Hi,

genau diese Vermehrung praktizieren viele hier im Forum. Dies ist in der Hauptsaison auch wirklich super. Aber über das ganze Jahr einen Gärstarter am Leben zu halten fände ich nicht gerade praktisch. Da würde ich eine einfachere Methode vorziehen: Beim Belgier kaufe ich mit 100g Hefe für 5,99EUR. Diese werden dann wieder portionsweise (2g-3g Beutel) verpackt und verschweißt. Somit habe ich etwa 32 (letztes Mal) kleine Portionen für einen "frischen" Gärstarter. Das bedeutet ca. 19 Cent pro Gärstarter. Somit musste nicht immer auf deinen Gärstarter aufpassen

Bei diesem Gemisch wird zwangsläufig Alkohol produziert. Der reine Zucker des Apfelsaftes würde ca. 5% Alkohol bilden. Dieses kann man theoretisch auch in eine Destille packen ... würde ich aber nicht machen, da die Ausbeute hier gering ausfallen würde. Für die Destille würde ich bis zur max. Alkoholtoleranz gehen, um die Ausbeute "deutlich" zu steigern. Zudem sollte der "Ansatz" geklärt sein, da sonst das reinigen eine Qual werden kann.

Gruß
Zecke

[yeah]

das würde also bedeuten, massig zucker beimischen, nach dem gären schwefeln damit die hefe abstirbt, diese abfiltern auf die selbstklärung warten und dann erst in die destille?

[matzl0505]

1)Kann man machen, aber dabei machst du dich strafbar, da das aufzuckern von Brennmaische in Deutschland verboten ist.
Wenn du dann auch keine Brennlizenz und Anmeldung beim Zoll hast, machst du dich doppelt strafbar.

2)Stirbt die Hefe beim schwefeln nicht ab.

3) Warum das mit dem Gärstarter nicht sinnvoll/rentabel ist siehe ua:
Forum-Link … 555-0.html

oder auf der HP:

Sie können auch die Hefe aus einem älteren Weinansatz nutzen. Ist die Gärung in einem Weinansatz abgeschlossen, setzen sich die Zellen am Boden des Gärgefäßes ab. Sie können eine neue Gärung starten, indem sie ein wenig vom Bodensatz zum frischen Most geben. Sie können die Hefen auch in saubere Flaschen füllen und einige Tage bis wenige Wochen lang im Kühlschrank aufbewahren. Mit dieser Methode haben die Winzer über Jahrhunderte hinweg Wein hergestellt, lange bevor die Hefe entdeckt war! Aber Vorsicht: Sie gehen auch ein Risiko ein, denn Sie können nicht erkannte Verunreinigungen durch unerwünschte Organismen auf einen frischen Most übertragen, wo sie sich bei der zunächst geringen Alkoholkonzentration explosiv vermehren können. Außerdem kann sich die Hefe in ihren Eigenschaften verändern. Sie sollten daher bei jedem dritten Wein eine frische Reinzuchtkultur verwenden.

genau diese Vermehrung praktizieren viele hier im Forum

Aha!?

gruß
Marius

[Dieser Beitrag wurde am 13.07.2011 - 13:34 von matzl0505 aktualisiert]

[JasonOgg]

das würde also bedeuten, massig zucker beimischen, nach dem gären schwefeln damit die hefe abstirbt, diese abfiltern auf die selbstklärung warten und dann erst in die destille?

Oha, auch wenn das etwas salopp formuliert ist, lese ich daraus einiges, was mich auf die Homepage verweisen läßt

... massig Zucker ... ist nicht unbedingt förderlich, siehe Kapitel Zucker.
... Hefe durch Schwefeln töten ... die verwendeten Mengen hemmen sie nur, aber töten sie nicht.
... abfiltern ... wahrscheinlich meinst Du abziehen, denn nach dem Filtern brauchst Du nicht mehr klären.

[Zecke]

Hi,

Aha!?

Klar, habe das schon von einigen gehört und ich mache es nicht anderes. Ich setzte ein Gärstarter an und kippe diesen in zwei bis vier Ansätzen. Zwischen den Ansätzen können auch schon mal einige Tage vergehen. Habe so zwar noch nie Monate überbrückt .. aber schon so ein bis zwei Wochen.

