Weinreste brennen

[fibroin]

Tag zusammen,

welchem Fruchtweinhobbywinzer tut es nicht leid, die Reste beim Weinabstich auf den Kompost oder in den Gully zu gießen?

Eigentlich könnte man zumindestens die Reste noch mal nachgären und brennen, wie das die Winzer mit dem Trester tun.

Bisher bin ich nur bei dem Gedanken geblieben. Es ist ja in Deutschland nicht rechtens, sich so einen Destilierapparat anzuschaffen und zu betreiben. Abgesehen von einigen Gefahren, als da sind Herstellung von Methyalkohol und Zerplatzen des Brenngefäßes.

Bei www.knopf.at in Österreich sind einige Geräte für den Hausgebrauch zu erhalten, aber bei der Einreise nach Deutschland muß zwangsweise der Zoll bemüht werden.

Wer hat in dieser Richtung Erfahrung? Kann es auch sein dass das Destillat aus Honig, Johannisbeere, Him und was auch immer vielleicht gar nicht schmeckt und der billige Klare aus dem Aldi die einfachere Lösung wäre?

Fibroin

[Dieser Beitrag wurde am 12.06.2004 - 13:54 von fibroin aktualisiert]

[Fruchtweinkeller]

Also meine Brennerfahrungen halten sich stark in Grenzen...
Diesen typischen Hefebrand finde ich im übrigen auch recht scheusslich. Ist halt alles geschmackssache Ich habe mal versucht, einige Ansätze mit Weinfehlern zu brennen, um wenigstens den Alkohol zu retten Ein Ansatz hatte einen Lösungsmittelgeschmack (schon die Hefe roch komisch, dummerweise hatten wir die doch genommen), andere waren wegen undichten Gummikappen während der Lagerung oxidiert. Ich habe mir eine kleine Anlage aus dem Chemiebedarf zusammengebastelt (Heizpilz mit Temperatursteuerung, Vigreux-Kolonne und Kühler) und vor mich hin gebrannt Das Ergebnis war schon ganz OK, hatte aber für den Ansatz von Likören, die ich eigentlich damit machen wollte, doch noch zu viel Eigengeschmack. Und puren Obstbrannt mag ich eigentlich nicht gern. Beim Verschnitt mit Wasser wurden einige Flaschen auch etwas milchig, das ist wohl normal. Einen kleinen Filter für den Schnappes wollte ich mir aber nicht extra zulegen. Die Brennerei war auch lästig, weil ich ja immer nur einen Teil des Ansatztes brennen konnte. Tja, jetzt steht das Zeug und die paar Flaschen nutzlos herum

[Veet]

@Fruchtweinkeller

Hi,

das Milchige kommt, wenn beim Strecken mit Wasser die beiden Flüssigkeiten nicht exakt die gleiche Temperatur haben...

Nur so...

Grüssle
Veet

[Fruchtweinkeller]

Hallo Veet,

das letzte mal hatte ich Apfelschnappes mit vollentsalztem Wasser gemixt. Beides stand nebeneinander und sollte die gleiche Temperatur gehabt haben, trotzdem wurde es leicht milchig Ich bin davon ausgegangen, dass es deshalb einen schlecht wasserlöslichen Bestandteil geben muss, der beim Veschnitt mit Wasser die Trübung hervorruft

A.

