0,5l Destille sinnvoll ?

Hanisch
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0,5l Destille sinnvoll ?

Beitrag von Hanisch »

Also...
Neben der Weinbereitung bin ich auch gerade dabei,
mich in die Künste der Destillation einzulesen...

Um mich in Deutschland im Rahmen der legalität bewegen zu können bin ich wohl mit 0,5l begrenzt...
...in Österreich (da bin ich grade) gehen wohl 2l...
Nur frag ich mich, ob man mit so ner "Spielzeugbrennerei" auch irgendetwas passables herstellen kann...?

Also hat da jemand erfahrungen mit den kleinst-Anlagen ?
kommt da was leckeres bei raus, und ist die Ausbeute irgendwie sinnvoll ?
(die Verkaufsangaben sind ja vielversprechend... aber was verspricht man nicht alles, um was zu verkaufen..)

Grundlegend wär so eine Kleinanlage ja eine schöne symbiotische Anschaffung, auch für die Weinherstellung,
da man damit wohl auch die Alkoholbestimmung unterstützen kann...
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Du kannst dir ja ausrechnen wie viel Maische du brennen musst um einen Liter Schnappes zu erhalten. Und dann kannst du dir überlegen wie sinnvoll so eine kleine Destille ist... Vor- und Nachlauf musst du auch bei jedem Lauf abtrennen...
Zur Bestimmung des Weinalkoholgehalts taugt so eine kleine Destille, aber zu nicht viel mehr.
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Hanisch
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Beitrag von Hanisch »

also rein Mathematisch gesehen sind in 0,5 Liter 16Vol%-Maische 0,08l Alkohol,
was für einen Liter 40Vol%-Schnaps mathematisch also 5 x 0,5 Liter Maische braucht.
--> also rein Mathematisch gesehen...

Jetzt ist eben die Frage des "Destillen-Wirkungsgrades" die entscheidende:
bekomm ich bei einer 0,5l-Destille in etwa den gleichen Prozentsatz an Vorlauf/Nachlauf wie bei einem größeren Gerät?
oder kann ich eigentlich einfach alles wegkippen, weil dem Vorlauf eigentlich sofort der Nachlauf folgt?

wenn ich jetzt mal bei 0,5 Liter Maische mitner Ausbeute von 0,04l Alkohol rechne (also Wirkungsgrad so 50%), dann bekomm ich aus zwei Durchgängen ein 0,2l Fläschlein raus...
Wenn das was leckeres ist, für spezielle Anlässe,
oder als besonderes Präsent... könnt ich damit wohl leben...

Also es geht mir hauptsächlich darum, ob das, was aus so nem Kleinen Ding rauskommt auch trinkbar ist (sein kann), und ob der Wirkungsgrad nicht soweit in den Keller geht, dass es lediglich als Weinvernichter gut ist.

Schließlich solls ja mehr ein Hobby sein, als eine Effektive Alkoholproduktion...
Klar - wär mir ein 5er Kessel auch lieber,
wenn man das ohne allzuviele Einschränkungen legal betreiben kann...
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Überleg mal selbst: Warum sollte der Vor- und Nachlauf anteilmäßig größer werden wenn du eine kleine Destille hast? Verändert sich die Zusammensetzung der Maische dadurch das du eine kleine Destille verwendest?

Bei deiner Berechnung solltest du einfließen lassen das die Maische insbesondere beim ersten Brenndurchgang zum Schäumen neigt, eine Füllung >2/3 ist nicht empfehlenswert. Und jeder Brennvorgang kostet Zeit, die Anglage will beaufsichtigt sein.
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Beitrag von Hanisch »

hmm..
das mit dem "anteilig größer werden" - kam mir eher als Bauchgefühl in den Sinn - wobei das wohl in der genauigkeit der Abtrennung begründet liegt:
sprich: es dürfte ein fließender Übergang zwischen Vorlauf, Mittellauf und Nachlauf liegen,
welcher in Kleinmengen wohl etwas schwieriger abzupassen ist, und sich ebenso quasi "überlappen" könnte...

