Der Neue und der Sandorn

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inselyeti
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Der Neue und der Sandorn

Beitrag von inselyeti »

Hallo ich bin der Neue :-)

Ca. 48 Winter alt und lebe auf der Urlaubsinsel Langeoog

Meine Frau und ich mögen eigentlich keinen Sandorn - :shock: ?
Alle gekauften/geschenkten Produkte in jeglicher alohlischer Form wurden nur anstandshalber Oral vernichtet.
Na ja, für meine Schwester und meinen Vater habe ich die Presse mal wieder aufgebaut.
Zweige geschnitten , gewaschen, mit 5to Druck gepresst, gesiebt und eingefroren.
Der Versuch meiner Frau, Gelee mittels Gelierzucker für meinen alten Herrn herzustellen, ist mal wieder flüssig in die Hose gegangen..vlt. taugt es noch für einen Ansatz?
Der Saft für meine Sis ist gleich in Eiswürfelbeutel eingefroren worden, sie macht sich daraus an kalten Tagen einen Sandorn Grog. -/Geht auch nur mit viel Wasser, Rum und Zucker.

Nun liegen immer noch etliche Beutel Sandornsaft in der Truhe und warten darauf verwurstet zu werden. Da erblickte ich die 25 l Glasballons – mit Honig müsste es genießbar / gar lecker werden und macht sogar ein wenig schwindelig:-))

Dann sofort den Fehler gemacht: Gleich bei IBÄÄ Starterset mit 2x5l Ballons (wollte es erst mal klein versuchen), Gäraufsätze ,3verschiedene Hefen, Kaliumpyrosulfid und Vinometer bestellt.
Habe irgendwo gelesen, das man Port Hefe nehmen soll und Nährsalz sowie eine Absaugschlauchpumpe dazu geordert.
Nachdem ich mich hier und die Hompage eingelesen habe: „ Schei** , was hast du dir da wieder zusammen gekauft...“
Also Trockenhefe, Stülpgummis, zusätzliche Gäraufsätze und ein Acidometerset und keine Ochsenwaage woanders nachbestellt. Wird hoffentlich am Wochenende eintreffen.

Frage Nr.1: Hat schon jemand Sandorn mit Honig verheiratet und eine passende Honigmenge im Hinterkopf?

Frage Nr.2: Zum Rezept : Zitat aus: http://forum.fruchtweinkeller.de/viewto ... =50&t=7210

Zu einen Ansatz von

20L Sanddornwein sind 
4,1kg Früchte
14L Wasser
6,5kg Zucker
.....

Nun Wasser würde ich dazugeben bis sich die Säure auf ca.7 einstellt und mit 500gr. Blütenhonig sowie 3Kg Zucker anfangen.
Aaaber ich verwende Saft mit Schwebstoffen. Soll ich noch ein paar Beeren ernten und kaputt hinzugeben?
Vlt. Antigel?

BTW., Ich mag Weine halbtrocken. Mit Weißwein habe ich, trotz der Angabe halbtrocken, fast nur Magenprobleme.
Grässlich war auch der Erdbeerwein den meine Frau bei Ritterfestspielen im Sommer auf dem Festland erstanden hat.
Für einen Vanillepudding oben drauf Ok, aber zum Trinken abscheulich süß und hatte von dem halben Liter! bis mittags einen Boschhammer im Kopf.

Schon mal vorab vielen Dank für die kommenden Kommentare

Gruß vom inselyeti

Hoffentlich bin ich hier richtig? Oder gehört das schon in die Met - Ecke?
Magrat
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Re: Der Neue und der Sandorn

Beitrag von Magrat »

Halloechen und erst Mal ein Herzlich Willkommen von mir.
Beim Wein kann ich dir leider nicht weiterhelfen, hab mit Sanddorn mangels Rohstoffen leider noch keine Erfahrungen. Wenns nicht so weit waere, wuerde ich dir aber schon das eine oder andere Kilo abnehmen :engel:
Zu deinen Magen- und Kopfproblemen: hast du Mal getestet, ob es am Schwefel liegt? Der hat bei mir naemlich immer diese Auswirkungen: boesartiges Sodbrennen bis Magenschmerzen, und am naechsten Tag schauerliche Kopfschmerzen. Deshalb werden meine Weinchen nicht mehr geschwefelt und so vertrag ich selbst die staubtrockenen.
blumentopferde
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Re: Der Neue und der Sandorn