[Tortentiger01]

Hallo,
ein Tip zum verdünnen von Alk:
immer destilliertes Wasser nehmen.
Trübungen werden durch Kalk verursacht.
Temperatur Unterschiede haben keine Einfluß.
HG Jochen

[Tortentiger01]

Zum Thema Destillationsgeräte:
Die rechtliche Sache ist die, dass bis zu einem Volumen von 0,5 Liter ohne Anmeldung Alk gebrannt werden darf.Wo die Zollbehörde noch die Hand drauf hat ist das Bierbrauen. Das ist auch ab 10 Liter anmeldepflichtig.
Soweit so gut.Ihr könnt Euch zum Zweck der Kräuterdestillation auch eine Brennblase von 5 Litern anschaffen.Das man darin auch Schnaps brennen kann habe ich hier nicht gesagt.
Es ist auch so, solange man das Zeug nicht verkauft, sondern nur der Verwandtschaft die Leber ruiniert kommt das ja auch nicht raus.
Aber Vorsicht! die vom Zoll zum Beispiel sind bei uns sehr scharf.Hängt mit der Obstgegend zusammen.
In BW gibt es alleine 30.000 Brenner.Da sind natürlich schwarze Schafe und Brenner dabei.
Zu Hefe und Tresterschnaps will aber nicht so Tips abgeben.Dann könnt Ihr auch gleich Brotkwass zu Wodka brennen.Mit dem läßt sich allerdings hervoragend Eierlikör herstellen.

Hg Jochen

[Fruchtweinkeller]

@Tortentiger01

Wie ich im anderen Thread geschrieben habe hatte (hast Du sicherlich gelesen, den hast Du auch kommentiert) hatte ich meinen Brand mit MiliQ Wasser verdünnt, besseres und reineres Wasser wirst Du nicht bekommen. Trotzdem gab es eine Trübung. Es kann nicht nur an den Salzen allein liegen...

[Jonnyswiss]

Die Trübung - hier habeich eine Antwort, Stichwort: Googeln

[Quote]
"Alkohol geht mit Pektinen und anderen natürlichen Inhaltsstoffen der Frucht eine Verbindung ein, die sich meist in hellen Ausflockungen zeigt. Der Brenner kühlt nun den Schnaps auf null Grad oder etwas darunter und filtert die dadurch entstehenden Flocken ab. [/Quote]

Gruss

Jonnyswiss

[Fruchtweinkeller]

Aha. Leider fehlt die Info, was für Verbindungen das sind? Müssen ja flüchtig sein, sonst wären sie nicht im Destillat?!

P.S. Sachen gibt es im Netz...

[Micha]

Also das mit der menge dei gebrant werden darf ist so:man darf so viel brennen wie man gerne möchte,es ist nur der Brennkessel welcher nur 0,5Literfassen darf.wie oft ihr den Kessel nachfüllt ist eure sache. wennihr Probleme mit dem geschmak habt,Filtern mit Aktievkohle sollte dann doch die gewünschte wirkung erzielen.dafür sollte man Aktivkohle mit einer Körnergröße von 0,4-1,2mm benüzen. ich habe einen Obstwein angesetzt und 1-2schlechte Früchte erwischt. dementsprechend schmeckte dann auch der wein.Also habe ich mir schnell eine Kunststoffdestille gebastelt und die Plempe gebrannt. Schmeckte immernoch nach Fusel.Also schnell ein Rohr oder eine Plasteflasche mit abgeschnittenem boden,an der schmalen Öffnung ein Kaffee oder Teefilter eingesetzt und mit der Kohle auffüllen. dann nur noch das Destillat 1-2mal LANGSAM durchlaufen lassen. was heraus kommt sollte ein ordentlicher schnaps sein .

[Heini]

schon etwas älter, der letzte eintrag, deshalb auch nicht mehr so ganz aktuell
hatte mir das auch mal überlegt mit soner kleinen 1/2-liter-blase aber dann schnell wieder verworfen
gültiger stand ist vom september 2006
aktuelle infos gibts auf der seite vom zoll

Bussi - Heini

[derapulier]

zu den Trübungen:

destiliiertes Wasser verwenden,gleiche Temperatur,sehr,sehr langsam Verdünnen (siehe Pischl)
und bei ca 42-44% aufhören

dann gibts keine Trübungen und wenn doch hab ich die Erfahrungen, dass die sich mit der Zeit in der Flasche absetzen.

Gruss derapulier