Turbohefe mit 23%

Wolf
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Turbohefe mit 23%

Beitrag von Wolf »

Hallo Shookum,

vom Beimengen der Aktivkohle zur Maische habe ich nicht gesprochen, sondern vom Rohbrand und der läßt sich leicht filtrieren. Die Aktivkohle setzt sich am Boden ab, der überstehende Alkohol wird zuerst gefiltert und schließlich der Bodensatz.
Ob die Reinigung mit Aktivkohle und anschließender fraktionierter Destillation vollständig war oder nicht läßt sich sowieso nur über GC oder HPLC feststellen.
Die Reinigung über eine mit Aktivkohle gefüllte Säule habe ich mir auch schon überlegt, aber ob das zu einer vollständigeren Abtrennung führt, ließe sich auch nur mit GC oder HPLC feststellen.

Grüße
Wolfgang
Pompf
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Turbohefe mit 23%

Beitrag von Pompf »

Lohnt sich die Herstellung von Neutralalkohol
in einem Land, in dem es in jedem Supermarkt
einen geschmacklosen Wodka für 5 Euro gibt?

Sicher, die Technik ist interessant, genauso wie es auch
interessant ist, selbst Haarshampoo zu mischen (hab ich auch
schon mal gemacht), oder Seife zu kochen.
Nur Sinn macht es keinen.
Wenn schon, dann würde ich doch lieber was mit Geschmack
machen, was es so nicht zu kaufen gibt.
BlackWine
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Turbohefe mit 23%

Beitrag von BlackWine »

Pompf hat geschrieben:Lohnt sich die Herstellung von Neutralalkohol
in einem Land, in dem es in jedem Supermarkt
einen geschmacklosen Wodka für 5 Euro gibt?
Wenn man größere Mengen Likör ansetzen will schon. Ist ja aber eh verboten :( .

Ich verbrauche jedes jahr so an die 8..10l Doppelkorn für meine Liköransätze, das leppert sich dann ganz schön zusammen. Wenn man bedenkt, das man theoretisch aus 8kg Zucker für rund 8,-€ einem Beutel Turbohefe und ein paar Litern Wasser knapp 11..12l 40%-igen bekommt ..... :?: :?: :?:

Gut, ich denke mal nicht weiter drüber nach :schlecht: :| .

Gruß
BlackWine
seifenkuenstler
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Beitrag von seifenkuenstler »

Pompf hat geschrieben:Lohnt sich die Herstellung von Neutralalkohol
... oder Seife zu kochen.
Nur Sinn macht es keinen.
Zu Alkoholherstellung will ich mich nicht primär äußern. Jedoch bin ich der Ansicht, dass es sich auf aller Fälle lohnt, die eigene Seife zu kochen (wenn mann es ordentlich beherrscht, versteht sich). Wirklich GUTE Seife gibt's auch zu kaufen - im Spezialladen für ca. 5 €/ 100g. Materialkosten ca. 75 Cent (war mal nur 50 Cent, aber Öl ist in den letzten Jahren spukteuer geworden).
Ich entscheide, was drin ist und was daraus wird. Lässt sich sicherlich auf auf Schnapsbrennen übertragen, und wenn's auch hier legal wäre, würde ich auch hier brennen.
in somnis veritas
Neugierer
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Beitrag von Neugierer »

Hallo !


Also das Thema Alkohol brennen sollte jeder für sich klären ...

... aber Seife selbermachen interessiert mich, meine LAG wollte schon einmal ein entsprechendes Seminar besuchen ... es ist halt immer die Zeit.

Gibt es interessante Links dazu ?


Gruß
Alex der Neugierer ... nicht nur am Wein machen interessiert !
Gruß, Neugierer ...

