Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

z.B. Dörrobst, Kräuter, Blüten
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Drunkenmaster
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Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Beitrag von Drunkenmaster »

hab vorhin probiert und Alkohol gemessen.
geschmacklich ist das schon gut. Gut gekühlt könnte ich das so wegtrinken. Diese Ingwerschärfe sagt mir zu. Vor allen passt da der Hefegeschmack gut rein (nicht wie bei meinen letzten Met)
Alkohol lt. prez. Vinometer genau 5%. Hab vorher die Kohlensäure rausgeschäumt, da die Bläschen das Ergebnis sichtbar verfälscht haben. heftig was die Hefe in 2 tagen schafft.
Heute gärt es noch intensiv. Bis morgen sollte aber der Zucker aufgebraucht sein. Restzucker schmeckt man auch gerade so.

Folgende Dinge hab ich mir noch überlegt:
1 Hälfte: Nachgärung in 1 l PET Wasserflaschen (die stabilen Flaschen im Träger). Wie viel Zucker könnte ich da rein tun um einen angenehmen Sprudelefekt zu bekommen ohne das die Flasche explodiert? 4 g Zucker für 1 bar. Lt. dem Video macht es bei 9,5 Bäng. Aber 9 bar wäre auch wohl zuviel Sprudel.
https://www.youtube.com/watch?v=NCM5tTcpE2c
2 Hälfte: Schönung mit 15% Kieselsol. Schon Erfahrung damit beim Ingwerbier gemacht?
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Homer Simpson
Weinpanscher
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Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Beitrag von Weinpanscher »

Freut mich das es dir schmeckt!

Bei mir ist meistens auch immer am Ende der Gärung der Ballong schon halb leer, weils vorher schon gut schmeckt :D

Laut dieser Seite hier: http://homebrewmanual.com/priming-sugar-carbonation/

kannst du pro liter 3,5 bis 8 g Zucker für die Flaschengärung hinzu fügen. Ich weiß ehrlich egsagt nciht mehr wie viel ich das letzte mal benutzt habe, würde mich aber glaube ich versuchen zwischen 4 und 5 g pro liter zu bewegen. Lieber erstmal am unteren Ende beginnen und dann ran tasten.

...ahhh, ich erinnere mich wie ichs gemacht habe! Ich habe knochen trocken vergährt, dann habe ich nachgesüßt bis es mir gut geschmeckt hat, dann habe ichs stehen lassen bis die Flasche genügend Druck hatte, und ab da in den Kühlschrank. Das ist quasi nachzuckern nach Geschmack. Man muss nur aufpassen das man alle paar Tage die Flasche im Kühlschrank mal checkt und ggf. Druck ablässt. Die Alehefe die ich mal verwendet habe hat im Kühlschrnak weiter gearbeitet, die Weinhefe hingegen fast gar nicht.

Schönung habe ich noch nie probiert, habe aber Angst das dann die Kophlensäure mit flöten geht. Bin gespannt wies wird!

VG!
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Drunkenmaster
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Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Beitrag von Drunkenmaster »

aaalsooo mir schmeckt es. Trinke jetzt auch einen Krug davon.
Nur ist mir der Ingwer etwas zu dominant. Naja nicht wirklich der Ingwergeschmack, aber es ist so eine Schärfe entstanden die wie Meerrettich die Nase reizt. Oder auch Wasabi. Generell gut, aber etwas zu dominant.
das Gingerale ist schon arg trocken, deshalb tue ich direkt im Glas nachsüßen

Mein Besuch am Samstag fand das zwar interessant, aber da das Glas nicht leerer wurde, habe ich schnell Rückschlüsse daraus gezogen udn was anderes serviert (Apfelwein und Met). Hab die beiden gleich vorgewarnt das die meine Versuchskaninchen sind :lol:

