Rotwein der erste Versuch

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Fruchtweinkeller
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Re: Rotwein der erste Versuch

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Das ist der Zeigteist ?-?
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Flowie91
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Re: Rotwein der erste Versuch

Beitrag von Flowie91 »

Kirschwein hat geschrieben: Ist irgendwie ähnlich mit den Kunststoffkorken die es eigentlich bei den billigeren Tafelweinen heute nur noch gibt (mein Eindruck jedenfalls... ich kaufe gern mal italienischen Weißwein in der 3- bis 5-Euro-Preisklasse, und da gibts irgendwie garkeine mehr mit Naturkorken). Die meisten Weine mögen das über die Jahre nicht so gern wenn sie mit den durchlässigen Kunststoffkorken verkorkt werden, aber es kratzt halt keinen weil die Weine eh zum sofortigen Verzehr bestimmt sind.
Also was die kunststoffkorken angeht muss ich mal meinen Senf zu geben. Da gibt es auch große Qualitätsunterschiede. Ist wie bei Naturkorken.

In punkto Lagerung kann man mit einem PE Korken also auch erfolgreich sein, auch über längere Zeit.

+kein Korkgeschmack
+kein korkbruch
+auch bei wiederverschließen tropfischer


Für wirklich schwere tanninlastige Weine, die bis zu genießbarkeit erst Jahre liegen müssen, würde ich dann aber auch eher zu NaturKork tendieren, wenn auch nicht zwingebd drauf bestehen.
Viele Grüße aus dem grünen Herzen Schleswig Holsteins
Flo
ovulare
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Re: Rotwein der erste Versuch

Beitrag von ovulare »

Hallo zusammen,
ich habe auf das Schwefeln und das Temperieren der Maische verzichtet.

Tag 1:
Starke Angärung
Tag 2
deutlich Farbveränderung hinzu einem Rosé-Rot.
Konnte nun auch den Zuckergehalt (Restgehalt) messen ---> 31 °Oe
mit einem Alkoholgehalt von ca. 4,5 vol%

Berechnung der Ausgangswerte
4,5 vol% --> 35,55 °Oe
31 °Oe + 35,55°Oe = 66,55 °Oe

Mit dem berechneten Wert habe ich mich entschlossen 250g Zucker der Maische bezufügen

Tag 3
weiterhin starke Gärung, bei gleicher Rosé Farbe.
21 °Oe bei ca. 6,5 vol% - 7 vol% Alkoholgehalt
Schmeckt eigentlich ganz gut, aber ich vermute die Säure wird für das Endprodukt zu hoch sein.
Um der Hefe ausreichend Nahrung zu bieten habe ich weitere 150g Zucker ergänzt.

Habt ihr noch ein paar Tipps und Anmerkungen für mich?
Kirschwein
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Re: Rotwein der erste Versuch

Beitrag von Kirschwein »

ovulare hat geschrieben: Berechnung der Ausgangswerte
4,5 vol% --> 35,55 °Oe
31 °Oe + 35,55°Oe = 66,55 °Oe

Mit dem berechneten Wert habe ich mich entschlossen 250g Zucker der Maische bezufügen
Das wird reichen für einen leichten Rotwein.

Andererseits haben viele gekaufte Rotweine Alkoholgehalte von 11 bis 12 Prozent und darüber.. wenn du in Zukunft so einen etwas stärkeren Wein machen willst, dann solltest du entweder Trauben nehmen die von sich aus einen höheren Zuckergehalt haben (90°Oe oder so), oder du solltest die Traubenmaische vor der Gärung aufzuckern auf solche Werte.

66°Oe entspricht ungefähr einem Zuckergehalt von 173 Gramm pro Liter, also 17,3 Prozent. Um hohe Endalkoholgehalte produzieren zu können, mögen es die meisten Hefen gern wenn sie schon zu Gärbeginn entsprechende Bedingungen haben mit um die 22-25 Prozent Zuckergehalt. Bei deinem Rotwein könnte die Gärung deutlich unter 11 Prozent zum erliegen kommen.

Aber warten wir erstmal ab... hat ja alles gut angefangen bei dir... :clap:
"Die einzige Möglichkeit mit einem Weingut ein kleines Vermögen zu machen, ist mit einem großen Vermögen anzufangen" - alte Winzerweisheit
Burkhard
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Re: Rotwein der erste Versuch

Beitrag von Burkhard »

Es gibt versch. Arten um aus Tauben Rotwein zu machen. Hier die Grundlagen die ich kenne und ausprobiert habe.

1. Maischegärung - hier wird die Maische in einem Bottich gelassen und und während der Gärung mit einem
passenden Werkzeug regelmäßig umgestoßen. Und danach gepresst. Traditionelle Art,
(Dunkle Farbe, mehr Tannine etc.)

2. Gärung wie beim Weißwein. Hier lagert die Maische (verschlossender Behälter 2-4 Tage lang. (Ohne Gährung)
Während dieser Zeit werden Geschmacks- und Farbstoffe aus den Schalen gelöst. (Farbe wird rot, es entsteht ein
fruchtiger, weicher Rotwein. Abpressen und Gärungsvorgang wie beim Weißwein.

3 Herstellung durch Erhitzung. Es gibt 2 Arten: Erhitzung auf 50-60°C sowie eine Erhitzung auf 70-80°C. Die Zeit der
Erhitzung ist abhängig von der Temperatur. Vorteile: Lösung von Farb- und Geschmacksstoffen in sehr kurzer Zeit.
Versch. andere Stoffe (Tannine) werden weniger gelöst. Schon bei einer Erhitzung auf ca. 50°C benötigt man
in der Nachbereitung eine geringere Schwefelung.

Diese Herstellung wird seit langem in der kommerziellen Weinindustrie verwendet!
Die Energiekosten werden dabei durch Wärmeaustauscher reduziert.

Ich habe letztes Jahr einen 5 ltr. Probeballon mit der Erhitzungsmethode hergestellt. Es war ein Erfolg!
In diesem Jahr werde ich ca. 20ltr herstellen, mangels eines großen Gefäßes für die Erhitzung.
Den Rest dann mit konventioneller Methode.

Beschreibung gewünscht? Gerne.

Burkhard
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Fruchtweinkeller
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Re: Rotwein der erste Versuch

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Der Trööt ist ein paar Jahre alt, trotzdem sei festgehalten: Maischeerhitzung geht zuungunsten der Primäraromen, und eine eichte Maischegärung bringt auch eine bessere Farbausbeute. Man kann, muss aber nicht alles nachmachen was die Lebensmittelindustrie vormacht.
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