Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

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Weinpanscher
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Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Beitrag von Weinpanscher »

Moin!

Nach nem gefühlten halben Jahr habe ich mein Terrormet abgefüllt, Terror deshalb, weil irgendwie alles improvisiert war. Hatte keine Möglichkeit es vernünftig klären zu lassen, also habe ich die Hefe vier Wochen absetzen lassen (Risiko ich weiß....call me DANGER!) und anschließend so halb trüb abgefüllt. Das Ergebnis schmeckte bei der Abfüllung recht ordentlich, jetzt lass ichs erstmal n paar Monate ruhen bis ichs wieder anteste. Sind eh nur 4 Liter geworden, das geht als Experiment durch.

Und damit es nicht langweilig wird habe ich eine Variante des Skeeter Pees angesetzt. Zitronensaft aus der Flasche (ohne das Weisse das sich am Boden abgesetzt hatte), Wasser, Zucker, Nutrivit, uuuunnnd (Trommelwirbel) ...... Sternanis. 4 Sterne Sternanis. Warum? Keine Ahnung... Weil ichs da hab und nichts damit anzufangen weiß :D

Beim Hefe zugeben ist mir aufgefallen das die eine Hefe fast alle war... nachdem ich den viel zu knappen Inhalt bereits hinzu gegeben habe..... najja, fürs gewissen habe ich dann gleich noch ne Ale Hefe (was soll ich auch sonst damit?) hinterher gekippt. Nu sind zwei verschiedene Hefen drin, naja, was solls, bei dem bischen an Alkohol was da entstehen soll, wirds schon nichts aus machen... hoffe ich.

Mal gucken wies schmeckt, wird auf jeden Fall wild. Soll am Ende so 5-6 Umdrehungen haben, wie Bier halt. Wenns nichts wird machts auch nix, ist n Experiment.

VG!
Weinpanscher
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Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Beitrag von Weinpanscher »

Und das Anis Skeeter pee brodelt.... und stinkt nach Hefe.... erfahrungsgemäß legt sichd as zum Glück wieder nach dem Absetzen.

Gibt es eigentlich, ausser Schönheitsmakeln, weitere Probleme die auftreten können wenn man Met leicht trüb abfüllt und lagert?

VG
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Fruchtweinkeller
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Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Trübstoffe sind nicht so wichtig, zumindest solange es keine nennenswerten Hefemengen sind die da noch herumschwimmen.
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Weinpanscher
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Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Beitrag von Weinpanscher »

Ok, Hefe sollte da nach 4 Wochen Absetzzeit nur noch in Spuren vorhanden sein. Nur in der letzten Flasche bei der Abfüllung könnte noch etwas Hefe aus dem Bodensatz mit reingerutscht sein, aber mengentechnisch auch nicht viel. Die Flasche wird dann als erstes verköstigt.

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Bahnwein
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Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Beitrag von Bahnwein »

Ein Freund von mir hatte einen Met gemacht. Auch ein halbes Jahr nach dem Abziehen von der Hefe war er immer noch leicht trüb. Nachdem wir ihn fein gefiltert hatten war er klar und wir haben einen Geschmackstest gemacht. Der ungefilterte Met hatte noch eine Geschmacksnote, die uns beiden nicht gut gefiel. Nach dem Filtern war sie verschwunden und der Met ausgesprochen lecker. Jetzt fragt mich nicht, wonach es geschmeckt hat. Kann ich nicht beschreiben. Ich wollte nur meine persönliche Erfahrung wiedergeben, da das Filtern durchaus positiven Einfluss auf den Geschmack hatte.
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Chesten
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Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Beitrag von Chesten »

Die HP hat geschrieben:In Fruchtweinbüchern liest man immer wieder, Trübstoffe würden sich nicht auf den Geschmack eines Weines auswirken. Dieser Meinung schließen wir uns nicht an. Trübstoffe in Weinen rufen häufig einen stumpfen, pappigen Geschmackseindruck hervor, welcher feine Aromen überdeckt.
und
Die HP hat geschrieben:Direkt nach der Filtration bzw. der frisch in die Flasche gefüllte Wein schmeckt unter Umständen etwas fade und stumpf: Er hat Aroma verloren. Dies liegt an dem Kontakt mit Sauerstoff. Keine Sorge: Wenn Sie ihren Wein geschwefelt haben fängt der Schwefel den Sauerstoff weg und innerhalb weniger Wochen, in den sich der Wein geschmacklich beruhigt, wird sich das feine Aroma wieder entfalten.
Die Erfahrung von Trübstoffen und Filterschock habe ich auch schon gemacht.

