Bierbrand

Pantscher
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Bierbrand

Beitrag von Pantscher »

Naja, hab ich tatsächlih eher auf das brennen der Maischereste bezogen. Im Bier dürfte ja eigentlich nur in Spuren Methanol enthalten sein, denn die Würze ist ja fast nur Zuckerwasser.

Gebrannte Maischereste ist ja dann von der Art her eigentlich wie ein Grappa, und der ist soweit ich weiß ne richtige (wen auch legale) Methanolbombe. Grappa taugt mir sowieso eher nicht.
Komischerweise bin ich aber ein großer Fan von Obsbränden :schlecht: (Hauptsächlich von diversen Forschungsanstalten, da weiß ich, dass sie es können).


Nen Bierbrand könnte ich mir aber auch vorstellen.
Pantscher
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Bierbrand

Beitrag von Pantscher »

SchmerlenAndy
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Beitrag von SchmerlenAndy »

Hallo Pantscher :shock:
Pantscher hat geschrieben: Da hätte ich zu viel Angst vorm Methanol... :twisted:

Ich empfehle dir ein gutes Buch :D
ISBN-10 3-895330411-1 Schnaps brennen als Hobby

Der Vorlauf (Methanol und andere Stoffe) verdampft bereits bei 75-80°C, daher sollte man immer die Dampftemperatur messen und erst das Destillat ab 80°C auffangen, alles was davor kommt weggießen.

Edelbrand (also das Zeug zum Trinken) verdampft bei Temperaturen von 80-90(91)°C, bei Bierbrand geht das bis zu 94°C.

Alles was bei höheren Temperaturen verdampft, bezeichnet man als Nachlauf. Da ist der Alkoholgehalt sehr gering, so das es nicht schmeckt - wenn man den Nachlauf noch mal neu brennt, bekommt man da noch mal was Hochprozentiges 'raus was man wieder trinken kann.
Hanisch
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Bierbrand

Beitrag von Hanisch »

Ihr bezieht Euch beide auf den gleichen Author...
das ist sozusagen der "FWK des hobby-Schnapsbrennes",
um den man bei dem Thema eben auch nicht drumrumkommt... ;)

Der Sacht in eben jenem Büchlein auch, dass das Methanol überall drinne iss,
und durch den Vorlauf nicht abgetrennt werden kann,
sondern nur durch saubere Vergärung vermieden...

Welche Stelle in dem Buch ist denn da gemeint??
Schmickl hat geschrieben:Helfried Schmickl, Friederun Pleterski: Handbuch für Schnapsbrenner, Eichborn, Frankfurt am Main, 1999, ISBN 3-8218-1520-5 (ca. 25,-)
Dieses Buch wendet sich an den interessierten Laien und liefert einige Bauvorschläge für Destillen aus haushaltsüblichen Geräten. Ausserdem befasst es sich noch mit der Likörherstellung. Das Thema Methanol wird nicht ganz korrekt abgehandelt, hält man sich jedoch an die sonst korrekten Vorgaben des Buches, dürfte keine Gefahr bestehen.

Gesehen bei:
berg.heim.at/tibet/450074/literatur.html

Willi, Deutschland
18.Mär.2002 14:39:01


Ja ich kenne die Kritik, das Original kommt von der englischen Seite www.geocities.com/kiwi_distiller/ unter Bücher. Und diese Kritik ist auch richtig. Ich selbst bin Chemiker und das Kapitel Methanol bzw. Vorlauf ist meiner Meinung nach im Buch, das noch mein Vater geschreiben hat, nicht wirklich optimal abgedeckt. Diese notwendigen Korrekturen sind unter anderem der Grund, warum ich gerade an einem komplett neuem Buch arbeite, das vorraussichtlich im Frühjahr 2003 aufliegen wird.
Nun möchte ich aber das Methanolthema hier kurz klarstellen: Methanol entsteht bei jeder Vergärung, die Menge hängt ab von den holzigen Anteilen. Je mehr davon in der Maische sind (wie z.B. kaputte Traubenkerne, Stengel, Blätter, usw.), umso größer der Methanolanteil. Methanol kann jedoch durch die Destillation nur TEILWEISE abgetrennt werden. Ein nicht unerheblicher Anteil verteilt sich über das GESAMTE Destillat. Daher gibt es nur eine Möglichkeit das zu verhindern, nämlich die Methanol-Entstehung zu vermeiden, indem Sie SAUBER arbeiten und keine bzw. so wenig wie möglich HOLZIGE Anteile in die Maische bringen.
Der Vorlauf selbst besteht nur zu einem sehr geringen Anteil aus Methanol, der überwiegende Anteil sind Ester (haupts. Ethylacetat). Diese entstehen durch Fehlgärungen, also durch falsche Bakterien. Diesen Teil können Sie einfach durch einen Gärspund und Reinzuchthefe minimieren.
Beim Grappa wird - soweit ich das überblicke der Trester weitervergohren,
zudem ist dabei natürlich die Frage,
wie gut das Zeug entrappt wurde, wie sauber es vergoren wurde, etc.

Hier wird - soweit ich das gelesen hab, der Bodensatz, welcher sich nicht klären lässt,
gebrannt...
Da die Hefe nicht mitverdampft - ist das wohl eher gar kein Problem...