Edith sagt: In Deutschland darf man auch ohne eine Brennlizenz eine Destille betreiben. Hier darf der Maische-Behälter nicht das Volumen von 0,5 Liter überschreiten. Ich weiß aber nicht, ob man diese "kleinen" Anlagen beim Zoll anmelden muss.

Gruß
Zecke

[Dieser Beitrag wurde am 13.07.2011 - 14:34 von Zecke aktualisiert]

[yeah]

@Jason, ja das war zugegebenermaßen sehr salopp aber ich wollte genug Spielraum für Korrekturen in meinen Formulierungen haben, und die hast du ja auch geliefert ich habe mich zwar schon mit den verschiedenen Kapiteln der Page beschäftigt konnte mir wohl aber nicht alles auf einmal korrekt merken.
Zuviel Zucker kann also schaden? Wenn ich Filtere brauche ich nicht auf Klärung warten? Kann man also nach einer Maischegärung, nachdem sich unten die Hefe abgesetzt hat, auch einfach alles durch so einen Baumwollfiltersack laufen lassen und fertig?

Das mit dem Schwefeln hilft mir auch zu verstehen warum die Maische nach Schwefeln und Umfüllen noch nicht fertig ist.
Wie läuft das eigentlich beim Portwein? wird da auch geschwefelt oder wird an dem punkt wo sonst geschwefelt werden würde einfach Ethanol hinzugefügt und dann gefiltert?

[fibroin]

Hallo yeah,
was hast du eigentlich vor?
ich erahne aus deinen Posts
- Hefe vermehren
- Wein herstellen
- Brennmaische herstellen?

Drück dich mal genauer aus. Allerdings wird ein Studieren der HP dir die eine oder andere Frage schon im Vorfeld beantworten.

Wenn du in Deutschand wohnst, ist destillieren privat nicht zu machen. Da sind die Gesetze vor. Allein deine Absicht, das zu tun und hier im Forum zu verbreiten, könnte dir unliebsamen Besuch bescheren...

[matzl0505]

Klar, habe das schon von einigen gehört und ich mache es nicht anderes. Ich setzte ein Gärstarter an und kippe diesen in zwei bis vier Ansätzen. Zwischen den Ansätzen können auch schon mal einige Tage vergehen. Habe so zwar noch nie Monate überbrückt .. aber schon so ein bis zwei Wochen.

Ja, das ist richtig, aber das ist nicht das was yeah geschrieben hat und machen will.

n Deutschland darf man auch ohne eine Brennlizenz eine Destille betreiben. Hier darf der Maische-Behälter nicht das Volumen von 0,5 Liter überschreiten. Ich weiß aber nicht, ob man diese "kleinen" Anlagen beim Zoll anmelden muss.

Nein! Du darfst sie besitzen und verwenden. Was du nicht darfst ist den Alkohol den du destilliert hast, verwenden. Den musst du Vernichten.

gruß
Marius

[JasonOgg]

A propos Gärstarter.

So sieht das aus bei 3 Monaten über Haltbarkeitsdatum und Lagerung in Plastikdose mit Schraubverschluss.



Als er nach 3 Stunden so aussah bin ich davon ausgegangen, das die Hefe noch aktiv ist

Da spare ich mir den Hermann

[Dieser Beitrag wurde am 13.07.2011 - 18:45 von JasonOgg aktualisiert]

[Felida]

Schöne Schweinerei... ich nehm lieber die netten Gelblinge daneben.

Einen Hermannschen Gärstarter, beziehungsweise Federweißen habe ich im letzten Sommer auch etwa anderthalb Monate hier rumblubbern gehabt. Danach ging mir die Lust auf frische Multisaftweinschorle genauso aus wie die neuen Ansätze.
Selbst ohne das schlechte Gewissen, eine eventuelle Verunreinigung betreffend, halte ich sowas rund ums Jahr für schwer durchführbar. Durch das ständig nötige "Nachfüttern" vermehrt sich das Zeug ganz gewaltig.

Übers Brennen hat hier wohl ziemlich jeder schonmal nachgedacht, aber dafür wohnen wir einfach falsch.

[JasonOgg]

ich nehm lieber die netten Gelblinge daneben

Die darfst Du nächstes Jahr in Hausen beim FWT trinken