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Kochen mit Wein als trockener Alkoholiker

Verfasst: 01 April 2014 14:14
von Dieter50
Hallo Ihr Lieben!
Ich habe mal eine interessante Frage zum Kochen mit Wein. Ich habe einen guten Freund, der jetzt seit ca. 7 Jahren trockener Alkoholiker ist. Ich koche aber sehr gern und möchte ihn zum Essen einladen. Stimmt es, dass der Alkohol beim Kochen verfliegt, oder sollte ich beim Kochen lieber auf Wein verzichten?

Re: Kochen mit Wein als trockener Alkoholiker

Verfasst: 01 April 2014 14:21
von Steiner111
Ich würde ihn mal daruf ansprächen, bevor du mit oder ohne kochst.

Kommt auch drauf an was du kochen wilst, bei einer Hollandais wär es weniger schlimm wie bei ein Tiramisu, wo alkohol noch drin ist und er bei diesen desser schon rückfällig werden kann.

Re: Kochen mit Wein als trockener Alkoholiker

Verfasst: 01 April 2014 14:28
von JasonOgg
Ich denke Steiner hat recht. Frage ihn am besten, er sollte die Risiken besser abschätzen können.

Gerüchteweise habe ich gehört, dass auch kleinste Mengen nicht so gut kommen. Da der Alkohol nicht sofort verfliegt/verdampft muss es also einige Zeit kochen, damit er raus ist. Wie lange das dauert und wie vollständig das ist, dass kann ich nicht sagen.

Am sichersten wäre halt der komplette Verzicht auf Alkohol, alternativ den entsprechenden Fruchtsaft nehmen, auch wenn das nicht dasselbe ist, vermutlich deutlich süßer.

Re: Kochen mit Wein als trockener Alkoholiker

Verfasst: 01 April 2014 14:31
von Steiner111
Bin mir sicher, aber ob 40 bis 60 minuten oder es bleibt selbst nach 3 std und länger ein bischen zurück.

Fruchtsaft geht bei den meisten gerichte nicht (höchstens beim desser), wegen des höheren Zucker gehalt in den Saft und das past zu den meisten gerichten nicht oder nicht zu gut, aber was geht, einfach den Wein, Bier, Likör oder Schnaps weg lassen, das schmäckt dan nachher besser wie mit Wein.

Re: Kochen mit Wein als trockener Alkoholiker

Verfasst: 01 April 2014 19:46
von Fruchtweinkeller
Im Zweifelsfall: Finger weg. Ein kleiner Alkoholrest dürfte sowieso immer bleiben.

Das sagen andere dazu:

http://www.forum-alkoholiker.de/ftopic2103.html

Re: Kochen mit Wein als trockener Alkoholiker

Verfasst: 01 April 2014 22:15
von CJD
Die Alkohol Mengen werden wahrscheinlich nicht gefährlich sein. Denn es verkocht ziemlich vieles davon. Da wird nicht mehr vorhanden sein als in Bananen oder so (das ist zumindest meine Vermutung). Siehe Link http://www.focus.de/gesundheit/ernaehru ... 05517.html

Trotzdem würde ich finger davon lassen, da es an dem Geschmack erinnern könnte. Die psychologische Effekt könnte in dem Fall größer sein als die physiologische.

Re: Kochen mit Wein als trockener Alkoholiker

Verfasst: 02 April 2014 07:46
von JasonOgg
Fruchtweinkeller hat geschrieben:... Das sagen andere dazu:
http://www.forum-alkoholiker.de/ftopic2103.html
Wahnsinn :o

Dagegen ist Rauchen ja Kinderkram.
Zumindest bin ich mir absolut sicher, dass ich nicht alkoholkrank bin und auch noch nicht in der Nähe war.

Abgesehen davon, ist Alkohol auch ohne Sucht nicht harmlos. :tsts:

Re: Kochen mit Wein als trockener Alkoholiker

Verfasst: 02 April 2014 20:36
von Deusmyops
Es ist schon so, dass der meiste Alkohol verdampft, dennoch bleibt meist ein Rest zurück, je nachdem wie lange die Speise kocht.
Als Therapeut kann ich dir aber raten, dass, selbst wenn es gelänge den Alkohol ganz herauszukochen, z.B. duch ständiges wiederverdünnen mit Wasser und erneutem Kochen, der Geschmack des bspw. Weines wohl erhalten bliebe. Deswegen verfeinert man die Speise ja. Das Problem mit dem Geschmack liegt dann in den alten Erinnerungsstrukturen der Neuronen, der Suchtstrukturen des Gehirns könnte man sagen, die auch durch Geschmack wieder aktiviert werden können. Daher raten Suchttherpeuten z.B. auch von alkoholfreiem Bier ab - da es visuell, geschmacklich etc. triggert. Sollte dein Freund also wirklich ein trockener Alkoholiker sein, dann würde ich hier keine Kompromisse eingehen und auf keinen Fall mit Alkohol kochen, selbst wenn er sagen würde, es mache ihm nichts aus. Ist meines Erachtens auch ein Unterschied, ob du kochst oder er selbst. Will keine Panik machen, aber es ist leider Fakt, dass hierdurch immer wieder Rückfälle enstehen. Gerade die Sache mit dem Auskochen ist nämlich ein weit verbreiteter Mythos bzw. ein gutes Beispiel für die Tendenz zur Verharmlosung durch Menschen, die nicht ansatzweise eine Vorstellung von Alkoholsucht haben, weil sie gesund sind, oder eben selbst von einem problematischem Konsum Betroffenen. Aber jetzt reichts, ich bin auch kein Heiliger und ignoriere sonst solcherlei Theads. Aber nach 7 Jahren möchtest du nicht derjenige sein, der die Tür zufällig wieder aufstößt, nur weil er etwas wirklich gutes kochen wollte.

Schönen Abend euch.