Steinberg für Zwetschgenwein?

bborian
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Steinberg für Zwetschgenwein?

Beitrag von bborian »

Hallo zusammen,

nach längerer Abstinenz von der Fruchtweinherstellung hat mich das Thema dann doch wieder eingeholt und die ersten Weine sind in Planung. Gerade weil der selbstgemachte Löwenzahnblüten-"Honig"-Wein von letztem Jahr für viel Begeisterung gesorgt hat.

Der erste Wein in diesem Jahr, Brombeere, blubbt seit Vorgestern fröhlich vor sich hin, und nun soll der Zwetschgenwein die nächste Aufgabe werden.
Hier fängt jetzt das "kleine Problem" an:

Laut Rezept auf der HP sind die Hefen "Portwein" und "Burgunder" am besten für den Wein geeignet.
Jetzt habe ich beim örtlichen Reformhaus Portweinhefe gekauft, leider nur in flüssiger Form vorhanden - also einen Gärstarter angesetzt.
Die Hefe scheint aber nicht in Fahrt zu kommen, weswegen ich mittlerweile denke, dass die Hefe ihren Geist aufgegeben hat (was daran liegen könnte, dass sie im Laden nicht gekühlt wird).

Ich habe noch ein Päckchen Steinberghefe zu Hause. Wenn der Gärstarter bis morgen nicht anspringt, kann ich dann auch diese verwenden, oder spricht etwas dagegen?

Liebe Grüße
Florian
Steiner111
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Re: Steinberg für Zwetschgenwein?

Beitrag von Steiner111 »

Wie lange ist die hefe schon im gerstarter? kann bis zu 5/6 tage dauern bis es in gänge ist
bborian
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Re: Steinberg für Zwetschgenwein?

Beitrag von bborian »

Erst seit guten 24std. Aber es tut sich noch nichts in der Flasche. Ich warte mal bis morgen ab.
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Vine
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Re: Steinberg für Zwetschgenwein?

Beitrag von Vine »

Hallo Florian!

Meine Gärstarter haben zwischen ein paar Stunden und zwei Tagen gebraucht, bis sie in Fahrt gekommen sind. Hefenährsalz etc. hast du ja bestimmt dazugegeben?
Was die Steinberghefe angeht: Dieselbe hat halt eine ziemlich geringe Alkoholtoleranz. Also wenn du nur einen leichten Wein mit wenig Alkohol haben willst, dann spricht nichts gegen Steinberg. Kann halt sein, dass die schon bei 9-10% schlapp macht.

LG
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Re: Steinberg für Zwetschgenwein?

Beitrag von Metinchen »

Das die Steinberg schon bei 10% schlapp macht denke ich eher nicht. Wahrscheinlicher ist es, das die Gährung im über 10%Bereich sich ewig lange hinzieht. Da spricht man auch von einer Zickenhefe. Wenn Du filtern kannst ist das kein Problem.
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Steiner111
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Re: Steinberg für Zwetschgenwein?

Beitrag von Steiner111 »

Bei mir braucht flüssighefe 2 bis 3 Tagen, dass ich sagen kann das sich was tuht
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Re: Steinberg für Zwetschgenwein?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Metinchen hat geschrieben:Das die Steinberg schon bei 10% schlapp macht denke ich eher nicht. Wahrscheinlicher ist es, das die Gährung im über 10%Bereich sich ewig lange hinzieht. Da spricht man auch von einer Zickenhefe. Wenn Du filtern kannst ist das kein Problem.
Genau das ist das Problem. Gerade für Anfänger, die nicht oder nur unzureichend Stabilisieren um Nachgärungen zu verhindern, sind diese Hefen ein Problem.
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Re: Steinberg für Zwetschgenwein?

Beitrag von Vine »

Aha! Zickenhefe also. Ich habe die Steinberghefe bei meinem Roten Johannisbeerwein im Einsatz - der mit der überstürmischen Schaumbildung zu Anfang. Seitdem er 8,5% hat, geht es nur noch recht langsam voran und ich dachte auf der Homepage gelesen zu haben, dass diese Hefe eine Alkoholtoleranz von nur 10% hat. Ich werde mal schauen, wie es weiter geht und bei 11% eh Schluss machen. Bei meinem Zwetschgenwein habe ich die Burgundhefe benutzt, denn da will ich mehr Alkohol haben.
Aber wie ist das mit dem geschmacklichen Zueinanderpassen der Hefen zum Obst? Passt Steinberg denn geschmacklich zu Zwetschgen? Oder kann man die Hefeart letztendlich vernachlässigen?
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Re: Steinberg für Zwetschgenwein?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Die Homepage hat geschrieben:Wenn Sie keinen hochalkoholischen Wein herstellen möchten, können Sie auf eine Hefe mit niedriger Alkoholtoleranz ausweichen. Laut Angabe hat z.B. die Hefe "Steinberg" eine Alkoholtoleranzgrenze von nur 8-10 Vol.% (siehe auch Tabelle im Kapitel "Die Hefe"). In der Praxis stoppt die Gärung bei besagten 10 % Alkoholgehalt aber nicht abrupt, sie wird lediglich deutlich verlangsamt, und die Hefen verbrauchen den Zucker noch immer. Salopp gesagt wollten diese Hefen bei ihrer Alkoholtoleranzgrenze nicht mehr richtig gären, so wollen aber auch nicht richtig damit aufhören. Gibt man ihnen genug Zeit, so kann man mit diesen Hefen deutlich höhere Alkoholgehalte als angegeben erreichen. Das bedeutet, dass Sie bei diesen Hefen mit einer Nachgärung rechnen müssen, auch wenn der Alkoholgehalt schon deutlich über der angegebenen Toleranzgrenze liegt. Wenn Sie eine solche Hefe verwenden, müssen Sie unbedingt entweder sterilfiltrieren, um die Hefen vollständig zu entfernen, oder sie müssen die Hefen auf eine der oben beschriebenen Methoden inaktivieren.
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bborian
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Re: Steinberg für Zwetschgenwein?

Beitrag von bborian »

So alles gut gegangen!

Der Gärstarter hat also doch funktioniert (die Ungedult mal wieder) und hat hervorragend geschäumt!
Nun wurden heute die restlichen Zwetschgen gepflückt, entsteint, zerkleinert und dann eben gerade der Ansatz gemacht:


Bild

(Bild kurz nach dem Ansätzen)
Steiner111
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Re: Steinberg für Zwetschgenwein?

Beitrag von Steiner111 »

Von meiner seite her sieht das gut aus (als anfänger, der so ein wein noch nicht gemacht hat)
Metinchen
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Re: Steinberg für Zwetschgenwein?

Beitrag von Metinchen »

Halte aber mal ein Auge auf der Schaumbildung. Der Ballon geht ja recht schnell spitz zu. Nicht das sich das Gärröhrchen mit Fruchtstückchen und/oder Schaum zusetzt. Das kann eine Riesensauerei geben. Allerdings kann es auch durchaus sein das der Steigraum ausreicht. Meine Zwetschgen haben letzte Woche ziemlich viel Schaum gemacht, trotz Antigelzugabe.
Grüße Metinchen
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