Folgende Dinge habe ich inzwischen versucht:
- Nachsüßen im Glas mit Holunderblütensirup = lecker
- Nachsüßen im Glas mit Blütenhonig = auch lecker, schmeckt mir deutlich besser als Sirup
- 1l 4 g Zucker über Nacht wg. Kohlensäure und in Kühlschrank gestellt. Getrunken am selben Tag. Kohlensäure war gut
- 1l eben so mit 4 g Zucker und Flasche heute aufgemacht. Trotz Kühlschrank deutlich mehr Kohlensäure. Auch hat sich diese "Wasabischärfe" gebildet.
- 2l Schönung mit 15% Kiselsol hat nicht so richtig funktioniert. Ist zwar etwas klarer, richtig trüb sieht es besser aus. So halb geklärt erinnert es eher an Spülwasser. Hätte sich mit der Schönung bis zum vollständigen Gärende warten sollen. Vielleicht dann besser

Die zwei Liter im Ballon werde ich vermutlich dieses Weekend testen. Hefe hat sich hier schon sehr gut abgesetzt. Aber eben immer noch nicht klar
Nachgärung zwecks Kohlensäure macht auf jeden Fall Sinn.

Das Getränk auf jeden Fall noch weitere Versuche wert. Werde dann aber deutlich weniger Ingwer verwenden.
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Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Beitrag von Weinpanscher »

Freut mich!

Ich gebe dir recht, das fine tuning macht den Unterschied. Wieviel Ingwer, wieviel Kohlensäure und vor allem wie viel Zucker. Die meisten Leute sind total gestört in ihrem Geschmacksempfinden durch den wahnsinnigen durchschnitts Limonaden und Fruchtsaftkonsum der hier in Deutschland herrscht. Alles ist süß, da sind die meisten so sehr dran gewöhnt das auch die Drinks nur dann schmecken, wenn sie ähnlichen Zuckergehalt haben.
Ich muss allerdings auch sagen das ZU trocken mir bei der nur Ingwer Variante auch nicht gut schmeckt. Das schmeckt dann fad, der braucht schon etwas mehr Zucker. Die richtige Menge Zucker in Verbindung mit der Zitronensäure und dem Ingwergeschmack gibt was herrlich frisches. Mit Honig nachsüßen finde ich da auch sehr lecker, entweder der oder Rohrohrzucker.

Wenn in das Gingerbeer noch Gewürze wie Zimt, Nelken oder Hopfen mit rein kommen, dann geht der für meinen Geschmack auch wesentlich trockener klar. Kommt wirklich auf die zusätzlichen Inhaltsstopffe an.

Prost!
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Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Beitrag von Drunkenmaster »

also jetzt war das schon recht eklig:
warmes, halb geklärtes, furztockenes Gingerbier mit null Kohlensäure frisch aus dem Ballon 8-!

1l habe ich mit Holundersirup nach gesüßt und in den Kühlschrank gestellt. Kaum ist es etwas abgekühlt mit etwas zucker drin, schon kann man es wieder trinken.
Den restlichen Liter mit Bodensatz habe ich weggeschüttet.

Was mir auffällt ist das die Probe aus dem Ballon, also trocken und ohne Kohlensäure, nicht diese Wasabischärfe hat wie die Falsche mit Kohlensäure :hmm:

ich glaube das Ingwerbier schmeckt noch am besten während es noch gärt mit ausreichend Restzucker
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Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Beitrag von Weinpanscher »

Ich würde es anders formulieren.

Das Ingwerbier ist wie Wein, ohne Restzucker ungenießbar. Ob der Restzucker nun deshalb enthalten ist weil noch nicht alles vergoren ist, oder weil nachdem alles vergoren wurde wieder neuer zugeführt wurde ist hierbei völlig egal.

Aus genau diesem Grund habe ich ja auch das oben genannte Prozedere zur Kohlensäuregewinnung gewählt. Vergären bis knochentrocken, zuckern bis es wieder schmeckt, ab in Plastikflaschen, dann gären lassen bis genug Druck drauf ist, nochmal testen ob die Süße noch ok ist, falls Nein nachzuckern und in jedem Fall ab da in den Kühlschrank um den Restzucker einigermaßen stabil zu halten. Das klappt von Hefe zu Hefe unterschiedlich gut. Manche hören bei Kühlschranktemperatur buchstäblich komplett auf zu arbeiten, manche vergären weiter, nur eben entsprechend langsamer. Also schön alle zwei Tage checken wie viel Druck drauf ist!

