Bananenweinrezept 20 Liter

Verwendung der nötigen Zutaten
Kuli
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Re: Bananenweinrezept 20 Liter

Beitrag von Kuli »

Mäglicherweise sitze ich gerade auf meinem Hirn oder die lange Alkohoabstinenz bekommt mir nicht ABER:
Wenn ich die Säure messe und feststelle, dass sie zu hoch ist, verdünne ich mit Wasser-soweit sind wir uns ja einig ;) Nun messe ich wieder die Säure, im Idealfall habe ich sie "durch verdünnen mit Wasser" richtig eingestellt.
Was sagt uns das? Wenn ich die Probe mit Wasser verdünne muß ich das Ergebnis zwangsläufig mit Faktor X multiplizieren. Ich gebe Dir recht, dass durch meine Art zu messen, der Ungenauigkeitsfaktor steigt.
Bei meiner Messung des Brombeerweinlings, habe ich 3x nach verschiedenen Methoden gemessen und es kam 3x ziemlich genau das gleiche dabei heraus. :clap:
Kein Genuss ist vorübergehend, denn der Eindruck den er hinterläßt, ist bleibend. J.W. von Goethe
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KommandeurMumm
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Re: Bananenweinrezept 20 Liter

Beitrag von KommandeurMumm »

KommandeurMumm hat geschrieben:Bei meiner Messung des Brombeerweinlings, habe ich 3x nach verschiedenen Methoden gemessen und es kam 3x ziemlich genau das gleiche dabei heraus. :clap:
Das ist schön, dann kannst du ja dabei bleiben :)
Kuli hat geschrieben:Mäglicherweise sitze ich gerade auf meinem Hirn oder die lange Alkohoabstinenz bekommt mir nicht (...)
Da werde ich mir keine Einschätzung anmaßen, jedoch sind deine Schlüsse nur auf den ersten Blick logisch. Keine Sorge, noch vor 2 Jahren habe ich das genau so gesehen wir du.
Die Verdünnung im Ballon und die Verdünnung der Probe sind eigentlich das gleiche, aber auch wieder zwei verschiedene Paar Schuhe. Der Schlüssel zum Verständnis war bei mir die Vorstellung über das Bild der "schwimmenden Säureteilchen" (man möge mir von fachkundiger Seite die Nutzung dieses Bildes nachsehen). Du möchtest nicht zuviele Säureteilchen im Wein haben, also verdünnst du. Damit erreichst du, dass die Konzentration abnimmt, richtig.
Bei der Messung möchtest du wissen, wie die Konzentration im Ballon aussieht, also entnimmst du ein definiertes Volumen (i.A. 10 ml) daraus, das du untersuchst. Was passiert bei der Untersuchung? Du gibst Lauge hinzu, die die Säureteilchen neutralisiert...so lange, bis alle weg sind. Gibst du Wasser ohne weitere Säureteilchen hinzu, ändert sich deren Zahl ja nicht in der Probe! Die Konzentration im Glas wird geringer, ja, aber das ist uns ja egal. Weil wir immernoch die Zahl der Teilchen aus dem Ballon haben und wissen, wieviel Volumen wir entnommen haben. Nur die Teilchenzahl in der Probe spielt eine Rolle, nicht die Konzentration im Becherglas.
Sagen wir, es waren 10 Säureteilchen in den 10 ml Wein, also 1 Teil / ml. Gib 50 ml Wasser hinzu, es sind jetzt 10 Teile auf 60 ml Flüssigkeit, also 1 Teil / 6 ml. Wir wissen aber, dass wir vorher 10 ml hatten, in denen die Säure war.
Jetzt fügst du NaOH zu, bis der Indikator umschlägt. Du brauchst 10 Teilchen Lauge und weißt also, dass es 10 Teilchen Säure gewesen sind. Und du weißt, dass diese 10 Teilchen in 10 ml Wein waren, also kannst du die ursprüngliche Konzentration im Wein ausrechnen und das Wasser ignorieren. Du musst nur das entnommene Weinvolumen genau kennen und merken!