Beitrag von blumentopferde »

Frage Nr.1: Hat schon jemand Sandorn mit Honig verheiratet und eine passende Honigmenge im Hinterkopf?
Da du wohl mit der Nachzuckermethode arbeitest, ist genau so viel Honig richtig, wie die Hefen verarbeiten können.

Da Du nicht weißt, wie hoch der Zuckergehalt des Sanddorns ist und der Zuckergehalt von Honig schwankt (irgendjemand hier im Forum hat ihn einmal mit etwa 75% angegeben), kannst Du die zu verarbeitende Honigmenge ohnehin nicht genau bestimmen.

Wenn man von den Angaben des Fruchtweinkellers ausgeht, die da sagen: 20,6g/l Zucker = 1Vol% Alkohol, einer Alkoholtoleranzgrenze der Hefe von 15% und von einem Zuckergehalt des Honigs von 75% ausgeht dann kommt man auf 20,5/0,75*15=410g/l Honig. Für einen Ansatz vpn 20l würden das ca 8kg Honig ausmachen.

Ich würde also am Anfang einfach ein wenig Honig dazugeben, und immer wenn die Gärung abklingt, mit Honig nachzuckern, bis die Gärung beendet ist. Evtl. sobald die Gärung nur noch schleppend von statten geht auf Zucker umschwenken, weil dieser leichter vergoren wird...
20L Sanddornwein sind
4,1kg Früchte
14L Wasser
6,5kg Zucker
Ich habe noch nie Sanddornwein gemacht, kann also dazu gar nichts sagen. Ich finde aber Rezepte, die aus deutlich mehr Wasser als Frucht bestehen, doch immer wieder etwas befremdlich...
Schon klar, dass dies wegen der Säureproblematik geschieht, aber ist ein Wein der zu 85% aus zugegebenem Wasser und Zucker hergestellt wurde wirklich noch ein Fruchtwein, oder schon ein Wasserwein? ;)
inselyeti
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Re: Der Neue und der Sandorn

Beitrag von inselyeti »

Hallo Magrat, danke für die nette Aufnahme :D

Von dem o.g. "Erdbeerwein" habe ich den Brummschädel gehabt.Der Wein war wohl gleich in die ganze Nordzucker Fabrik hineingefallen.
Vlt. war es der Schwefel? Werde es aber im Auge behalten.

Magenprobleme bekomme ich nur von den Weißen auch vom weißen Sekt egal ob lieblich oder halb trocken. Trockene Weine öffne ich erst gar nicht.

Sanddorn hängt hier noch genug rum. Die Einheimischen haben alle Ihren Bedarf gedeckt und die Pressen stehen wieder sauber in der Ecke.
Erst wenn das Futter für die Vögel extrem knapp wird, vergreifen die sich auch daran.

@ blumentopferde

Hallo, hast mich vlt. falsch verstanden, ich wollte dem Sanddorn nur mit Honig abrunden und nicht komplett mit Honig beschicken.

Mein Plan war mit Säure einstellen, dann mit - grob über den Daumen - 20% Zucker anzufangen und zwischendurch mit Honig + Zucker -nach Gusto- mich an das Gärende herantasten.
Vlt. noch ein wenig Vanillezucker???
Der Sanddorn soll noch klar vorschmecken aber nicht mehr so penetrant und sauer sein.
Das müsste doch hin zu kriegen sein?

Liege ich in meinem Ansinnen mit einem Säurewert bei 7 etwa richtig?