Ich hatte letztes Jahr einen Kirschwein gemacht, ca. 3 Monate nach der Abfüllung schmeckte der Wein sehr rau und zu säurelastig. Letzte Woche wieder mal eine Flasche auf ne Party mitgebracht, aus Angst das der Wein zuviel Säure hat da ich glaube das meine Blaulauge schlecht ist, hatte ich die Zuhause aufgemacht und probiert. Da war der Wein dann richtig weich und feinaromig. Filtern und somit auch Trübstoffe haben da sehr wohl einen Einfluss auf dem Geschmack.

Ich hab dann die Flasche wieder verkorkt und auf der Party war der Wein ein voller Erfolg bei den Mädels, also Jungs immer schon euren Wein filtern ;) .
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
Weinpanscher
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Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Beitrag von Weinpanscher »

Danke für eure Erfahrungen!

Wenn ich mal irgendwannn irgendwo wirklich sesshaft werden sollte und nicht das Gefühl habe das ich innerhalb der nächsten 6 Monate in ein neues Land umziehen könnte, werde ich mir, alleine schon wegen der Zeitersparnis (die letzten 1,2% Alc....), einen netten Filter zulegen. Aber solange das nicht gegeben ist, freue ich mich über die Nachricht das mein Wein nicht komplett für den Ausguss sein wird, auch wenn er ohne Trübstoffe wahrscheinlich noch ne Ecke besser geworden wäre.

VG!
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Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Beitrag von Weinpanscher »

So das Skeeterpee mit Anis ist an sich fertig und schmeckt..... richtig richtig scheisse :D

Sry, aber schöner kann ich das nicht formulieren. Dieser Versuch ging dermaßen in die Hose, ob es daran lag das ich den Sternanis von Anfang bis Ende mit fermentiert habe kann ich nicht sagen, rate aber dringlichst davon ab diesen Versuch nachzumachen! Ich lass das jetzt nach dem Absetzen und Nachzuckern noch etwas Kohlensäure entwicklen und stells dann in den Kühlschrank, mal gucken ob es dann trinkbar wird, was ich allerdings bezweifel.

Ich bleib wohl einfach bei meinem Gingerbeer. Das ist lecker, einfach und auch knochentrocken noch ein Genuss!

VG!
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Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Schade drum, trotzdem Danke für den Bericht; Negativergebnisse sind auch Ergebnisse.
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Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Beitrag von Professore »

Weinpanscher hat geschrieben:So das Skeeterpee mit Anis ist an sich fertig und schmeckt..... richtig richtig scheisse :D
Ja, kann passieren. Erinnert mich an meinen Roten-Holunder Wein oder mein erstes
Bier (wir habens Tümpel-Bräu genannt).

Aber kannst Du den Geschmack näher beschreiben? Scheiße ist der große Bruder
von Interessant, sagt aber gar nichts darüber aus, warum es nicht schmeckt.
Mein erstes Bier hat z.B. muffig und brackig geschmeckt, deshalb Tümpel-Bräu
(aber die Schaumkrone war toll)

Gruß

Jochen
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Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Beitrag von Weinpanscher »

Ich kann das gar nicht richtig in Worte fassen... es schmeckt etwas baguette artig, dann unangenehm sauer, etwas gammelig/unangenehm und dann kommt da im Hintergrund etwas Anis, der aber leider völlig unter geht. Für die Anisbombe bleib ich bei Pernot mit Wasser.

So einen wirklich klar definierten Geschmack hat das Zeug nicht... evtl. könnt da was draus werden wenn man den Anis vorher nur auskocht statt mit vergärt und den Zitronensaft runter schraubt. Das bischen verbliebenes Zitrusaroma passt auch nicht wirklich zum Anis....


...einfach BAH das zeug :D
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Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Beitrag von Professore »

Ja, das ist schade, hört sich aber wirklich nach Bäh an.

Gruß

Jochen
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