Geschmack nach kurzer Zeit auf der Hefe
- CaptainPatrick
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Geschmack nach kurzer Zeit auf der Hefe
Jetzt muss ich doch mal für die Fehlerfindung nachfragen. Mein erster Met vor mehr als einem Jahr hatte einen merkwürdigen Beigeschmack und hat eher wenig nach Honig geschmeckt (Beigeschmack war eher Hauptgeschmack). Ich beschreib es mal als bitter-brotig und hab es auf das vorhandensein von Hefe geschoben. Seitdem habe ich eher Fruchtweine gemacht, bei denen ich diesen Beigeschmack nie hatte, trotz sehr ähnlichen Arbeitsabläufen und Zutaten. Jetzt hatte ich über Weihnachten wieder einen Met im 5l Ballon. Den haben wir letzte Woche von der abgesetzten Hefe abgestochen (alles nach HWK Anleitung), mit 50g/l nachgesüßt und fast alles über ein WE ausgetrunken. Geschmack war super. Alle haben ihn gemocht. 250ml habe ich in eine kleine Bügelflasche gefüllt und im Kühlschrank gelagert. Eine Woche später habe ich sie mit zu meinen Eltern genommen, damit sie auch probieren können. Und siehe da, zusätzlich zu einem leichten Bodensatz ist der Beigeschmack wieder da.
Kennt das jemand? Liegt es daran dass vllt etwas vom Schlunz mit in die Flasche kam ohne das ich es gemerkt habe? Kann ich sowas in Zukunft nur durch einen Filter verhindert? Bevor ich wieder 20l Ansätze Met mache, hätt ich diesen Beigeschmack gerne im Griff. Schonmal Danke für euren Input.
Kennt das jemand? Liegt es daran dass vllt etwas vom Schlunz mit in die Flasche kam ohne das ich es gemerkt habe? Kann ich sowas in Zukunft nur durch einen Filter verhindert? Bevor ich wieder 20l Ansätze Met mache, hätt ich diesen Beigeschmack gerne im Griff. Schonmal Danke für euren Input.
Re: Geschmack nach kurzer Zeit auf der Hefe
So ein Beigeschmack kann natürlich schon von Hefe kommen. Wie ich das aus deinem Beitrag heraus lese, füllst du gar nicht in Flaschen ab und hast auch keine Lagerzeit. Gerade beim Honigwein hab ich die Erfahrung gemacht, das eine Lagerzeit von mindestens 6 Monaten nötig ist um das volle Potenzial zu entfalten. Davor schmeckte er immer noch rau und der Honiggeschmack war eher im Hintergrund. Es handelte sich dabei nicht nur um Feinheiten sondern war wirklich deutlich bemerkbar.
Honigwein hat zusätzlich das Problem, das dieser für die Hefe kaum Nährstoffe liefert und somit Hefenährsalz unbedingt zu empfehlen ist. Nach dem Abstich scheint dein Wein offensichtlich nachgegoren zu haben weshalb auch wieder "Schlunz" (Hefe) sich abgesetzt hat. Wenn du steril filterst hast du den Vorteil das dein Wein stabil ist und, vorausgesetzt du arbeitest sauber, auch nicht mehr nachgärt. Oder anders gesagt, wenn du steril gefiltert hast sollte ein nachträglicher Bodensatz nicht mehr auftreten (Schlehenwein ist hier eine Ausnahme, der kann unter Umständen ein Depot bilden).
Noch eine Idee zum Selbsttest. Lasse den "Schlunz" mal absetzten und probiere den in einer "konzentrierteren" Menge. Dann könntest du evt. feststellen, ob dieser wirklich die Ursache ist.
Honigwein hat zusätzlich das Problem, das dieser für die Hefe kaum Nährstoffe liefert und somit Hefenährsalz unbedingt zu empfehlen ist. Nach dem Abstich scheint dein Wein offensichtlich nachgegoren zu haben weshalb auch wieder "Schlunz" (Hefe) sich abgesetzt hat. Wenn du steril filterst hast du den Vorteil das dein Wein stabil ist und, vorausgesetzt du arbeitest sauber, auch nicht mehr nachgärt. Oder anders gesagt, wenn du steril gefiltert hast sollte ein nachträglicher Bodensatz nicht mehr auftreten (Schlehenwein ist hier eine Ausnahme, der kann unter Umständen ein Depot bilden).
Noch eine Idee zum Selbsttest. Lasse den "Schlunz" mal absetzten und probiere den in einer "konzentrierteren" Menge. Dann könntest du evt. feststellen, ob dieser wirklich die Ursache ist.
- Fruchtweinkeller
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Re: Geschmack nach kurzer Zeit auf der Hefe
Aber war es wirklich eine Nachgärung wenn die Probe im Kühlschrank stand? Oxidiert schmeckt er nicht?
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Re: Geschmack nach kurzer Zeit auf der Hefe
man könnte es sicher unter dem Mikroskop herausfinden ob der "Schlunz" nun Hefe ist oder nicht
Nichts desto trotz halte ich es für die Wahrscheinlichste Erklärung. Immerhin hat er nur von der Hefe abgezogen und nachgezuckert. Von Schwefel wurde nichts erwähnt. Danach war der Wein während der Verkostung (1-2 Tage?) erst mal warm gestanden, was ja nicht unbedingt schlechte Voraussetzungen für die Hefe sind. Die Kühlschranktemperatur wird die Hefe sicher gehemmt haben. Aber da ich schon gehört habe das Apfelsaft bei einigen Leuten im Kühlschrank angefangen hat zu gären ...