Das mit der Füllung ist natürlich wahr...
(wobei hier wohl die Frage ist, inwieweit die 0,5l dem gesamtvolumen der Brennanlage entsprechen, oder vielmehr die maximal empfohlene Füllmenge beschreiben...) ;)

...verdammt mühseelig ist es mit so nem Miniding also sicherlich...

hmm...
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0,5l Destille sinnvoll ?

Beitrag von fibroin »

Ich habe vor einigen Jahren Verbindung mit dem Hauptzollamt aufgenommen, um die Destillenfrage für Privatverbraucher zu klären.

Ich kann dir sagen, nichts geht privat. Die 0,5 l Destillen sind nicht gesetzlich erlaub, sondern da gibt es nur eine Ausnahmeregelung für. Die 0,5 wird rechnereisch als Null gerundet gesehen. Daher ist der Verkauf möglich. Aber gemeldet muss eine solche Destille trotzdem.

Und weil diese Größe wirklich mühselig ist, habe ich das ganze gelassen.

Was aber geht, du packst deine Maischen ins Auto und fährst nach Spanien. Da darfst du für private Zwecke frei brennen.

eviva espana
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

...irgendwann wird die Brennerei sicherlich EU-weit harmonisiert, da werden wir in D'land sicher profitieren... Die Frage ist wie lange das dauern wird :mrgreen:
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Beitrag von Neugierer »

Hanisch hat geschrieben: mich in die Künste der Destillation einzulesen...

bewegen zu können bin ich wohl mit 0,5l begrenzt...
...in Österreich (da bin ich grade) gehen wohl 2l...
Hallo !

Zum Glück geht es hier im Forum ja auch nur um Wein, da Du Dich aber in Österreich auffhälst kannst Du ja mal auf der dortigen einschlägigen Seite Deine Fragen zum brennen stellen. Die können Dir dort sicherlich weiter helfen.

www.schnapsbrennen.at (Ich mache meinen Walnußwein nach einer Maische Idee von dennen).

Gruß
neugierer

... der schonmal Obst zum brennen bei einen Lohnbrennerei gebracht hat !!!
Lohnt sich wegen dem Lohn aber nur sehr bedingt !
Gruß, Neugierer ...

Lecker Honig, lecker Wein .... so soll es sein !
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Beitrag von Hanisch »

Ja..da bin ich auch am lesen - und hab das auch mal ins Forum gestellt...
...der Hobby-Brenn-Pabst schreibt ja in seinem Buch, dass das wohl gehen mag:
allerdings erscheinen mir die Annahme bei den dort vertriebenen Destillen bei der Ausbeute...recht optimistisch...
deshalb frag ich halt mal rum, ob jemand mit sowas erfahrungen hat...
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0,5l Destille sinnvoll ?

Beitrag von Ehli »

Wenn Du das Ergebniss trinken möchtest, lass es bleiben. :-x
Vermutlich musst Du noch einen Karbitwürfel oder eine Kerze unter den Kassel stellen :mrgreen: Weißt Du wieviel Zeit da drauf geht???
30 Liter fertigen Wein im angrenzenden Aussland auf 40% erhöhen hat bei mir in einer semiprofessionellen Anlage (immerhin auf einmal reingepasst) glatt 5 Stunden gebraucht.
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Beitrag von Janson »

Moin
Ich hab hier gerade gelsen das auch diese Minianlagen gemeldet werden müssen...muss ich dann bei meinem Zollamt nur Bescheid geben das ich son Ding hab, oder jedes Mal wenn ich das was destilier? Überlege die Anschaffung um bei meinen Weinen den Alc. zu bestimmen (mit Vinometer hab ich keine guten Erfahrungen gemacht^^)
Um mit sonem Teil ne Flasche Schnaps zu brennen braucht man ja n ganzes Wochenende :D
Die Christen bimmeln zum Gebet,
doch wir Heiden trinken lieber Met.

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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Meines Wissens (ohne Gewähr) kannst du Destillen bis 0,5 L in D'land ohne Anmeldung frei kaufen und brauchst sie nicht anzumelden.

Siehe:

bundesrecht.juris.de/brenno_1998 … 00998.html

§ 227 ff
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