Traubenwein oder wie mache ich alles anders

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Fruchtweinkeller
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Traubenwein oder wie mache ich alles anders

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Das ist die vorsichtige Herangehensweise. In den meisten Fällen kann man sich mehr Zeit lassen, aber das man merkt es ja leider erst hinterher ;) Wenn du noch keine Erfahrungswerte hast solltest du also ruhig eher vorsichtig sein.
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FEIGENBAUM1
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Traubenwein oder wie mache ich alles anders

Beitrag von FEIGENBAUM1 »

Aber lt. einiger Literatur könnte man sich da Weinfehler einhandeln.. (Hefeböckser usw,)

Meine Eltern haben früher auch Wein gemacht, der stand manchmal bis zu einem halben Jahr.
Aber irgendwie macht mir die ganze Literatur Angst

Im übrigen blubbert der 2. Ansatz Megaheftig, habe ja auch kein Kaliumpyro dran :shock:
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Fruchtweinkeller
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Traubenwein oder wie mache ich alles anders

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Laut der Homepage auch. Und obwohl ich das selbst höchstpersönlich geschrieben habe, habe ich meinen Beitrag vom 08.10.2012 - 21:56 so verfasst wie ich ihn verfasst habe ;) Also wenn das nicht beruhigend wirkt, dann weiß ich es nicht :shock:
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robat1
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Traubenwein oder wie mache ich alles anders

Beitrag von robat1 »

....
Aber irgendwie macht mir die ganze Literatur Angst
Hallo,

ich hoffe die Antwort fällt nicht unter Trollstörung.
Aber das ganze geht mit etwas Glück ja auch ganz ohne viel Drum-Rum und Angst vor den Details.

Ich hab am Anfang auch viel verwirrendes und Aufwendiges gelesen über das Messen und Beeinflussung vom Zuckergehalt, Säuregehalt, Alkoholgehalt, usw. usw.

Der erste Wein hatte dann trotzdem ein sehr intensives Uhu-AROMA, weil ich (nach meiner ignoranten Überzeugung) sehr viele Trauben verletzt hatte, aber erst 1-2 Tage später mit der gekauften Edelhefe angesetzt hatte. Was vermutlich der Wildhefe bis dahin zu viel Vorlauf geboten hatte?


Inzwischen kenne ich meine Trauben und das Ergebnis ziemlich genau und messe ehrlich gesagt ganz ignorant garnichts mehr. (mein Opa hat das früher auch so gemacht).
Ich lasse mich eben von jedem Jahrgang überraschen ;) (es wird eigentlich immer ein extrem aromatischer Halbtrockner, den ich "Moosfelder Spätlese" nenne, weil wir am Moosfeld wohnen ;)


Geerntet wird bei mir Ende September Anfang Oktober.
Das ist hier in München in manchen Jahren schon nach dem ersten Frost. Ich versuche halt noch zu Ernten bevor die Trauben durch Saftverlust runzlig werden. Also die erste ganz leich angerunzelte Traube ist der Startschuss.

Meine Trauben sind dann immer übersüß. Weshalb ich meine Mutter immer genau im Auge behalten muss wenn sie zu Besuch kommt und sich den Trauben heimlich nähert ;)

Ich ernte sehr behutsam und verletze die Trauben nicht.
Wenn ich sie nach dem Waschen von Stängel und Stiel befreie, werden sie innerhalb der nächsten 3 Stunden immer sofort zur Maische zerquetscht und mit flüssiger Bordeaux Edelhefe von Dehner angesetzt.

Mein Maischebehälter ist so ein Mostfass mit wassergelagertem Hut das 3 x so viel fassen könnte als ich an Maische zusammenbekomme.


Ich gebe immer 1x pauschal 500g Zucker zu und das war es dann auch.
Keinerlei Zusätze für die Gärung oder sonstwas.

Nach 14 Tagen entsafte ich unsere Rotwein Maische. Und fülle den Wein in einen 10L Weinbalon bis nur noch im Hals Luft zurückbleibt.
Einmal hatte ich zuwenig Trauben weil wir noch kein Vogelnetz um die Reben legten und die Amseln die ganze Terrasse blau geschi... haben.
Also hab ich das fehlende im Balon mit 2 Flaschen Chianti bis in den Hals aufgefüllt.

Darin bleibt er ein ganze Jahr bis zur nächsten Ernte. Weinproben unter dem Jahr gibt es bei mir nicht.
Heißt ich fülle ihn erst in Flaschen, wenn der Weinbalon für die nächste Ernte benötigt wird.
Die frischen Korken gibts auch beim Dehner zu kaufen.

Die gesammelten und sofort gespülten Weinflaschen werden zuvor mit mit einem Heißdampfreiniger innen entkeimt, wozu ich auf die Düse ein gebogenes Alurohr zur Verlängerung geschraubt habe.
Auch der Weinbalon wird jedes Jahr so vorbereitet.

Dazwischen hat er in einem vollkommen dunklen Raum bei ca. 20°C 1 Jahr seine Ruhe und ich sauge vor dem Abfüllen in Flaschen auch keine Hefe ab.

Wie gesagt er wird meist halbtrocken, ist klar aber von tiefstem Purpurrot, dass man schon gaaaaanz nahe mit dem Glas an die Glühbirne muss, dass da was durchscheint.
Er sit doppelt so aromatisch wie jeder gekaufte und schmeckt einfach traumhaft.
Auch alle unsere Freunde belügen uns aus Höflichkeit und behaupten unser Wein sei der Oberhammer.

