malheur bei Schlehenwein

Pflaumen-august
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malheur bei Schlehenwein

Beitrag von Pflaumen-august »

Hallo liebe Hobbywinzer,

Hatte vor 1 Woche eine Schlehenmaische mit 10-11Kg Früchten+6L Wasser+3kg Zucker angesetzt.

Heute Vormittag war es an der Zeit zu schleudern. Hat alles wunderbar geklappt, fast alle Kerne waren aus den Früchten gelöst und lagen am Boden des Maischefasses.
11L leicht angegorener Saft sind es geworden.
Säure war bei 7-8 g/l

Leider ist mir meine Oechslewaage zerbrochen :? und nun weiß ich nicht genau wieviel Zucker ich noch brauchen werde...

Weil der Saft ja nun in den Ballon musste, hab ich auf 15l mit Wasser aufgefüllt (mir kam der Saft recht dick vor) und in 20L Ballon abgefüllt.

Zucker habe ich vorerst keinen hinzu gefügt, da der Saft noch recht süß schmeckte :hmm:

Was mich etwas freudig stimmte ist die Tatsache, das die Schlehenmaische keinerlei pelzigen Geschmack hinterlies..was bei der Ernte der Früchte noch der Fall war.

Jetzt 6h nach der Ballonbefüllung blubbert es alle 20sec.

meine Frage..

muss ich jetzt zwingend schnell noch das Mostgewicht bestimmen ? es gärt ja bereits freudig weiter... :hmm:

kann man den werdenden Wein jetzt nicht auch mit dem Vinometer zu Ende bringen ?

Es wäre wirklich Schade, wenn mir dieser Wein mißlingt, wenn ich an meine kalten Finger beim Pflücken denke :lol:

lg
Pflaumen-august
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420
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Re: malheur bei Schlehenwein

Beitrag von 420 »

Wenn ein Wein am Gären ist, kannst Du die Oe-Waage vergessen.

Jetzt kommt es darauf an, was Du willst? Nachzuckermethode? Wein später filtern?

VG
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Igzorn
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Re: malheur bei Schlehenwein

Beitrag von Igzorn »

Das wäre ärgerlich, die kalten Finger hatte ich auch. Ich empfehle Dir die Nachzuckermethode. Damit bekommst Du die Schlehe in die Flasche.
Ist das Trinkgefäß erst leer, macht es keine Freude mehr. ... Rechtschreibfehler kommen alle durch dem Handy...
Pflaumen-august
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Re: malheur bei Schlehenwein

Beitrag von Pflaumen-august »

danke für die schnellen Antworten :)

das mit dem Filtern klappt mit meiner Eigenbau-Anlage leider nicht so optimal, nachzuckern und bis 11% gehen und dann die Hefe absterben lassen..so dachte ich :hmm:
Jedenfalls haben die Hefen die neue Wohnung gut angenommen, es blubbert nun alle 10sec :clap: und die 3kg Zucker zum Start, waren wohl nicht zu viel...

wie bestimmt ihr denn das Mostgewicht bei Maischen ? man hat doch nur den dicken Brei und nach dem abpressen schäumt der Fruchtsaft doch bereits :hmm:
Holger
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Re: malheur bei Schlehenwein

Beitrag von Holger »

Pflaumen-august hat geschrieben:wie bestimmt ihr denn das Mostgewicht bei Maischen ?
garnicht.
Pflaumen-august hat geschrieben:nachzuckern und bis 11% gehen und dann die Hefe absterben lassen
wenn du restzucker haben und in flaschen abfüllen willst, wird das so nicht funktionieren, da du dir mit sicherheit eine nachgärung einfängst.
Igzorn
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Re: malheur bei Schlehenwein

Beitrag von Igzorn »

