Unterschiedliche Refraktometer

[Hellsaw]

Hallo liebe Weinfreunde,

da es soviele verschiedene Refraktometer auf dem Markt gibt, bin ich etwas verwirrt.

Einige sind scheinbar nur für Alkohol gedacht, wie dieses hier: Spirituosen Refraktomter bei amazon

Kann man das dann auch für einen Wein nehmen ?

Daneben gibt es auch etliche Refraktometer welche scheinbar nur den Oechsle Grad anzeigen ?
Manche zeigen ZUSÄTZLICH den Alkoholgehalt an !?
Wie z.B. dieses Refraktometer bei Brouwland


Ein Refraktometer von Bockmeyer ist mit 98 € das teuerste und zeigt keinen Alkoholgehalt an !? Refraktometer
Stattdessen zeigt es neben Ochsle auch noch den Brix(Saccharose)gehalt in Prozent an.
Weicht das dann nicht extrem ab ?
Der Zuckeranteil in Honig oder in Äpfeln ist doch kein Saccharose,wenn ich mich nicht irre.


Kann man den grundsätzlich sagen, dass ein Refraktometer verläßlicher ist, als ein Präzisionsvinomter ? Bis ich beim Vinometer nen Wert habe vergehen immer so 5-10 min. Und wenn ich danach nochmale messe, wird fast immer ein anderer Wert gezeigt.



Alternativ könnte man ja den Alkoholgehalt einer Weinprobe für 10 € bei bockmeyer messen lassen. Aber bei jedem Wein nochmal 10 € +Versand summiert sich ja auch. Bockmeyer Probenanalyse

[Dieser Beitrag wurde am 15.03.2012 - 10:34 von Hellsaw aktualisiert]

[Professore]

Ein Refraktometer bestimmt letztendlich auch nur die Dichte (über den Brechungsindex, Lorentz-Lorenz'sche Formel).
Die Dichte wird vom Zuckergehalt beeinflusst (Reifegrad Trauben) oder vonm Alkoholgehalt (Schnapsbrennen).
Die Skalen sind nicht deckungsgleich.

Wenn sowohl Alkohol als auch Zucker enthalten ist, dann kann es nicht funktionieren. In diesem Fall ist
das Vinometer besser.

Auch das von Browland misst nicht den Alkoholgehalt, sondern die Skala gibt nur an, wieviel Alkohol bei
den vorhandenen Grad Öchsle zu erwarten ist (kann ich auch mit einem Taschenrechner bestimmen).

Ich hab noch nie eins gebraucht.

Gruß

Jochen

[Fruchtweinkeller]

Jupp, da liegt Professore sicher richtig. Eine Messung beider Werte in einer Lösung mit Zucker und Alkohol ist schlicht nicht möglich. Hier hat das Refraktometer also die gleiche Limitierung wie die Senkspindel.

Siehe auch:

Forum-Link … 798-0.html

Edit: Da habe ich doch glatt mal einen halben Satz vergessen. Wow, rekordverdächtig

[Dieser Beitrag wurde am 15.03.2012 - 22:51 von Fruchtweinkeller aktualisiert]

[matzl0505]

Ein Refraktometer nutzt man beim Wein eigentlich nur zur Bestimmung des Mostgewichts vor der Gärung, ähnlich einer Senkspindel.(Oechslewaage)
Die Skalen Oechsle und Brix Sacharose geben direkt den Zuckergehalt entweder in Oechsle oder Brix (ich glaub das ist Massenprozent Sacharose)an.
Wenn zusätzlich noch eine Alkoholskala mit dabei ist, dann gibt die den potentiellen Alkoholgehalt des Mosts an, den er bei voller Durchgärung erreichen würde. Zum Messen des tatsächlichen Alkoholgehalts dient die nicht.

gruß
Marius

[Hellsaw]

Danke, jetzt bin ich um einiges schlauer geworden

Dann werd ich wohl weiterhin mit meinem "Präzisions" Vinometer vorlieb nehmen müssen um den Alkoholgehalt zu bestimmen.

[Ehli]

Der einzige Vorteil gegenüber der Senkspindel ist wirklich der dass ein Tropfen des Saftes reicht um ein zuverlässiges Ergebniss zu erlangen.
Ach ja. Reinigen fällt auch recht viel einfacher aus
Gekauft hätt ich mir bestimmt keines... geschenkt hab ich's gern genommen und auch immer wieder im Einsatz.
Andy