Oxidation möglich?

Deichfermenter
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Oxidation möglich?

Beitrag von Deichfermenter »

Hallo,

habe mich dies jahr wieder an einen roten regent gewagt und habe nach abpressen (12 tage maische) das ganze nun in einem glasgärballon mit gärspund. der ballon ist aber nur zu drei vierteln gefüllt und der wein hat somit eine große oberfläche zum umgebenden "gas".

am "angehobenen" und "klickenden" gärspund kann ich sehen, dass noch gärtätigkeit vorhanden
ist (ca. dritte woche) und so ein leichter überdruck im glasballon ist. also nur co2 im ballon?

bin ich so noch sicher vor einem lufteintrag (sauerstoff)?
habe bedenken wegen "luftton" und "lösemittelgeruch", sowas hatte ich letzt jahr in einem behälter, den ich versehentlich offen liess, widerlich und irreparabel,
die weine haben nach einem jahr unverändert diesen ungeniessbaren geruch/geschmack.

es sollten so ca. 17L wein im 20L ballon sein, einen passenden ballon gibts ja nicht...

viele grüße
DF
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Auch wenn der Steigraum mit Kohlendioxid vollständig geflutet ist: Das Gärröhrchen ist kein "gasdichter" Verschluss; wenn der CO2-Nachschub ausbleibt kann somit auch O2 eindringen. Aber solange noch Hefe im Wein sollte dies O2-Spuren eigentlich rasch binden.
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Deichfermenter
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Beitrag von Deichfermenter »

okay,

dann bin ich NOCH auf der sicheren seite.

sobald die gärung aufhört kommt der ansatz bei 2°C
in die kühlung. da ersetz ich dann den gärspund
durch einen gummistopfen, hoffe, dass der dann
vollkommen dicht ist und die große oberfläche keine
rolle spielt. vielleicht noch parafilm drum...
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

naja, bei 2°C wird wohl nichts mehr nachgären, also sollte der Ballon auch nicht platzen :schlecht:
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Beitrag von Deichfermenter »

??

mir gings nur um den sauerstoffeintrag?? :schlecht:
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Wenn der Ballon dicht ist und es nachgärt entsteht Druck, und dann kann er platzen.
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Beitrag von Deichfermenter »

na, da wird wohl eher der stopfen rausfliegen. :D

hauptsache, es kommt nichts rein ?-|
Tompson
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Beitrag von Tompson »

Deichfermenter hat geschrieben:
... der ballon ist aber nur zu drei vierteln gefüllt und der wein hat somit eine große oberfläche zum umgebenden "gas".
Mir wurde das mal als "Hohlliegen" bezeichnet. Das scheint auch unter Berufswinzern gemacht zu werden. Tatsächlich habe ich es ebenfalls schon zweimal ohne Fehler so gehandhabt und ich weiß nicht genau, wieviel Liter ich gestern abend abgepreßt habe, wenn kein entsprechender Ballon frei ist/wird, muß es auch heuer so gehen. :|

Wichtig wäre hier meiner Meinung nach:
- Abpressen
- Fertig durchgären lassen
- Von der Grobhefe abziehen
- Sehr kühl stellen
Das Gärrohr hat bei mir hierbei ein Jahr über längere Zeit leergestanden, weil es schlicht zerfroren war (dem beuge ich seitdem mit Wodka statt Wasser als Sperrflüssigkeit vor). Sobald die Temperaturen steigen(also im März), muß der Ballon
von seiner Ruhe befreit werden, neuerlich von Feinhefe und Weinstein runter und fertig in die Flaschen.

Alternativ kannst Du die 17Ltr ja in einen 15er Ballon umziehen und den Rest in eine 2 Liter Bügelflasche. Ich habe eine solche mal von FWK geerbt, die habe ich jede Woche einmal geöffnet aber wo kein Zucker, da auch keine Gärung ;)
Oak ne jechn!
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Beitrag von Deichfermenter »

hi,

ja, so werde ich es machen, ab in einen 15 er, die
restlichen zwei liter, mal sehen...
no risk... :|

aber so richtig eindeutige ursachen für den uhu-ton
hab ich hier nicht finden können, da sind die erfahrungen ja unterschiedlich.

ich hatte letzt jahr den direkten vergleich, ein
behälter - versehentlich - offen und nur zu einem drittel voll, der andere zu.
beides gleicher wein (musste teilen), aber der eine uhu, der andere hamma lecka, meine referenz!
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Uhuton wird in der Regel von Wildhefen erzeugt. Mit Reinzuchthefe ist mir das nie passiert. Je nachdem wie die fremden Hefen wirken konnten, kann man das nie voraussagen was passiert.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Beitrag von Deichfermenter »

ja, hmm?!

im letzten jahr hatte ich mit profihefe gearbeitet und
den ansatz teilen müssen. es waren defintiv auch ein
paar fruchtfliegenleichen im fass, der wein war aber
auch größtenteils durchgegoren (12% alk), ob da ne
infektion mit essigsäurebakterien etc möglich ist... :schlecht:
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Gib die Hoffnung nicht auf. 12 % und geschwefelt, das sollte nicht veressigen.
Aber Essig ist kein Uhuton. Der Uhuton kommt schon schnell und kann sich auch wieder legen. Essig entsteht nur mit Sauerstoff und bleibt drin.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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