Lecker Honig, lecker Wein .... so soll es sein !
Pompf
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Beitrag von Pompf »

BlackWine hat geschrieben: Ich verbrauche jedes jahr so an die 8..10l Doppelkorn für meine Liköransätze, das leppert sich dann ganz schön zusammen. Wenn man bedenkt, das man theoretisch aus 8kg Zucker für rund 8,-€ einem Beutel Turbohefe und ein paar Litern Wasser knapp 11..12l 40%-igen bekommt ..... :?: :?: :?:
Das ist aber seehr theoretisch.
Wenn ich mir mal so die einschlägigen Foren durchlese,
dann bekommt man anscheinend aus einer hochprozentigen
Turbomaische (23L) mit einer guten Fraktionierungsdestille (und die will auch erstmal beschafft sein) ca. 4 L Alkohol (96%).
Davon gehen aber noch Vor- und Nachlauf ab.
In der Praxis sind's wohl eher 3L.
Das Ganze muß dann noch über Aktivkohle gefiltert werden, wobei auch wieder was verloren geht, und
am Ende bleiben wenn's gut geht 7L 40%iger.
Und für eine solche Ausbeute und guten Geschmack braucht man schon viel Erfahrung und setzt wahrscheinlich auch einiges in den Sand.
7L Doppelkorn kosten gerade mal knapp 50 Euro.
Zucker und Turbohefe kosten schon 11 Euro, dazu kommen noch Behälter, Strom, Wasser, Destille, Kohle, usw.
Schau Dir mal an, was alleine das Kupfer für so
eine Destille kostet.
Gut, andere stecken auch viel Geld in ihre Modell-
eisenbahn. Mehr als eine Liebhaberei ist das nicht.
Geld spart man da glaube ich keines.
Ich spare beim Bierbrauen definitiv kein Geld.
Pils ist saubillig und gut in Deutschland.
Wolf
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Beitrag von Wolf »

Obwohl ich mich über dieses Thema nicht mehr äußern möchte (ich lebe schließlich in Deutschland bzw. in Bayern :happy :) , aber man bekommt einiges mehr heraus.
Ob ich da jetzt Geld spare, weiß ich nicht, habe ich mir ehrlich gesagt auch noch nicht ausgerechnet.
Ich braue ja auch kein Bier oder stelle Malz her, um Geld zu sparen, sondern weils Spaß macht und mir vor allen Dingen die gängigen Biersorten nicht schmecken. Gerade was Pils anbetrifft, ist Bayern eine Wüste. Und ob Qettinger Pils - das ist das Billigste, was ich kenne - die Empfehlung ist, nur weils billig ist?

Grüße
Wolfgang
Pompf
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Turbohefe mit 23%

Beitrag von Pompf »

Gerade bei Pils bin ich eigentlich der Meinung,
daß es so viele gute und billige auf dem Markt gibt,
daß sich der Selbstbrau nicht lohnt.
Ich braue lieber ausgefallene Sachen (z.B. Stout),
die es hier kaum gibt bzw. die sehr teuer sind.
Honigbier ist da die absolute Krönung, das hat außer uns keiner.

Und zum Thema Ausbeute:
Wenn ich Tony Acklands Rechner glauben darf, bekommt man
aus 23L 18,8%iger Zuckermaische (8kg Zucker auf 25L)
4,65L 96%igen. Dafür braucht man aber schon eine sehr
gute Destille. Ergibt ca. 11 Liter 40%igen.
In der Praxis sicherlich deutlich weniger, mir ging
bei der Zuckermaische, die ich für Alkopops verwendet habe, doch einiges für Bodensatz und Filterei verloren,
und sicherlich ist auch noch einiges an Nachlauf dabei,
man sagt ja den hochprozentigen Turbohefen nach, daß sie vergleichsweise viel Fusel produzieren.
Mangels Destille kann ich das nicht nachprüfen.
Die Filterei über Aktivkohle kostet sicherlich auch
nochmal was.
Leute mit einfachen Destillen (z.B. die ganzen Schweden mit ihren Spiralbrennern) kommen zwar auch auf hohe Alkoholkonzentrationen, haben aber deutlich mehr Nachlauf. Übrigens finde ich diese Konstruktionen
(siehe www.bryggforum.com) ganz witzig. Die komen tatsächlich mit einem Plastikeimer, einem Aquariumheizer
und einer Kupferspirale auf 96% Alkohol. Allerdings geht es sehr langsam. (Langsamer als der durchschnittliche Schwede saufen kann, vermute ich mal.) Sowas ist aber glaube ich wirklich nur was für Schweden, die in einer halben Alkoholprohibition leben.

Gruß
Pompf

[Dieser Beitrag wurde am 04.09.2006 - 17:18 von Pompf aktualisiert]
Pompf
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Turbohefe mit 23%

Beitrag von Pompf »

Turbomaische steuerpflichtig?

