Meine ersten Reben und ein paar Fragen...

Tompson
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Re: Meine ersten Reben und ein paar Fragen...

Beitrag von Tompson »

@Kuli
Öhm, wenn man das in Koniferen gibt? Wozu, die wuchern doch eh schon nutzlos vor sich hin :pfeif: :lol:
Keine Ahnung, ich denke mal Bittersalz ist Bittersalz.


@Langer
Zum Thema Zapfen oder Streckerschnitt bei Kordonsystemen: Den habe ich soweit verstanden betreffend der Folgejahre.
:|
Ich weiß nicht, kann natürlich sein. Aber Dir fehlen da die Grundlagen, fürcht ich. Kriegen wir aber hin, ich habs ja auch irgendwann verstanden.

Düngerei:
"Nutzts ned, dann schadts ned?"
Prinzipiell wird das nicht tragisch sein aber ohne Not muß man Reben eigentlich nicht düngen. Deine Stöcke stehen in Vergleich zum kommerziellen, seit jahren durch Monokultur ausgelutschten Boden auf unheimlich fruchtbarem Grund (egal, wieviel Bauschutt evtl am Fuße der Mauer liegt, Reben sollen ja tief wurzeln). Und das Erscheinungsbild Deiner Reben zwang nun nicht zum Handeln, im Gegenteil, die kleinen Stöcke haben ja erst einmal angefangen, sich im Erdreich festzusetzen. Ich würde weitere Düngergaben ersteinmal lassen. Ich habe mal eine Rebe geschenkt bekommen, die hat im ersten Jahr bei mir einen korkenzieherartigen Kümmerwuchs an den Tag gelegt, das jahr drauf war wieder alles gut. Rekonstruktion: Der Rasen wurde beim Vorbesitzer gedüngt ... das war ihr nicht so gut bekommen.

Schneiden Frühjahr/Herbst
Ich bin kein Preuße und wir sind hier nicht in der Kaserne, wenn Du was anderes ausprobieren willst, gerne. ;-)
Wir haben hier Frost (es gibt Forenbrüder, die von Deutsch-Sibirien sprechen, halt Kontinentalklima) und ich werde nicht im Herbst schneiden. Habe schon genug Ärger mit Oidium, da brauche ich nicht noch Frostschäden ;-)
Aber ich mag einhaken:
Wein kann man nicht zu spät schneiden, jedenfalls nicht, wenn man es ganz locker nach den letzten Winterunbilden tut. Bis es losgeht mit der Vegetationsperiode, hat man bestimmt 4 Wochen Luft. Und ja, die Reben tropfen ganz heftig - wenn die warme Frühjahrssonne hinter Wolken raus kommt, nimmt das richtig sichtbar zu, ist eine erstaunliche Show - das ist völlig normal. Man nutzt auch keinerlei Wundverschluß, schneiden und so stehen lassen.

Mulchen/Anhäufeln
Im ersten Winter habe ich auch noch über die Verdelung angehäufelt aber mit Erde. Da bist Du aber dadurch, das Du durch die Containerpflanzen ein Jahr weiter bist, schon drüberweg. Es kann nicht schaden, wenn Ihr aber keinen Winter habt (Seitenhieb ;-) ), mußt Du es nicht machen.

Die Verwendung von Rindenmulch ist mir immer etwas suspekt. Man mußte unter Rindenmulch, glaube ich, Hornspäne streuen, da dem Boden Stickstoffe entzogen werden
Wer kann hier helfen, wie war das noch gleich :?:

Ich verwende den anfallenden Raseschnitt. Der kommt ab erstem Schnitt drauf, im Herbst wird saubergemacht. Nachteil: Sollte es extrem naß werden, räume ich den Rasenschnittmulch auch lieber ab, nicht daß alles nur so vor sich hin fault ... ist aber auch mehr eine Gefühlsannahme
Ist natürlich optisch bei Dir vielleicht nicht kompatibel mit der Vorstellung der Gattin, könnte ich mir denken :pfeif:

Rote/Grüne Ringe
Habe jetzt keine Zeit für einen ausführlichen Kurs, nur soviel:
Theorie: Ausschlagen werden nächstes Frühjahr alle Ringe plus ein paar, die Du nicht eingekringelt hast :mrgreen:
Im Frühjahr2015 sind die waagerecht an den Draht gebundenen Ruten (= zukünftiger Kordonarm) zweijährig, die senkrechten Dinger sind sogenannte Geiztriebe und nach dem Winter ohnehin beinahe weggefroren. Zu dünn, zu grün, vielleicht schafft es ein Stückchen vom linken - brauchen wir eh nicht, ab damit. Im Frühjahr, meiner Meinung nach ;-) Aller etwa 20cm lassen wir nun einen Trieb zu - idealerweise die nach oben zeigenden Augen (Knospen). Also links vom ersten roten Kringel am schwarzen Bindedingens, dann wieder beim linken Geiztrieb, dann beim rechten und dann beim rechten roten Kringel. Schalgen die nicht aus (zum Beispiel Unwille, ist alles Natur oder Beschädigung), kann man auch die unteren lassen aber die müssen halt "um die Ecke" nach oben wachsen. Ist nicht immer so einfach, grüne triebe brechen auch gerne, je nach Sorte, schnell.
Naja und dann im Prinzip ist für nächstes Jahr alles getan.

Tip: Ich habe nur 15-20cm überm Kordondraht einen ersten Bindedraht gesetzt, um die jungen Austriebe zeitig abfangen/anbinden zu können. Dann größerer Abstand.

Das bis hierhin
Gruß
Tompson
Oak ne jechn!
langer
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Re: Meine ersten Reben und ein paar Fragen...