Nichts desto trotz halte ich es für die Wahrscheinlichste Erklärung. Immerhin hat er nur von der Hefe abgezogen und nachgezuckert. Von Schwefel wurde nichts erwähnt. Danach war der Wein während der Verkostung (1-2 Tage?) erst mal warm gestanden, was ja nicht unbedingt schlechte Voraussetzungen für die Hefe sind. Die Kühlschranktemperatur wird die Hefe sicher gehemmt haben. Aber da ich schon gehört habe das Apfelsaft bei einigen Leuten im Kühlschrank angefangen hat zu gären ...
- CaptainPatrick
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Re: Geschmack nach kurzer Zeit auf der Hefe
Das direkt nach dem Abstich trinken trifft nur auf meinen 2. Met zu. Der erste wurde 1 zu 1 nach HWK Rezept abgestochen, geschwefelt und gelagert und weißt den selben Fehlton wie der jetzt direkt nach dem Abstich in den Kühlschrank gestellten Wein auf. Beim dem ersten Wein ist der Fehlton auch nicht durch Lagerung verschwunden/besser geworden.
Und nachgärung beim 2. Durchgang kann ich ausschließen, das hätte ich an der Bügelflasche gemerkt (und habe auch drauf geachtet).
Es ist auch kein Oxidationgeschmack, ich finde es schmeckt wesentlich unangenehmer.
Mich wundert es halt, dass dieser Beigeschmack einfach nach 5 Tagen im Kühlschrank aufgetreten ist und sehr an meinen ersten Met erinnert. Also Empirisch gesehen: Zwei Proben mit gleichem Resultat aber anderen Verarbeitungsschritten. Die Frage ist also nicht nur nach dem "Was" sondern auch nach dem "Wie".
Und nachgärung beim 2. Durchgang kann ich ausschließen, das hätte ich an der Bügelflasche gemerkt (und habe auch drauf geachtet).
Es ist auch kein Oxidationgeschmack, ich finde es schmeckt wesentlich unangenehmer.
Mich wundert es halt, dass dieser Beigeschmack einfach nach 5 Tagen im Kühlschrank aufgetreten ist und sehr an meinen ersten Met erinnert. Also Empirisch gesehen: Zwei Proben mit gleichem Resultat aber anderen Verarbeitungsschritten. Die Frage ist also nicht nur nach dem "Was" sondern auch nach dem "Wie".
Hab leider nur nen Rasterelektronenmikroskop zur verfügung. Soweit ich weiß, darf ich da aber keine Flüssigkeiten und/oder Mikroorganismen einbringen (Vakuum und so).Moneysac hat geschrieben:man könnte es sicher unter dem Mikroskop herausfinden ob der "Schlunz" nun Hefe ist oder nicht
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Re: Geschmack nach kurzer Zeit auf der Hefe
Ein REM ist etwas overdone Aber wenn es Hefe ist müsste es auch perlen.
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- CaptainPatrick
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Re: Geschmack nach kurzer Zeit auf der Hefe
Hat es nicht. Ich bin der Meinung der Bodensatz sind Schwebteilchen o.Ä. die sich im Kühlschrank abgesetzt haben. Bleibt aber die Frage warum der Geschmack so schnell gekippt ist.Fruchtweinkeller hat geschrieben:Aber wenn es Hefe ist müsste es auch perlen.
Hab jetzt mal nen paar Angebote zum Pulcino angefragt. Der nächste Met geht einfach direkt nach dem Abziehen durch den groben Filter und ggf. auch durch steril, wenn es die Klärung zulässt. Wenn dann wieder so ein Beigeschmack auftritt, muss es ja eher an Oxidation oder Zutaten liegen (oder an meiner generellen Unfähigkeit).
Re: Geschmack nach kurzer Zeit auf der Hefe
Einen "brotig-herben" Geschmack hatte ich auch schon.. Und zwar bei meinen ersten Experimenten noch ohne Filter.
Am Ende waren alle von diesen Meten von einer Nachgärung betroffen, wobei diese auch nicht immer unmittelbar wahrnehmbar war.
Oft ging das große Blubbern erst nach Transport oder schnellen Temperaturschwankkungen los.
Insofern: Eine Flasche mit dem Auto durch die Gegendfahren und schauen, ob es dann blubbert....
Am Ende waren alle von diesen Meten von einer Nachgärung betroffen, wobei diese auch nicht immer unmittelbar wahrnehmbar war.
Oft ging das große Blubbern erst nach Transport oder schnellen Temperaturschwankkungen los.
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- CaptainPatrick
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Re: Geschmack nach kurzer Zeit auf der Hefe
Ich hatte den aktuellen Met (die betroffene Flasche) mit in der Bahn (Rucksack). Dass könnte natürlich damit zusammen hängen. Allerdings auch auch der Met in der Gärung mit der Hefe drin keinen so schlechten Geschmack. Kann es denn wirklich eine so heftige Geschmacksveränderung innerhalb weniger Tage (bzw weniger Stunden ohne Kühlung im Zug) durch eine Nachgärung geben?Flocki hat geschrieben:Einen "brotig-herben" Geschmack hatte ich auch schon.. Und zwar bei meinen ersten Experimenten noch ohne Filter.
Insofern: Eine Flasche mit dem Auto durch die Gegendfahren und schauen, ob es dann blubbert....
Re: Geschmack nach kurzer Zeit auf der Hefe
Bei mir ging das in 2-3 Tagen...