Ist es damit jetzt klar geworden? :hmm:
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vladdi78
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Re: Bananenweinrezept 20 Liter

Beitrag von vladdi78 »

Ich versuch das mal, mit meinen eigenen Worten zusammenzufassen / wiederzugeben. :ugeek:

Heller Wein: 10 ml Wein; jeder dazugegebene ml Titrierlösung (in unserem Fall Blaulauge) entspricht 1g Säure / Liter

Dunkler Wein: verdünnen (bei mir reichten 5 ml Wein und 5 ml Wasser); jeder dazugegebene ml Titrierlösung entspricht 2g Säure pro Liter.

Der Helligkeitsunterschied bei 8ml Wein / 2ml Wasser ist marginal, zudem verkompliziert er die Ablesbarkeit des Ergebnisses. Da würde ich jetzt kein riesiges Excel-Sheet aufbauen, wo ein wenig Hirnschmalz ausreicht. ;-) Deshalb: 5ml / 5ml, macht mehr Sinn und ist einfacher abzulesen als 7ml/3ml, 6ml/4ml oder weisichnichtwassonst

Ob destilliertes Wasser oder nicht ist völlig egal; wir messen ja nicht die Zahl der Ionen, sondern die Zahl der Wasserstoff-Ionen (denn nur die sind für den pH-Wert / Säuregrad der Flüssigkeit verantwortlich, und derer gibt es im normalen Wasser keine, da normales Wasser pH-neutral ist). Insofern kannst Du auch normales Leitungswasser nehmen.
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Re: Bananenweinrezept 20 Liter

Beitrag von StSDijle »

Der weg beim dunklen Wein ist unnötig umständlich und du vergrößerst den Messfehler. 10ml dunkler Wein, Aqua dest nach Nöten und gefühl. Wie du sagtest es werden Wasserstoff Ionen gezählt. Und das ändert sich durch Zugabe von Aqua dest nicht. Leitungswasser kann erheblich Kalk enthalten der dir dann unter verreaktion der Säure umgebaut wird. Deswegen Aqua dest.
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Re: Bananenweinrezept 20 Liter

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ja, stimme StSDijle zu. Im kalkhaltigen Wasser liegt Hydrogencarbonat (HCO3−) vor, welches H+ aufnehmen kann und dann zu Wasser und CO2 reagiert. Genau deshalb blubbert Brausepulver wenn man es in Wasser schüttet. Sprich: Kalkhaltiges Wasser neutralisiert Säure und verfälscht damit die Messung.
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Re: Bananenweinrezept 20 Liter

Beitrag von Sandro »

Besten Dank für die zahlreichen Antworten. Werde das mit den 10 ml Wein das nächste Mal probieren. Derzeit steht die geschwefelte Banane ruhig :pfeif:
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Re: Bananenweinrezept 20 Liter

Beitrag von vladdi78 »

Gut, ich geb mich geschlagen. :)
Aber bei extrem dunklen Wein (Brombeere, Holunder, etc) hab ich garkeine Möglichkeit, die Säure gescheit mit Blaulauge zu messen, da der Wein einfach zu dunkel ist, um den Farbumschlag zu erkennen.
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Re: Bananenweinrezept 20 Liter

Beitrag von 420 »

vladdi78 hat geschrieben:Aber bei extrem dunklen Wein (Brombeere, Holunder, etc) hab ich garkeine Möglichkeit, die Säure gescheit mit Blaulauge zu messen, da der Wein einfach zu dunkel ist, um den Farbumschlag zu erkennen.
Vielleicht doch...
Dort nehme ich 10 ml Wein und 50 oder sogar noch etwas mehr ml destilliertes Wasser und fange dann an zu messen.

Grüße
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