schlehen ansatz

volk73
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schlehen ansatz

Beitrag von volk73 »

hallo,

wollte diese jahr auch mal einen schlehenansatzschnaps machen. ich habe genügend schlehen und ein dreiliter glas, was mir noch fehlt ist ein leckeres rezept ...

hab ihr schon so etwas angesetzt und welche rezeptur hat euch am besten gemundet

danke und gruß volker
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schlehen ansatz

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Grüssle,

habe noch keine große Erfahrung mit Ansatzschnäpsen, ich will aber ein ungetestetes Rezept dazu posten:

Man nehme 500 g Schlehen, 1 l Kornbranntwein sowie 1/2 Liter destillieres Wasser

Schlehen säubern und von Stielen und Blättern befreien und trockentupfen. Ganze Früchte werden angestochen. In ein Glas geben und mit Alk und Wasser übergießen, 4-6 Wochen stehen lasen. Danach abseihen.
Parallel eine Zuckerlösung aus 400 g Zucker und 500 ml herstellen, dazu kommen ein paar Gewürznelken, ein Stück Zimtstange, eine Messerspitze Kardamon. Aufkochen lassen und mit dem Schlehenansatz vermischen. Likör filtrieren, mit Wasser und/oder Zucker feintunen. Sollte ein Jahr ruhen.

Das Rezept stammt aus dem Buch "Liköre und Ansatzschnäpse aus dem Garten der Natur" von Berger/Holler.
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volk73
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schlehen ansatz

Beitrag von volk73 »

danke fürs rezept ...

was ist denn der grund für die 1jährige ruhepause?

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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Keine Ahnung, muss wohl wie ein guter Wein auch reifen :?: Könnte ja auch hier mit dem Tannin zusammen hängen??
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Zip
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schlehen ansatz

Beitrag von Zip »

@ volk73
Das Rezept von Fruchtweinkeller scheint ja so ok zu sein. Ich habe nur einen kleinen Verbesserungsvorschlag, den ich vor einigen Jahren auch ausprobiert habe.
Statt "GabiKo" (ganz billiger Korn) in den Ansatz zu bringen, habe ich diesen mit Gin aufgesetzt. Das gab ein etwas herzhafteren Geschmack, wenn man denn den Gin-Geschmack mag.
Ich habe auch mal Rum versucht, der aber nicht unbedingt mit den Schlehen harmonierte. Es sollte wohl schon ein "Klarer" sein.

Gruß Zip
Uwe12
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schlehen ansatz

Beitrag von Uwe12 »

Etwas spät, aber einen Tip zu den Schlehen habe ich noch.

Mein erster Ansatz mit gesammelten Schlehen, wurde zwar wunderbar dunkelblau, aber irgendwie nicht richtig süß. Im Buch von Walter Gaigg steht, daß man nach dem ersten Frost sammeln soll (sofern einem die Vögel was übrig lassen! :shock: ).
Ich habe also die Früchte aus dem ersten Ansatz rausgenommen und ein paar Tage in die Kühltruhe gegeben. Der zweite Ansatz wurde nun wunderbar süß, allerdings ist die Farbe jetzt nicht mehr so schön! ?-|

Gruß, Uwe
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Beitrag von volk73 »

hallo uwe,

danke für den tip, ich hatte glück die vögel hatten mir nach dem frost noch reichlich beeren übrig gelassen. gestern hab ich den likör in die flaschen abgefüllt und gleich mal gekostet :shock: war richtig lecker ... nur noch viel zu viel gerbstoffe, aber dann muß der eben nur länger liegen bevor wir ihn ausschenken :)

wenn ich das richtig im kopf habe, ging das doch nicht wirklich mit dem frosten. das tanin ist doch nicht kälteempfindlich, oder bin ich da auf dem holzweg?

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Beitrag von Uwe12 »

Hallo Volker!

Nein, ich vermute, daß die Gerbstoffe vom Frost nicht beeinflußt werden. Es dürfte eher ein Teil der Stärke sein, die sich in Zucker wandelt. Etwa so wie bei Kartoffeln die einen Frost abbekommen haben.

Gruß, Uwe
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Das denke ich auch... irgenwo habe ich gelesen, die Gerbsäuren würden in die Äste wandern, aber das kann in der Tiefkühltruhe ja kaum der Fall sein ?-|
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Beitrag von Uwe12 »

Dann friere ich das nächste Mal vielleicht "ganze Äste" ein! :D
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schlehen ansatz

Beitrag von unbekannt »

hier mein Rezept für Schlehenlikör:

1 kg Schlehen ( nach dem Frost oder TK)
1 kg Kandiszucker ( oder Rohrzucker)
5 bittere Mandeln oder Bittermandelöl
1l Gin (oder Rum 40%) + 100ml Kirschwasser

Bei den Schlehen die Stielchen entfernen, waschen, trochnen. Früchte zerquetschen auch einige Steine (ergibt einen stärkeren bitteren Geschmack). Die zerquetschen Früchte mit dem Zucker und den gemahlenen Bittermandeln vermischen, in ein 5 l Einmachglas füllen und 1 - 2 Tage stehen lassen. Danach mit dem Schnaps auffüllen, umrühren und das Glas luftdicht verschließen. 8 - 10 Wochen an einem zimmerwarmen Platz stehen lassen und zwischen durch mal umrühren.
Danach filtern und auf Flaschen ziehen -ich filtere nur durch ein Tuch, lasse das ganze nochmal ruhen zum Absetzen und ziehe dann den klaren Likör auf Flaschen.

Noch ein Tip zur Pflückzeit: Ich pflücke jetzt schon im September/Oktober und kontrolliere vorher, ob die Schlehen noch saftig sind. Dann ab in die Tiefkühltruhe. Z.T. waren die Schlehen in diesem Jahr schon verdorrt und hatten kaum noch Saft. Im letzten Jahr kam der Frost zu spät, so dass die Beeren schon etwas faulig waren und die Ausbeute war sehr gering.

Tompson
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schlehen ansatz

Beitrag von Tompson »

würde gerne aus aktuellem Anlaß diesen Thread wieder nach oben spülen.

Erstmal füge noch dieses an (weil hier gehörts ja rein... :D ):
Tommi1008 hat geschrieben:
Eigentlich gehört Likör hier nicht rein, aber ich will mal nicht so sein und poste mal kurz mein Rezept.

1000g Schlehen, 500g Zucker, 1 Vanilleschote, 1 Zimtstange und zwei 0,7L Flschen Klaren

Das ganze soll dann so 4 bis 5 Wochen Stehen, danach abpressen und filtern.
Jetzt würde mich mal interessieren, wie geht es denn nun. Ich kann doch nicht die Schlehen als solches 4-5 Wochen in Schnaps einweichen - die Kerne sondern hier doch ebenfalls Blausäure ab, oder?
Also angesetzte Maische nach 5 Tagen abpressen und dann weiter reifen lassen?
Und wieviel Liter Likör kriege ich hier zum Schluß zusammen? So rund 1,5 :?: :-x

Vielleicht hat noch jemand ein inzwischen erpropteres Rezept?
Oak ne jechn!
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