Beste Grüße
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Re: Der Neue und der Sandorn

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Sanddornwein haben wir mal gemacht, wegen des hohen Säuregehalts war der Fruchtgehalt nur gering. Da ich den Sanddorn ohnehin nicht als Geschmacksbombe bezeichnen würde hat er am Ende entsprechend "neutral" geschmeckt. Honig kann schon Geschmack einbringen, wenn man die Kombination mag. Ja, 7 g/L Säure ist nie verkehrt. Da Honig allerdings weniger willig vergärt als Zucker würde ich mit Honig anfangen und am Ende mit Zucker arbeiten.
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Metinchen
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Re: Der Neue und der Sandorn

Beitrag von Metinchen »

Hallo Inselyeti

Magenprobleme kommen meist von der Säure, der eine ist halt empfindlicher als der andere. Kopfweh kommt eher von einem unsauberen Gärverlauf bei dem Fuselalkohole enstanden sind. Nur ganz wenige Menschen reagieren tatsaechlich auf Schwefel.
7g Säure sind ein guter Wert, ich selber wuerde bei Sanddorn etwas hoeher gehen, aber mein Magen istauch recht unempfindlich.
Ein paar zerdrueckte Beeren fuer den Truebstoffehalt schaden nicht.
Beim Honig hast Du verschiedene Moeglichkeiten. Zuerst Honig dazu bis das der Honiggeschmack passt, dann gibt es auch kein rumgezicke der Hefe. Oder nachdem der Wein durchgoren ist und die Hefchen nicht mehr zucken ( egal ob gefiltert oder durch die nachzuckermethode im Alk. ersaeuft). Nur dann ist es schwieriger das persoenliche Optimum an Restsuesse und Honiggeschmack zu erreichen.
Vanille kann ich mir zu Sanddorn gut vorstellen. Allerdings wuerde ich erst in der Klaerphase ganze aufgeschnittene Schoten in den Ballon geben, da das Vanillearoma ein wenig fluechtig ist.

Grüße Metinchen
Blumen sind das Lächeln der Erde!
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inselyeti
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Re: Der Neue und der Sandorn

Beitrag von inselyeti »

Also mein mit Stiel und Stengel - Presssaft hat eine menge Schwebstoffe die setzen sich aber recht gut ab. Richtiges Fruchtfleisch gibt es praktisch nicht, auch nicht mit ganzen Beeren. Das Aroma unserer Früchte ist sehr stark wenn nicht sogar streng. Früher als meine Mutter mühsam mit dem Dampfentsafter gearbeitet hatte "stank" die Küche hinterher noch tagelang. Dabei wurden die Stengel übere eine Stunde bearbeitet und selbst beim aufkochen zur Geleezubereitung roch es gleich wieder so intensiv. Als Brotaufstrich war er dann genießbar. Hier ist es gängige Praxis den Sanddorn mit Stengeln und einem Rest an Blättern unter hohem Druck zu Pressen. Für den Privatgebrauch kommt er so heiß in die Flasche oder in den Frost. Für den Verkauf wird es gestreckt und mit Zironensäure versetzt. Steht aber auch in den Produktbeschreibungen der Anbieter. Ich habe das Zeug mal probiert und fand es relativ laff, aber für jemanden der noch nie Vollkontakt mit Sanddorn hatte wohl eher passend.

Dann lag ich ja mit 7gr/l schon richtig und der Honig zuerst.

Honig scheint für mich derzeit die einzige Alternative zu sein um den Sanddorngeschmack nicht zu killen.
In Vanille sehe ich auch eine Möglichkeit. Hat noch jemand eine gute Idee?
Vanille in der Klärphase und wie viel müsste da pro Liter so ungefähr rein?

Beste Grüße

vom Inselyeti
blumentopferde
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Re: Der Neue und der Sandorn

Beitrag von blumentopferde »

Nur so ein Gedanke (der mir kommt weil ich selbst neu in der Fruchtweinbereitung bin, und noch viel herumexperimentiere):

Warum nicht den Sanddorn pur vergären?
Dann hat man den vollen Sanddorngeschmack aber auch die volle Sanddornsäure.
Und kann dann den fertigen Wein so weit mit Wasser nachverdünnen, bis er für die Geschmacksknospen passt (allerdings erst im Glas, wenn man mit der Nachzuckermethode arbeitet, sonst hat man ein Nachgärungsproblem).
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