Hilfe/Infos zwecks Anschaffung eines Schichtenfilters

[metreserve]

Hallo zusammen,

ich habe jetzt zwar einige Themen und auch die tollen Videos von Nutzer "420" (danke für bereitstellung auf Youtube) angesehen, aber ich habe trotzdem noch ein paar Fragezeichen auf der Stirn.

Hier wird ja immer über "Pulcino" gesprochen: Ist das allgemein ein Begriff für "Schichtenfilter" oder eine Marke? Ich finde da allerlei Ergebnisse, und die Maschinen sehen eigentlich fast alle gleich aus. Die sind wohl alle von "Rover Pompe" oder? Dann bin ich sehr unentschlossen was nun für mich das richtige Modell ist. Hätte jetzt aus dem Bauch heraus einen 20x20 mit 12 Schichten genommen. Da komme ich zur nächsten Frage: Mehr Schichten bedeutet nur, mit einem Durchgang mehr filtern zu können, ohne alle Schichten zu erneuern, oder habe ich das falsch verstanden?

Was brauche ich da noch an Zubehör? Nur Schläuche für das Ansaugen und für den Ausgang?

Ich plane damit pro Filtertag ca. 100 Liter zu filtern. Einmal grob, einmal steril.

[420]

Hallo metreserve,

Pulcino ist der Schichtenfilter (10X20) mit Pumpe.

Was wird zusätzlich für den Einsatz benötigt:
- Filterschichten
- 2 Schlauchklemmen
- Ansaugschlauch und Abgangsschlauch ID = 10 mm das wären dann ca. 2,5 Meter Schlauch

Wenn Weinfilter, dann bitte inox und bei Pulcino heißt das dann die oil. Warum? Alkohol und Säure greifen Metall an und Edelstahl ist da die Lösung.

Diese Schichtenfilter, auch die größeren, sind normal alles Parallelfilter. D.h., jeweils nur eine Schärfe pro Filtergang. Mit der Anzahl der Platten wird die maximale Leistung pro Filtergang erhöht. Bei der Pulcino sind das je nach Klärstufe 100 Liter und mehr. Da kannst Du sagen, 10 Liter pro Filterplatte. Bei dem 20x20 wären das dann 20 Liter pro Filterplatte. Nun noch die Mindestanzahl beachten und wie die Erweiterungen sind. Bei der Pulcino jeweils 1 Platte für die Erweiterung, also um jeweils 10 Liter. Bei der 20x20 ist es oft so, dass immer um jeweils 2 Filterschichten die Erweiterung möglich ist, also jeweils um 40 Liter.

Wenn Du einmal grob und dann auf steril gehen willst, musst Du den Wein vorklären lassen. Direckt nach dem Hefeabzug wird es nur mit mehr Filterschichten und wahrscheinlich auch noch mit einer weiteren Filterschärfe gehen, da sonst steril sehr schnell dicht wird.

Für den Anfang dann einen Füllstopptrichter, Abtropfständer, Flaschenschwefler auf dem Abtropfständer, Schlauchbefestigung für den Schlauch und Füllstopptrichter, Verkorker, (Flaschen mit Drehverschlüssen gehen, aber selber habe ich bemerkt, dass nur die originalen Drehverschlüssen von Weinflaschen wieder dicht werden). Aufrüsten geht dann immer noch.

Wie ich vorher schon geschrieben habe, wird der Restwein, der bei der Filterung im Filter und in der Pumpe verbleibt, mit wachsender Pumpengröße auch mehr werden. Bei meinem 20x20 Schichtenfilter ist das ca. eine Flasche Wein.

Bei dem 20x20 Schichtenfilter gibt es auch noch diverse Unterschiede. Bei einigen kannst Du eine Umlenkplatte verwenden, damit Du 2 Schärfen auf einmal filtern kannst, bei den anderen nicht. Weiterhin gibt es Filter mit Bypass und Pumpen, die auch rückwärts pumpen können. Das wäre dann eine einfache Variante für das Rückspülen, damit die Filterschichten eine höhere Gesamtkapazität erhalten.

VG

[Fruchtweinkeller]

Ich plane damit pro Filtertag ca. 100 Liter zu filtern. Einmal grob, einmal steril.

Es ist fraglich ob sich der Wein an deinen Plan halten wird.

[Josef]

Meistens nicht.

[metreserve]

Hallo metreserve,
Wenn Weinfilter, dann bitte inox und bei Pulcino heißt das dann die oil. Warum? Alkohol und Säure greifen Metall an und Edelstahl ist da die Lösung.