Ich fische solange in der Maische bis ich genug Flüssigkeit habe. Kannst aber bei zB Schlehe oder Hagebutte vergessen. Klar. Die haben wenig Zucker, aber die Oe Waage ist fûr uns auch nicht wichtig. Alle paar Wochen Nachzuckern bis die Hefe die Alkoholtoleranz erreicht haben. Sie sterben übrigens nicht. Sie werden inaktiv und können unter den richtigen Umständen gaaaaNz langsam wieder anfangen. Also wenn Zucker und Wasser dazu kommen...
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Glasbruch
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Re: malheur bei Schlehenwein

Beitrag von Glasbruch »

Bei 11%vol. die Gärung durch Zuckermangel abbrechen, birgt Aussicht auf knastertrockenen Schlehenwein. Da mich persönlich hoher Alkoholgehalt im Schlehenwein nicht wirklich stört, wird bei mir bis zum bitteren Ende- 17,5% nachgezuckert.

Eine andere Frage zu Schlehen habe ich aber und stelle sie mal hier.

Mich wundert, dass in dieser Saison schon Schlehen gären.

Ich habe mir (auch hier im Forum) angelesen, dass Schlehen erst nach größerem Frost geerntet werden sollen, da sich die Gerbstoffe bei Frost ins langsamer gefrierende Gehölz zurückziehen und der wenige Fruchtzucker so erhalten bleibt und nicht durch die Gerbstoffe gefressen wird. Habe ich mich an diese Regel gehalten, erst die Natur ihr Werk verrichten zu lassen, gelang der Wein. War ich schneller als der erste knackige Frost, war der Wein nicht rund.

Grüße von Mario.
Igzorn
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Re: malheur bei Schlehenwein

Beitrag von Igzorn »

Wir hier bei Hamburg hatten eine kalte Periode. Einen fiesen Feiertag, dann mehrere Tage bei knapp 0 und noch ein paar sonnige Tage mit Minusgraden. Jetzt geht es auf 10 Grad, aber ich hoffe, dass die beschrieben Kälteperiode ausgereicht hat. Mein Gartenschlauch ist mir jedenfalls eingefroren :schlecht:
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Holger
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Re: malheur bei Schlehenwein

Beitrag von Holger »

ich hab sie im tiefkühlschrank gehabt ;)
Igzorn
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Re: malheur bei Schlehenwein

Beitrag von Igzorn »

Holger hat geschrieben:ich hab sie im tiefkühlschrank gehabt ;)
:tsts:
Da empfehle ich diesen Link: viewtopic.php?f=69&t=7346&p=160964&hili ... en#p160964 :tsts:
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Pflaumen-august
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Re: malheur bei Schlehenwein

Beitrag von Pflaumen-august »

das mit der Nachgärung ist mir bewusst...

Ich habe allerdings dieses Jahr schon Sauerkirsch (ok der hat seine 15% :mrgreen: ), rote Johanna, und ein Mix aus Trauben-Aronia-Apfel bei 11% nicht weiter gezuckert, abgezogen, geschwefelt, dann 2 Wo klären lassen, nachgezuckert und abgefüllt. Keine Spur einer Nachgärung, die Flaschen lagern bei 13°. :)

Wird Schlehenwein wirklich furztrocken bei (nur) 11% ? :hmm: das wäre ja gar nicht mein Fall, obwohl dann muss man zum trockenen Wein noch ne 2.Flasche öffnen...einen lieblichen... :pfeif:
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Glasbruch
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Re: malheur bei Schlehenwein

Beitrag von Glasbruch »

Das Einfrosten der Früchte ist für mich ebenfalls unerlässlich. Jeden Tag werden ein paar Kg geerntet, gewaschen und eingefroren. Wenn dann so… *pfeif* über 40 Kg zusammen sind, werden die Früchte aufgetaut und alles zusammen „verwurschtet“. :
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Der Knackpunkt soll der sein, dass die Gerbstoffe bei Frost zurück ins Holz wandern. Wenn aber das Gehölz weit entfernt von der Frucht ist, kann das nicht klappen.
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