1 Ar oder 99 Reben?

Tompson
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1 Ar oder 99 Reben?

Beitrag von Tompson »

Ums mal kurz zusammenzufassen:

Es gibt einen Weinverband e.V.
Der dürfte x Mitglieder haben.
Wenn jedes Mitglied 105 Ar anbaut (*hüstel* Leipziger sind schon Schlitzohren, könnte mir es anders nicht vorstellen ;) ) und die erzeugten Trauben zusammen verarbeitet werden, nach der Verarbeitung der fertige Wein aber wieder an die Mitglieder ausgeteilt wird, ist rechtlich alles in Ordnung.
Nun bleibt genügend Spielraum, um den Gesetzgeber endlich mal zu kitzeln:
- Jede Familie mit Interesse am Dorfgeschehen könnte eine Parzelle mieten. Könnte ein schönes Sackhüpfen für die Beamten werden, wenn die rausfinden wollen, warum auf einmal 3 ha Weinfläche vorhanden sind ...
- Ein Stück Tafeltraubenland daneben setzen, der Verein könnte Marktstände beliefern. (und vielleicht ertragsschwache Jahre etwas ... *hust,hust*)
- Ausschenken unter Bekannten: Wenn der Bürgermeister Mitglied im Verein ist, kann er also "von seinem Anteil" auch mal ein Fläschchen verschenken oder ausschenken. :) rein privat unter Freunden!

Allerdings gehört dazu ein Zusammenhalt und Enthusiasmus, den ich auch im Osten nicht mehr beobachten kann. ?-| :(
Oak ne jechn!
volk73
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Beitrag von volk73 »

schad das wir nicht dichter beieinander wohnen auf so ein Experiment hätte ich mich gern eingelassen ...
Inverse Julia function - "orbit" traces Julia set in two dimensions. z(0) = a point on the Julia Set boundary; z(n+1) = +- sqrt(z(n) - c)

"Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht. Würde der Städter kennen, was er frisst, er würde umgehend Bauer werden." Oliver Hassencamp

geognost
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Beitrag von geognost »

Ich auch :-x !! - Schöne Sache aber alle Interressenten zu weit verteilt!

Gruß geognost
Szegedi
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Beitrag von Szegedi »

hier ist leider wieder so ein beispiel...
da ich mit dem gedanken spiele, in nächster zeit mir einen schrebergarten zu kaufen und da ein paar reben einzupflanzen!

www.news.de/politik/837906776/29 … sterben/1/

mfg
geognost
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Beitrag von geognost »

Aaach ein gutes Gefühl, dass die wesentlichen Probleme von den Behörden gelöst werden und die Bestimmungen uns vor Unbill schützen. :P
Szegedi
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Beitrag von Szegedi »

ja ein sehr gutes gefühl! :)

mal ne frage, weil ich nix mehr gefunden habe oder es einfach vergessen habe! :schlecht:

warum darf man keine keltertrauben in nicht weinanbaugebieten anbauen?

mfg
geognost
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Beitrag von geognost »

Mein Gefühl sagt mir die Überproduktion von Wein und der Preisverfall sollte im Sinne der Lobby herkömmlicher Weinanbaugebiete verhindert werden und damit der status quo für die bestehenden Weinanbaugebiete erhalten werden.
Mir ist z.B. auch unverständlich warum neue Anbaugebiete eine Hangneigung >30° haben müssen (ja wegen der opt. Verhältnisse) und damit hinsichtlich der bewirtschaftung deutlich schlechtere Bedingungen haben wie bereits sich in Besitzstandsschutz befindliche Weinberge.
Ist insgesamt wie alles noch so fest geglaubte wahrscheinlich nicht in alle Ewigkeit haltbar - kommt es mit der Klimaveränderung so wie prognostiziert, sollten sich auch gute Lagen woandes finden. Vielleicht gibt es dann einen Super Riesling vom Brocken!! :D Dafür gibt es dann edle Datteln vom Bodensee ... 8-)
Szegedi
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Beitrag von Szegedi »

ist das wirklich so, dass die die alten erzeuger "schützen" möchten?

also ich sag mal, dass es für niemanden einfach wäre, mal zu sagen icb bau mir jetzt einen weinberg inkl. rechtliche weinproduktion. falls es doch jemand schaffen sollte, dann liegt es doch an ihm und an den kunden ob er akzeptiert ist und umsatz macht. wenn dann die alten weingute deshalb untergehen, dann wären sie auch ohne ihn untergegangen.

aber ich versteh nicht warum private leute keine keltertrauben anbauen dürfen.. diese deutschen paragraphen! :schlecht:

hat jemand ne ahnung, ob gute tafeltrauben auch guten wein geben? und welche sorten wären das? :)
mfg
geognost
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Beitrag von geognost »

@szegeti
Tafeltrauben haben nicht so das gute Säure/Zuckerverhältnis. Aber da gibt es bestimmt noch andere Spezialisten auf diesem Gebiet...
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Tafeltrauben dürfen zwar "frei" angebaut werden, daraus darf man dann aber keinen Wein machen. So schlau ist der Gesetzgeber auch ?-|
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(Too much coffee man)

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(Brandolini's law)

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Szegedi
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Beitrag von Szegedi »

echt? weil ich hab bis jetzt immer gelesen man darf sie jetzt frei anbauen.... mehr nicht, ich dachte die verwendung wäre dann egal! ?-|
Dreizehn
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Beitrag von Dreizehn »

Szegedi hat geschrieben:... warum darf man keine keltertrauben in nicht weinanbaugebieten anbauen?
Der Agrarbereich, zu dem auch die Weinerzeugung gehört, ist durch EU-Recht extrem reglementiert. Dieses Neuanpflanzungsverbot von Weinreben auf nicht genehmigten Flächen gilt deshalb EU-weit. Man will so die Überproduktion von Wein nicht weiter ausufern lassen. Dass auch abseits der bestehenden Rebflächen andere Flächen existieren, auf denen ein exzellenter Wein erzeugt werden könnte, wissen selbstverständlich die Weinfachleute, aber darum geht es eben nicht. Übrigens wurden „neuen“ weinerzeugenden Ländern wie z.B. Dänemark von der EU Flächenkontingente zugewiesen.

@Szegedi
Warum wird wohl zwischen Tafel- und Weintrauben unterschieden? Hat schon seinen Sinn.
Szegedi hat geschrieben:... aber ich versteh nicht warum private leute keine keltertrauben anbauen dürfen..
Doch, Du darfst, auf 100 m2. Ansonsten kannst Du auch als „Privatleut“ eine genehmigte Fläche, entweder mit Pflanzrechten versehen oder bepflanzt, kaufen oder pachten und bewirtschaften.

Noch ein Hinweis: Aus Tafeltrauben, die auf Flächen > 100 m2 stehen (die ja genehmigungsfrei mit Tafeltraubenreben bepflanzt werden dürfen), darf kein Wein erzeugt werden.

Und zum Schluss: Ich finde es nicht glücklich, wenn hier darüber diskutiert wird, wie man irgendwie halblegal Verordnungen umgeht.

Grüße, Dreizehn

Ich sehe gerade, da waren einige schneller. Ich lasse das aber mal stehen.
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