Mir ist gerade was aufgefallen. Auszug aus der website
des Finanzministeriums:


Wer schuldet die Steuer ?

Zusammengefasst fallen hierunter:

* Ethylalkohol mit beliebigem Alkoholgehalt, vergällt oder unvergällt, sowie Spirituosen, jeweils mit einem Alkoholgehalt von mehr als 1,2 Volumenprozent (Positionen 2207 und 2208 der Kombinierten Nomenklatur)

* schäumende und nicht schäumende Weine, ferner auch mit Alkohol angereicherte Weine und Traubenmoste sowie Wermutwein und andere aromatisierte Weine, außerdem andere

* gegorene Getränke (z. B. Apfelwein) und Mischungen derartiger Getränke, jeweils mit einem Alkoholgehalt von mehr als 22 Volumenprozent (Positionen 2204, 2205 und 2206 der Kombinierten Nomenklatur).


Wenn ich das richtig deute (wobei das bei dem verklausulierten Beamtendeutsch immer schwierig ist),
dann wären gemäß letztem Punkt auch Zuckermaischen
mit mehr als 22% Alkohol steuerpflichtig.
Für Turbomaischen mit 23% wäre also Steuer zu entrichten.
Also Leute, bleibt sicherheitshalber lieber bei
der herkömmlichen 20% Hefe.

[Dieser Beitrag wurde am 08.09.2006 - 14:07 von Pompf aktualisiert]
WeinForscherAzubi
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Turbohefe mit 23%

Beitrag von WeinForscherAzubi »

da brauchst du dir ja eingentlich nicht wirklich Sorgen zu machen.
Ich denke nicht, dass die Turbohefe immer schön 23% erreicht...
Und sonst bliebe wirklich nur die alte Hefe zu nehmen (is eh billiger)
Jeder Wein wird irgendwann gut. Entweder durch Lagerung oder nachdem man bereits 3 Flaschen davon getrunken hat.
Hanisch
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Turbohefe mit 23%

Beitrag von Hanisch »

Also nach Werbeaussagen bringt die 23% Maische bei Standartzucker auch nur 21,5%, und will Traubenzucker haben für die 23%...
Da ich gerade billig an 50l Fässer gekommen bin (eigentlich für`s Wasser anch dem Filter-Spühlen)
hab ich mir mal zwei Tütchen von dem Zeug aus der Bucht gefischt, und werd das wohl mal nach Rezept im Fässchen blubbern lassen... (immer nur je 25l und ausreichend steigraum)
Im zweifelsfall darf sich die Kläranlage mit rumärgern... Ansonsten schau ich eben, ob man aus der Brühe was anrühren kann, was irgendwie einen annehmbaren Geschmack hat...
und ich würd das Produkt dann nicht wirklich in die Kathegrorie der edlen Fruchtweine einordnen, sondern eher irgendwo hinter schnellen tetrapackvergärungen einsortieren...
Ansonsten ist es eben ein lustiges Experiment...
Mach mit bei der Mitgliederkarte
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Beitrag von Neugierer »

Hallo Hanisch !

Ist ja schon etwas her das Thema ...
... irgendwo hier habe ich auch schon geschrieben das wir mit einigen Turbo Hefen experimentiert haben. Damals mal zum Bau von Alcopops.

Verwendet wurde damals fast alle Hefen von alcot*c.

Also u.a. :
VodkaStar
23% Extreme Alcohol
24h Pure
48h Pure
v3.1 5Tage
...

Wichtig um Fehltöne zu vermeiden ist es die Klärung abzuwarten. Damals wurde die "VodkaStar" als Geschmacklich am Neutralsten empfunden. Hatte aber aus der Erinnerung heraus aber nie über 20% ...

Experimente mit Barsirups verschiedener Hersteller brachten da manchmal ganz gut trinkbar Ergebnisse. Verwendet wurden vorwiegend Geschmäcke die nicht oder nur sehr schwer in Wein reproduzierbar sind, also Karamell, Vanille, Caffee, ...
Ideen mit Früchten oder Blüten (insb. Holunderblüten) anzusetzen wurden aber nicht weiter verfolgt.

Gruß
neugierer ...
... der weiß das SOWAS auch ganz gewaltig knallen kann !
Gruß, Neugierer ...

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