Ebenso ist eine sauber Maischevergärung kein Problem - auch wenn schon Wein damit gemacht wurde...
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SchmerlenAndy
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Beitrag von SchmerlenAndy »

Hallo,
ich denke, es ist wie bei allem im Leben, man muss erst nachdenken und wissen, was man tut... ?-|

Wenn man weiß, das bei jeder Vergährung Methanol* entsteht und das auf eine Fehlgährung mit Fremdhefen und Pilzen zurückzuführen ist, sollte einem auch klar sein, das in jeder Flasche Wein eine entsprechende Menge enthalten ist. Je sauberer die Gährung (und die Früchte und die Hefe und die Handhabung und ...) desto weniger Methanol* (und anderes ungesundes Zeug)

Beim RICHTIGEN Destillieren schneidet man diese Stoffe sauber ab, ausserdem verwendet man nur Wein, der auch zum Verzehr gedacht ist - der Schlamm unten im Gährbehälter besteht aus Hefe, Fruchtresten und Wein - wenn man also diesen Schlamm filtern würde, bekäme man trinkbaren Wein.

Durch das Destillieren von einem Liter Wein bekommt man im Schnitt 100ml Edelbrand von guter Qualität, brennt man nicht sauber, können es auch 150ml sein.
Wenn du also an einem Abend 1 Liter Wein trinkst und ich meine 100ml Schnaps, haben wir beide einen Schwips, nur mit dem Unterschied, dass du dein Methanol mit getrunken hast und ich nicht - mir geht es also besser :D

Gefährlich wird es nur, wenn Profitgeier den Fusel (Methanol) nicht wegschütten, sondern drinnen lassen, dadurch erhöht sich natürlich der Gewinn und die anzähl derer, die blind werden oder daran krepieren :(
Ausserdem ist es leichter, 500ml Schnaps zu trinken als 5 Liter Wein, darum ist auch noch kein Weintrinker blind geworden :D :schlecht:

*(Als Fusel wird immer Methanol genannt, genau sind es aber mehrere Stoffe die gefährlich sind, wie z.b. Acetaldehyd, Ethylacetat, Butanol, Aceton...)
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Beitrag von Hanisch »


:D


Schmickel:"]Methanol kann jedoch durch die Destillation nur TEILWEISE abgetrennt werden. Ein nicht unerheblicher Anteil verteilt sich über das GESAMTE Destillat. [/i]


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Beitrag von matzl0505 »

Schmerlenandy hat geschrieben:Der Vorlauf (Methanol und andere Stoffe) verdampft bereits bei 75-80°C, daher sollte man immer die Dampftemperatur messen und erst das Destillat ab 80°C auffangen, alles was davor kommt weggießen.
Schmerlenandy hat geschrieben:Beim RICHTIGEN Destillieren schneidet man diese Stoffe sauber ab,
Schmerlenandy hat geschrieben:Wenn du also an einem Abend 1 Liter Wein trinkst und ich meine 100ml Schnaps, haben wir beide einen Schwips, nur mit dem Unterschied, dass du dein Methanol mit getrunken hast und ich nicht - mir geht es also besser
NEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIN!
Und nochmal: Methanol ist wegen des Azeotrpen Ethanol Methanol Gemisches durch den Vorlauf NICHT quantivativ abtrennbar!

gruß
Marius
Wie wird das chemische Element Brom gewonnen?

Man nimmt eine Handvoll Brombeeren, lässt diese zur Erde fallen. Die Beeren verbinden sich mit der Erde zu Erdbeeren und Brom wird frei."


Es gibt 10 Arten von Menschen. Die, die das Binärsystem verstehen und die, die es nicht verstehen.

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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Seufz. Siehe zur Methanolabtrennung auch:

Forum-Link … 260-0.html
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Beitrag von fibroin »

Alte Fabeln sterben nicht. :schlecht:
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
SchmerlenAndy
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Beitrag von SchmerlenAndy »

Oh?
matzl0505 hat geschrieben: NEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIN!
Und nochmal: Methanol ist wegen des Azeotrpen Ethanol Methanol Gemisches durch den Vorlauf NICHT quantivativ abtrennbar!

gruß
Marius
dann ziehe ich meinen Hinweis auf gutes Buch zurück und entschuldige mich, das ich leider wirklich den Fehler gemacht habe, von dem ich immer dachte, das er so häufig nicht auftreten dürfte.
Dass das Internet lügt, wusste ich schon, aber das auch Bücher lügen, davon bin ich bisher nicht ausgegangen.

Kann man aber wenigstens sagen, dass die Menge durch eine sinnvolle Abtrennung verringert werden kann?
Falls nicht, wofür sollte man dann überhaupt den Vorlauf abtrennen :?:
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Och, jetzt erzähle mir doch bitte nicht dass ich den im verlinkten Beitrag zitierten Buchabsatz hier nochmals reinpasten muss :schlecht:
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Bierbrand

Beitrag von tiga »

SchmerlenAndy hat geschrieben: ...
Dass das Internet lügt, wusste ich schon, aber das auch Bücher lügen, davon bin ich bisher nicht ausgegangen.
...
Darum heisst es wohl: Papier ist geduldig 8-)
Gruss
Jan

Ich bin nicht politisch korrekt.

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