Wird das Messing tatsächlich durch die Säuren und Alkohole so stark angegriffen? Würde mich interessieren ob sich der Aufpreis tatsächlich bezahlt macht. Aber danke für den Hinweis!

Diese Schichtenfilter, auch die größeren, sind normal alles Parallelfilter. D.h., jeweils nur eine Schärfe pro Filtergang. Mit der Anzahl der Platten wird die maximale Leistung pro Filtergang erhöht. Bei der Pulcino sind das je nach Klärstufe 100 Liter und mehr. Da kannst Du sagen, 10 Liter pro Filterplatte. Bei dem 20x20 wären das dann 20 Liter pro Filterplatte. Nun noch die Mindestanzahl beachten und wie die Erweiterungen sind. Bei der Pulcino jeweils 1 Platte für die Erweiterung, also um jeweils 10 Liter. Bei der 20x20 ist es oft so, dass immer um jeweils 2 Filterschichten die Erweiterung möglich ist, also jeweils um 40 Liter.

Es ist fraglich ob sich der Wein an deinen Plan halten wird.
Wenn Du einmal grob und dann auf steril gehen willst, musst Du den Wein vorklären lassen. Direckt nach dem Hefeabzug wird es nur mit mehr Filterschichten und wahrscheinlich auch noch mit einer weiteren Filterschärfe gehen, da sonst steril sehr schnell dicht wird.

Dann sollte mir ja eine 20x20 Maschine mit 10-12 Platten genügen um 75-100 Liter zu filtern, selbst wenn die Klärung nicht optimal wäre? Bei mir geht es in etwas der Richtung des Nutzers "Flowie91" - ich mache das Kleingewerblich und daher sollte das ganze nicht zu lang dauern - entbindet mich natürlich keiner längeren Lagerung des abgefüllten Weins.

Ich danke dir herzlich für die tolle Beantwortung. Das hat mir sehr weitergeholfen.

Es ist fraglich ob sich der Wein an deinen Plan halten wird.

Inwiefern?

[420]

Im Hobbybereich gehen wir auf Sicherheit, da die Mengen geringer sind. Und wenn Du den Profibereich siehst, kannst Du sehr häufhig beobachten, das Edelstahl genommen wird. Warum wohl? Edelstahl ist die 1. Wahl und auf jeden Fall "lebensmittelecht". Bronze und auch Messing sind dort nicht optimal.

Meine Empfehlung: Investiere in INOX!!!!

Bei der Filtergröße werden 10 bis 12 Filterplatten 20x20 sicherlich reichen. Nur musst Du Dir bewußt sein, dass bei Filtern in der Größenordnung immer Restwein übrig bleibt. Rechne mal immer mit 1/2 Liter oder mehr pro Filtergang. Theoretisch könntes Du immer den Restwein zur nächsten Filterung (Filterschärfe) zugeben. Vorraussetzung ist, dass Du diesen Wein sauber auffängst und der Wein nicht zu stark verwässert ist.

VG

[Fruchtweinkeller]

Es ist fraglich ob sich der Wein an deinen Plan halten wird.

Inwiefern?

Wenn du immer nur pauschal grob/EK filtrieren willst wird das irgendwann mächtig in die Hose gehen.

[420]

Ganz kleine Ergänzung noch:

es kann passieren, dass bei der gleichen Machart und bei gleichen Zutaten der eine Wein durchgeht wie Wasser und der andere Wein sich vehement sträubt. Beispiel 2 Quittenweine, der eine benötigte für ca. 15-20 Liter eine Filterschicht 10x20 und der andere doppelt so viel. Aus Kostengründen kalkuliert man und wenn man dann feststellt, das die eingelegten Filterschichten schon relativ schnell dicht sind, muss man wieder alles nue einsetzen, spülen und bei steril natürlich nochmal sterilisieren. Das hält auf und kann Deine ganze Planung für den Tag über Board werfen. Deshalb einfach auch Erfahrungen sammeln.

VG

[metreserve]

Ähnliche Erfahrungen habe ich mit dem Simplex ja auch schon gemacht, insofern bin ich darauf vorbereitet. Wie es bei mir wirklich laufen wird, können wie Du selbst sagst, aber auch nur Erfahrungen zeigen. Werde aber dann wirklich ein Edelstahlstück kaufen .
Eine Flasche Verlust ist für mich jetzt nicht so wild. Bei mir ist mit dem Simplex bei Steril deutlich mehr "Verlust". Bei meinen ganzen letzten Ansätzen habe ich es dann aber wie Du oben schreibst gemacht. Alles sterilisiert und eine Art Auffangbecken gebildet.

Bin ja gespannt ob ich das mit dem Maschinchen hinbekomme.