verschiedene Liköre

[hendismurf]

Hallihallo,

ich habe 2 kleinere Probleme mit meiner Likörwerkstatt. Im Regal stehen: Brombeer, Himbeer, rote und schwarze Johannisbeere, Quitte, Erdbeer und Sauerkirsche, sowie Buchenlikör.

Nachdem alle Liköre so 2 Monate mazeriert haben und per Handpressbeutel abgepresst wurden ergeben sich nun Trübungen.

Allerdings sehen die irgendwie anders als Bodensatz beim Wein aus. Teilweise ist das ganze untere Drittel einer Flasche komplett trüb.

Beim Quittenlikör (nach FKW-Rezept) trat das Problem nicht auf.

Ich habe auch mal eine Flasche rote Johannisbeere durch Kaffeefilter tropfen lassen. Alles recht klar. Nur bei den letzten Tropfen hatte ich dann keine Geduld mehr und habe den Kaffeefilter etwas zusammengedrückt um den Durchfluß zu beschleunigen.
Und diese paar letzte Tropfen ergaben dann wieder so eine teilweise freischwimmende Trübung in der Flasche.

Kann das am fehlenden Antigel liegen? Denn bei der Quitte gibts da keine Probleme und da ist Antigel bei.

Wenn nicht, wie lohnt es sich am besten die ganzen kleinen Mengen Likör zu filtern? Von jeder Sorte sind so knapp 2 Liter vorhanden. Mit Kaffeefiltern werd ich ja dumm in der Zeit. Und ist der lange Sauerstoffkontakt beim Likör egal, Konzentrationen liegen so um die 30%vol.

Demnächst könnte ich auch mal paar Bildchen reinstellen. Mal sehen ob ich die Flockungen irgenwie auf die Linse kriege.

Vielen Dank schonmal im Voraus.

mfg
hendismurf

[Fruchtweinkeller]

Es kann durchaus am fehlenden Antigel liegen. Pektin hat eine unangenehme Eigenschaft: Es kann zuerst in einer "löslichen" Form vorliegen und erst später auszufallen.
Ich gebe dir Recht, Kaffeefilter sind praktisch kaum zu gebrauchen. Auch mit sehr großen Faltenfiltern wird man, je nachdem wie problematisch der Likör ist, nicht glücklich. Ab einen Volumen von vier, fünf Litern kann man Likör auch mit dem Simplex filtern. Bei einem geringeren Volumen könnte man sich vielleicht mit Filtergeräten aus dem Laborbedarf behelfen: Filterfritten oder Büchner-Trichter plus Wassserstrahlpumpe, die einen Unterdruck erzeugt. Aber das ist auch nicht ganz billig, und Gebrauchtgeräte sind eventuell nicht mehr lebensmitteltauglich

[hendismurf]

Ja dann werde ich es mal mit Antigel versuchen.

Kann ich da mein Antigel für den Wein nehmen, weil es gibt ja auch spezielles Pectin-Ex für die Likörherstellung. Was soll da der Unterschied sein ?

Und wieviel ml auf einen Liter Likör ?

mfg
hendismurf

[Fruchtweinkeller]

Wir verwenden immer das normale flüssige Antigel für Wein, ist ja eh im Haus. Dosierung: Ein guter Schluck Etwas höher dosieren als im Wein, das Enzym arbeitet im alkoholischen Milieu uU nicht so gut.

[hendismurf]

Guten Abend,

also das Antigel hat nichts gebracht. Der untere Teil der Flasche ist nach 2 Tagen immernoch trüb.



Zusätzlich ergab sich folgendes Phänomen. Bei beiden Testflaschen (Erdbeere und rote Jobeere) ergab sich ein leichter Druck auf der Flasche, der die Griffkorken leicht anhob. Kann so etwas durch das Antigel kommen ???

Also werd ich doch filtern müssen. Da Simplex für mich bei 1,4Liter flach fällt mache ich das mit Kaffeefiltern. Ist der längere Sauerstoffkontakt für den Likör schädlich ??

mfg
hendismurf

[Birgit]

Das das Antigel den Bodensatz auflöst hätte ich auch nicht erwartet.

Wir benutzen bei Kleinmengen Faltenfilter welche man auch mit verschiedenen Porengrößen bekommt. Das klappt häufig gut, allerdings haben wir ab und zu nach einiger Zeit doch wieder etwas Bodensatz.

Gruß Birgit

[Fruchtweinkeller]

Wobei das wenig Spaß macht wenn der Likör nicht schon vorgekärt ist. Bei einer trüben Brühe ist so ein Faltenfilter ruck zuck zu, dann geht nichts mehr

[Neugierer]

Hallo !

Von einer namenhaften Herstellerfirma (M*litta) gibt es Filter mit unterschiedlicher Porenweite. Meine Erfahrungen zeigen das dies eigentlich recht gut geht.

Benennen sich irgendwie:
Mild (große Poren) - Original - Intense (kleine Poren)

Ein Versuch sollte es wert sein.

Gruß
neugierer
... der so schon mehr als einen Likör gefiltert hat - und nur sehr selten mit anschließendem Bodensatzzu kämpfen hat.

[hendismurf]

Also ich wollte nochmal ein kleines Update geben und mich gleichzeitig für die hilfreichen Kommentare bedanken.

Nach einigem Testen bin ich dann bei 100 Filtern für knapp nen Euro gelandet und mit ein paar Trichtern und Flaschen und etwas Übung geht die Sache nun sehr gut über die Bühne.

Meine Liköre stehen nun fertig gefiltert kühl und können noch etwas reifen und lagern. Bodensatz läßt sich keiner mehr erkennen und der Geschmack ist hervorragend, was man daran merkt, dass man den Keller zuschließen muss und er auf Parties wie Schmitz´Katze abeht.

Für 2009 habe ich mir am 1.1. gleich mal den Vorsatz "Schlehe" eingetragen . Denn der fehlt noch in der Sammlung.

mfg
hendismurf

[Illuminat]

hi

was für nen Filter hast du denn nun eitgentlich benutzt?

[Fredes123]

Von einer namenhaften Herstellerfirma (M*litta)

Und zwar wahrscheinlich einmal die mit den großen poren, un wenn der Likör da durchgelaufen ist, die mit den feinen Poren, würde ich sagen.
gruß fredes

[Dieser Beitrag wurde am 28.01.2009 - 13:42 von fredes123 aktualisiert]

[hendismurf]

Ich habe ganz einfache *no-name* Kaffeefilter benutzt. Habe mich da beim Kauf eher an unbehandelte (ungebleicht etc...) gehalten.

Wenn man ne kleine Sammlung an Trichtern hat, geht das mit mehreren "Leitungen" auch sehr schnell.

mfg
hendismurf