Beitrag von langer »

Hi Tompson,

Deine Aussage klärt doch schon fast alles was mir an Übersicht fehlte.

"Im Frühjahr2015 sind die waagerecht an den Draht gebundenen Ruten (= zukünftiger Kordonarm) zweijährig, die senkrechten Dinger sind sogenannte Geiztriebe und nach dem Winter ohnehin beinahe weggefroren. Zu dünn, zu grün, vielleicht schafft es ein Stückchen vom linken - brauchen wir eh nicht, ab damit."

Also kann ich die dünnen senkrechten Triebe wegschneiden, sodass nur der Kordonarm nach
links und rechts stehenbleibt.
-Ich hatte das im ersten Post als "Kordonarm nacktschneiden" bezeichnet. :mrgreen:

Zum Düngen: Ich habe ja nicht viel Patentkali gegeben, aber eigentlich auch nicht wegen der leichten
Mangelerscheinung, sonder eher vorsorglich für das nächste Jahr. - Ich habe das Patentkali in grobkörnigen Zustand gekauft, und trocken aufgestreut. Also nicht mit Wasser vermicht gegossen. So können sich die Krümel langsam auflösen, und bis zum nächsten Frühjahr in tiefere Erdschichten gelangen. Ansonsten benutze ich im ganzen Garten keinen Dünger. (Ausser auf meinen Erdbeerpflanzen..) ;)

Zum Schnitt:
Der Schnitt ist schon erfolgt. Da kann ich jetzt nichts mehr dran machen. Mal sehen wie sich die Sache entwickelt. Ich stelle heute Abend mal ein Bild von der aktuellen Ansicht ein. Aber ich wüßte eigentlich nicht warum ich geschnitten Erfrierungen habe sollte, die die Pflanze ohne Schnitt nicht auch hätte.
-Meine Schnittwunden haben ja noch Zeit zum heilen. Naja, schaun wir mal.... ;)
Auf jeden Fall werden meine Reben im Frühjahr nicht tropfen. -Kann ja auch Vorteile haben.

Zum Rindenmulch: irgendsowas hab ich auch gehört, konnte es aber nicht mehr finden. :schlecht:

Zum Oidium:
Sieht ja schlimm aus. was es alles gibt... Ich hoffe Du wirst Dein Oidium los und bekomme es erst garnicht... :pfeif:

Und zum Zapfenschnitt: Da gibt es sehr gute Videos im Netz. Im Prinzip ganz logisch. Das Problem beim unfachmänischen Schnitt sehe ich darin, dass die senkrechten Knurzen die stehenbleiben in den Folgejahren immer höher werden. Man muß also schon "knapp" schneiden, und rechtzeitig jüngere Triebe mit mehr Nähe zum Hauptstamm aufbauen. Also, im Prinzip ganz einfach, die Probleme kommen anschliessend... :mrgreen:

Bis dann,

Gruß
Langer
langer
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Re: Meine ersten Reben und ein paar Fragen...

Beitrag von langer »

Zum Oidium:
Sieht ja schlimm aus. was es alles gibt... Ich hoffe Du wirst Dein Oidium los und bekomme es erst garnicht... :pfeif:

ist natürlich Quatsch :mrgreen:
Es sollte heissen:
Zum Oidium:
Sieht ja schlimm aus. was es alles gibt... Ich hoffe Du wirst Dein Oidium los und ICH bekomme es erst garnicht... :pfeif:

Gruß
Langer
Zaller
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Re: Meine ersten Reben und ein paar Fragen...

Beitrag von Zaller »

Hallo Tompson,

hier wird es mit Stickstoff beschrieben

http://www.horticon.net/substrate-und-a ... mulch.html
(scrollen bis "Anwendung von Rindenmulch")

@ Langer

Nicht alle Sorten vertragen Zapfenschnitt (basale Unfruchtbarkeit)

https://www.uni-hohenheim.de/lehre370/w ... basunf.htm

Es sind zwar alles Keltersorten, wird aber evtl. den einen oder anderen interessieren

http://www.dlr-rheinpfalz.rlp.de/Intern ... chnitt.pdf

Bei Tafeltrauben müsste ich mal nachschauen, welche geeignet sind.

Hier noch ein Link zum Schneiden und Erziehen mit Bildern

http://weinverkostung.com/wp-content/up ... hnitt1.pdf

Ist zwar schon ein alter Link, aber hier kannst Du in den kommenden dunklen Nächten üben

https://www.uni-hohenheim.de/lehre370/
langer
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Re: Meine ersten Reben und ein paar Fragen...

Beitrag von langer »

Hallo Zaller,

Die Seite mit dem Rindenmulch ist sehr interessant.
Ok, Wein ist ein Tiefwurzler, aber den Stickstoff gleicht man sinnvollerweise trotzdem aus.

Die basale Unfruchtbarkeit habe ich schon im Auge, allerdings erst relevant für 2016.
Die 2015 treibenden "T" Arme haben genug Augen, und für das Jahr 2016 ist mein Plan mit
dem Streckerschnitt zu beginnen, um die basale Unfruchtbarkeit an jeder Rebe zu überprüfen.
Dann kann ich in den Folgejahren entsprechend dem Ergebnis entweder weiter "Strecker"
( mittellanger Schnitt) oder halt Zapfenschnitt anwenden.

Du wirst lachen die Software kenn ich schon, da hab ich im Sommer schon dran "geübt" :mrgreen:


Hier übrigens die aktuellen Bilder von meinem Wein. (Hat schon den Winterschnitt erhalten)
- Die restlichen Grüntriebe schneide ich noch weg.

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Gruß
Langer
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