Den Liter mit Bodensatz wegschütten halte ich für übertrieben.... bei mir kommt nur der echte Schlunz unten weg, das sind bei 5 Liter so ca. 500ml. Ein bischen Hefe stört mich persönlich in diesem Fall nicht im Endprodukt

VG!
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Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Beitrag von Drunkenmaster »

fand die Methode mit dem Sirup zum nachsüßen nicht schlecht. So nach persönlichen Gusto.

Mit zusätzlich Kohlensäure ist es natürlich besser. Eventuell kann man dazu auch Soda-Verein verwenden? Hab so ein Gerät noch im Keller.

mir schwirrt aber ein anderer Gedanke durch den Kopf: etwas weniger Ingwer aber dafür mit einem würzigen Honig auf ca. 7-8 % vergären lassen bis komplett trocken.
Anschließend eine kurze Klärphase mit anschließender Schönung einplanen.
Dann nachsüßen und ab in den Kühlschrank.
Eventuell, aber nur eventuell in der Flasche kurz nachgären lassen. Oder später mit Soda-Verein?
Vielleicht statt dem Ingwer auch andere Gewürze, Hopfen oder Kräutertees versuchen?
Das wird dann wahrscheinlich schon 3-4 Wochen in Anspruch nehmen. Aber dafür ist das Ergebnis eventuell etwas ausgereifter

hmmm, mich juckt es in den Fingern :mrgreen:
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Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Beitrag von Weinpanscher »

jawoll, an die Soda Dinger hab ich gar nicht gedacht. Das sollte wunderbar funktionieren! Einfach aufyuckern nach Geschmack und dann direkt CO2 rein. Herrlich!
Weinpanscher
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Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Beitrag von Weinpanscher »

Hallo zusammen!

Habe mich immer noch den schnelleren experimentellen Rezepten verschrieben, und moechte hier mein neuestes Ginger Beer dokumentieren und gleichzeitig Rat einholen bzgl. Holzigkeit/Bitterkeit/Tannine.

Zuerst das Rezept das gerade blubbert:

Gut zwei Haende voll gestueckelter Ingwer, All Spice (Piment), Nelken, Cardamom, Zimt, ein paar Chillies (4 Birdseye) Zucker fuer 6% Alkohol und das alles auf ca. 10l Wasser. 30 min kochen, Saft von 8 Zitronen hinzu, ueber Nacht abkuehlen lassen und zusammen mit etwas Hefenaehrsalz und Hefe ins Gaergefaess deiner Wahl!

Der Zucker scheint zum Grossteil vergoren, werde dementsprechend fuer 3 bis 4 % nachzuckern, danach ist er fertig. Eine Sache ist mir allerdings aufgefallen, und da braeuchte ich euren Rat.

Es fehlen das herbe, Tanninige. Der Geschmack des Gingerbeers ist schon sehr lecker, gewuerzig passend, einfach ziemlich gut. Die Sauere stimmt auch (koennte etwas mehr sein, das laesst sich aber zum Schluss leicht einstellen), Zucker ist natuerlich zu wenig, das stelle ich vorm Trinken ein.

Die Frage die sich mir stellt ist, wo kriege ich das Herbe her? Die Tannine? Ich habe hier Pulvertannine... moechte aber eigentlich nur mit "echten" Zutaten arbeiten, deshalb auch der Zitronensaft statt der Zitronensaeure. Was schlagt ihr vor?

Ich habe das Gingerbeer in zwei Gefaesse aufgeteilt, eins werde ich kalt hopfen, heisst einfach nur hopfen hinzu schuetten udn ein paar Tage warten. Das duerfte die gewuenschte herbe rein bringen. Aber was mache ich mit dem anderen?

habt ihr ne Idee? Rosinen? Eichenchips? Was kann man da machen?

