Weißwein aus Isabellatrauben mit Steinberghefe

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hobbywinzer
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Weißwein aus Isabellatrauben mit Steinberghefe

Beitrag von hobbywinzer »

Hallo Jungs,

nach längerer Fruchtweinforumabstinenz meld ich mal mal wieder.
Bisher konnte ich erfolgreich nen Maracuja, Bananen, Mango und Apfelwein herstellen.
Letzten Monat hab ich mich dann mal an die Trauben gewagt.
Ich habe ca 50 l Most aus Isabellatrauben (ist eine Hoftraube aus Siebenbürgen/Rumänien) gekeltert.
6,5 l hab ich mit einer Steinberghefe angesetzt, den Rest mit einer Portweinhefe.

Kurz die Eckdaten:

- 6,5 l Most (Ausgangsoechle = 50°Oe)
- 0,5 kg Zucker
- HeNäSa
- Antigel
- Hefe Steinberg

Tag 10: Zugabe weiterer 200 g Zucker

Nach meiner Berechnung sollten ca. 12% rauskommen.
Tag 18: die Hefe hat sich schon abgesetzt und der Wein wird von oben her schon klarer (also sprich die Gärung müsste dem Ende zugehen..
Jedoch messe ich grad eben einen Alkoholgehalt von 17 %.... Kann ja theoretisch bei ner Steinberghefe eh nicht sein und schon garnicht mit dem enthaltenen Zucker in meinem Monst/Zuckergemisch.
Schmecken tut er auf jeden fall noch süß, sprich er hat noch relativ viel Zucker enthalten, das würde auch die Fehlmessung von 17 % im Vinometer erklären wegen der durch den Zucker veränderten Adhäsionskräften.

Was mir jetzt Stirnrunzeln verursacht:

warum setzt sich die Hefe jetzt schon ab obwohl noch so viel Zucker enthalten ist. Hab ich mir da eine Gärstockung eingefangen? Aber mit 20 % Anfangszuckerkonzentration sollte man doch eigentlich nicht so schlecht fahren?

Soll ich einfach "weitergären" lassen (aber Hefe hat sich ja schon abgesetzt)
oder mach ich vllt nochmal nen Gärstarter?
oder gehören solche Zickereien zur Steinberghefe dazu?

Die Steinberghefe ist ja bekannt dafür ein wenig zickig zu sein :twisted: :lol:


Ich hoffe ihr habt ein paar Informationen für mich, Danke schonmal :)
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Fruchtweinkeller
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Re: Weißwein aus Isabellatrauben mit Steinberghefe

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Irgendwo habe ich es dokumentiert: Ich habe mal eine Steinberg auf 14% bekommen. Das dauerte lange und der Wein hat nicht mehr sonderlich geschmeckt, aber es zeigt dass man Weine mit den Low Alk Hefen per Nachzuckermethdoe nicht sinnvoll stabilisieren kann. Zudem kann man sich auch früher als bei anderen Hefen eine Gärstockung durch zu viel Zucker einfangen.

Tja, stell ihn warm genug, bewegen den Ansatz regelmäßig und warte erst einmal ab. Du musst aber damit rechnen dass der Zucker nicht mehr vollständig verbraucht werden wird; dann musst du die Gärung eventuell beenden/von der Hefe abziehen und anderweitig Nachgärungen verhindern.
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hobbywinzer
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Re: Weißwein aus Isabellatrauben mit Steinberghefe

Beitrag von hobbywinzer »

er steht eh schon bei Zimmertemperatur, dann lass ich ihn einfach weiter stehen.
Hm ja mist.. also da die Hefe sich schon massiv abgesetzt hat wirds wahrscheinlich drauf hinauslaufen das da nichts mehr geht und ich zu viel Zucker noch habe :(

Sollte sich da innerhalt einer Woche garnichts mehr tun, könnte man theoretisch einen Gärstarter mit einer anderen Hefe noch draufsetzen, die eine höhere %-Toleranz hat. Rehydriert in dem jetzigem Wein/Zucker-Gemisch und Wasser 50/50.
Ich hätte da noch Portwein oder eine Bioferm Aromatic http://www.weinbau24.de/shop/hefe/196-b ... -100g.html

Ich weiß das klingt nicht grad koscher aber ist so die einzigste Idee die ich hätte, außer natürlich noch bissl abwarten, dann abziehen und nachgärung verhindern.
StSDijle
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Re: Weißwein aus Isabellatrauben mit Steinberghefe

Beitrag von StSDijle »

Regelmäßig schütteln bringt kein leben in die Sache?
hobbywinzer
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Re: Weißwein aus Isabellatrauben mit Steinberghefe

Beitrag von hobbywinzer »

ne nicht wirklich. Wie beschrieben. die Hefe hat ja allen anschein nach schon ihre Arbeit eingestellt, sonst würde sie sich nicht so massiv absetzen. Man sieht unten schön den trub und direkt auf dem Trub die etwas hellere Hefeschicht :(
StSDijle
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Re: Weißwein aus Isabellatrauben mit Steinberghefe

Beitrag von StSDijle »

Hast du mal moderat Sauerstoff rangelassen? Mir ist nämlich mal das folgende passiert (mit BioFerm blanc) die Gärung war durch und ich wollte ihn von der Hefe abziehen. Dafür habe ich geschwefelt und musste natürlich gut mischen. Der plan war natürlich, dann eine Woche zu warten bis es sich absetzt, aber trotz Schwefel und wenig Zucker, meinte die Hefe noch 1 Woche weiter zu gären. Am Ende ist der Wein aber gut geworden. ;)

Stefan
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Re: Weißwein aus Isabellatrauben mit Steinberghefe

Beitrag von hobbywinzer »

also nicht so richtig, nur ein wenig als ich den stopfen mit dem röhrchen mal abgenommen habe um den alk gehalt zu messen.
ich geh gleich mal "belüften" ;)
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