Kann auch sein dass sie damit die 14-16% Alkoholgehalt meinen die er meist erreicht.

Ach ja, und geschwefelt habe ich ihn auch noch nie, oder sonst wie nachbehandelt und 2 Jahre alte Flaschen sind trotzdem immer einwandfrei.

Robert

[Dieser Beitrag wurde am 10.10.2012 - 11:11 von robat1 aktualisiert]
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fibroin
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Traubenwein oder wie mache ich alles anders

Beitrag von fibroin »

Funktioniert auch. Du brauchst den Wein für dich und bist niemand Rechenschaft schuldig. Ausserdem gibt es viele wie du, die sich eine Methode zurechtgelegt haben und damit ihre Weine herstellen. Da aber die meisten sich nicht mit Internet beschäftigen, gibts da auch keine Verbindung mit ihnen..
Soweit so gut.
Ich mache es anders und kontrolliere mit meinen Hausmittel den ganzen Herstellungsablauf. Angelehnt an die an die Profis der Weinbranche möchte ich an dem Wissen der Kenner teilhaben.
Jetzt ein anderer Schritt, Gleichgesinnte treffen sich in einem Forum, tauschen sich aus und geben Tippps und Hilfe. Dann tauchen Fragen zur Weinbereitung auf, wenn was schiefgegangen ist. Der Betroffene kann oft kaum Daten nennen, aus denen man den Fehler herausfinden kann. Dann stellt man nach Rückfrage fest, hier liefen Dinge falsch, die bei besserer Arbeitsweise vermieden werden konnten.
Darum, deine Ausführung in Ehren, aber es wird dir kaum gelingen, Leuten zu helfen, die Probleme bekommen haben weil bei denen grundsätzliches schief lief.
Vielleicht helfen dir die Beiträge hier und die Homepagen, auch deine Arbeitsweise zu vervollkommnen. 8-)
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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robat1
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Traubenwein oder wie mache ich alles anders

Beitrag von robat1 »

Hallo Fibroin,
aber es wird dir kaum gelingen, Leuten zu helfen, die Probleme bekommen haben weil bei denen grundsätzliches schief lief. Vielleicht helfen dir die Beiträge hier und die Homepagen, auch deine Arbeitsweise zu vervollkommnen.
Ja, gebe ich dir Recht.
Ich wollte meine etwas ignorante Methode auch nicht als die bessere vorstellen.
Nur zeigen daß es auch einfach gehen kann ""(wenn man glück hat)"" und sich eine Regelmäßigkeit über Jahre einstellt.
Und ich fürchte schon daß es den einen oder anderen Anfänger abschreckt wenn man gleich beim ersten mal zu tief in die Feinheiten einsteigt.

Bei simplen Fehlern kann ich aber vielleicht doch mal helfen, hoffe ich zumindest.

Robert
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Traubenwein oder wie mache ich alles anders

Beitrag von FEIGENBAUM1 »

Zurück zum Ursprungsthema:
10 % alc. nochmals mit 80 gr nach gezuckert, werde ihn jetzt ausgären lassen
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Traubenwein oder wie mache ich alles anders

Beitrag von FEIGENBAUM1 »

Eine Frage zum Wein.
Er gärt noch leicht, also das Hütchen vom Gäraufsatz ist immer angehoben. Wann wäre nun der Zeitpunkt zum abziehen von der Hefe?

Ansatz 2 wurde zu früh geschwefelt--> Fehler--> gut belüftet--> gärt wieder
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Traubenwein oder wie mache ich alles anders

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Wenn die Restsüße über ein, zwei, drei Wochen hinweg stabil geblieben ist. Dann Hefe absetzen lassen.

[Dieser Beitrag wurde am 23.10.2012 - 17:13 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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Traubenwein oder wie mache ich alles anders

Beitrag von FEIGENBAUM1 »

Habe den Wein von der Hefe gezogen. Nun frage ich mich aber wie ich den Wein noch klären kann?
Lt. HP bringt Betonit nichts...........

Tips? :?:
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Bentonit kann schon etwas bringen. Allerdings sollte man das vorher testen (Stichwort "Bentotest"). Ansonsten belastet man nur unnötig das Aroma.

Ansonsten: Stehen lassen. In der Ruhe liegt die Kraft.
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Beitrag von FEIGENBAUM1 »

Ich habe einen Frage zu meinem 2. Ansatz.
Er gärt ganz leicht, der alc. ist gleich bei 10 %. Er schmeckt total unharmonisch und ist seit 4.10. angesetzt. Am 13.10. abgepresst und seitdem immer mal nachgezuckert.
Ansatzmenge ca 25 Kg rote Trauben , abgebeert und zerdrückt
1 kg Zucker
Steinberghefe flüssig
4 gr Hefenährsalz
20 ml Antigel
25 L Ballon
am 13.10.2012 abgepresst, + 800 gr Zucker

+200 gr Zucker
am 19.10.2012 ca 10% alc.

13.11.2012 +240 g Zucker ca 10 % alc., unharmonisch, sauer

am 24.11. +200 gr Zucker

Sollte ich den nicht langsam mal von der Hefe ziehen? Oder gleich einen Batzen Zucker rein hauen?
Oechslewert am Anfang um die 60 Grad...

Danke im voraus.
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