VG!

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Igzorn
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Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Beitrag von Igzorn »

Die weisse Haut von Zitronen macht bitter. Ob Du das möchtest? ?-|

Geröstete Erdnüsse? :lol:
Ist das Trinkgefäß erst leer, macht es keine Freude mehr. ... Rechtschreibfehler kommen alle durch dem Handy...
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Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ich habe gerade meinen Zitronensäureeimer und meinen Tanninsack nochmals beäugt aus der Ferne, habe mich an sie herangepirscht und sie angefasst. Die sind echt! In echt jetzt! Und vor allem bringen sie die gewünschte Verbesserung ohne eventuell unerwünschte Geschmäcker. Aber soll jeder so machen wie er will ;)
90% of everything is crap... Except crap. 100% of crap is crap.
(Too much coffee man)

The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
(Brandolini's law)

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Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Beitrag von Weinpanscher »

Hahahha, danke das dich die Abenteuerlust gepackt hat! Nun kann ich mir sicher sein, mein Tannin ist auch echt :D

... ich hab mich etwas ungluecklich ausgedrueckt. Ich moechte ein Rezept entwickeln das man mit gaengigen Kuechenutensilien brauen kann (bis auf die Hefe und den Gaerspund), also alles Sachen die man im Supermarkt bekommen kann. Gut, die Eichenchips gehoeren da sicher nicht zu... aber da bin ich selber zu neugierig drauf als das ich die jetzt ausklammern wuerde.

Ich habe jetzt auf den einen Ballon etwas mehr als ne Hand voll klein geschnittene Rosinen gegeben, nach einem Tag hat der dadurch schon etwas mehr Koerper bekommen. Passt gut! Je nach Geschmack morgen, werde ich nochmal die gleiche Menge an Rosinen dazu geben, da ginge naemlich noch mehr in die Richtung. Kann natuerlich auch daran liegend as es nur einen Tag hatte zum durch ziehen, morgen werde ich ja sehen ob sich da noch viel getan hat.

Den zweiten Ballon habe ich mit Cascade Hopfen gehopft.... ich habe gerade probiert...
...

...

GRANDIOS!!!!!!!!!

Wirklich das beste Ginger Beer das ich je gemacht, wenn nicht sogar generell getrunken habe. Auf den richtigen Hopfen kommt es an! Die Hopfen Varietaet Cascade duftet schon enorm fruchtig wenn man das Paket aufmacht... aber kalt gehopft, wow. Einfach wow. Eine unglaublich intensive Fruchtigkeit, so gut wie gar keine Bitterkeit (trotz bestimmt 10g Hopfen auf 5 L), es ist ein Traum.

Am We ist das Ginger Beer fertig, und wirklich, das muss jeder mal probiert haben! Wegen der Grandiositaet und wegen der Einfachheit (geht auch noch schnell, kann nach ner Woche fertig sein)!

Ingwer, Nelken, Piment, Zimt, Chilli, Cascade Hopfen, Zitronensaft.
Alle Zutaten, BIS AUF DEN HOPFEN, fuer ne Stunde koecheln lassen, dann ueber Nacht langsam abkuehlen lassen, am naechsten Tag den Zucker (ca. 100 bis 120 g pro Liter fuer 5 bis 6%, oder nach gusto) aufloesen und zusammen mit der Hefe in den Ballon.

Ein bis zwei Tage richtig in Gang kommen lassen, dann ca. 2-3g Cascade Hopfen pro Liter einfach mit in den Ballon schuetten (oder per Hopfensaeckchen, wenn man denn eins hat) und warten... Am besten ab hier jeden Tag probieren obs zu bitter wird.

Entweder nun warten bis die gewuenschte Restsuesse erreicht ist und ab hier im Kuehlschrank lagern, oder fuer bessere Lagerfaehigkeit den Zucker komplett vergaeren lassen und dann vor dem Trinken nachsuessen.

VG!
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