trüber Cider

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cider
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trüber Cider

Beitrag von cider »

moin moin,

ich bin grade dabei Apfelsaft zu vergären. Ich möchte diesen nach ca. 14 Tagen, sobald der gewünschte Alkoholgehalt erreicht ist, in Flaschen abfüllen. Vor dem Abfüllen noch die Restsüße einstellen, dann den Cider in Bügelflaschen abfüllen.

Nun meine Frage, was passiert im weiteren zeitlichen Verlauf mit dem Cider in den Flaschen?

Ich erhoffe mir nach einer Zeit-x einen leckeren SPRITZIGEN … TRÜBEN Cider …

Hat einer von euch, so etwas schon einmal ausprobiert?

Gruß Cider
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Bahnwein
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Re: trüber Cider

Beitrag von Bahnwein »

Nur eine kurze Antwort: Solange noch Zucker vorhanden ist, die Temperatur stimmt, der entstehende Druck nicht zu hoch ist und die Alkoholtoleranzgrenze nicht erreicht ist gärt es weiter. Das Problem ist, die Hefe interessiert es nicht, ob deine gewünschte Restsüße erreicht ist und die Bügelflaschen könnten platzen, wenn der Verschluss dicht hält und beim Abfüllen noch genug Restzucker vorhanden war. Diesen Restzucker zu bestimmen ist mit einfachen Mitteln nicht möglich.

Viel bessere Antworten bietet die Homepage: Der Fruchtweinkeller! Einfach oben auf das Logo tippen. Dort lernst du alles, was du wissen musst. Bei Verständnisfrage gerne nachfragen.
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cider
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Re: trüber Cider

Beitrag von cider »

vielen Dank für die Antwort.

Was wäre also die bessere Herangehensweise?

- Noch warten bis die Gärung nicht mehr so heftig ist?! -> Und die Süße weiter im Auge behalten.
- Die Bügelflaschen zwischen durch mal öffnen?! ->Bleibt aber das Problem das der Zucker weiter vergoren wird.
- Die abgefüllten Flaschen möglichst kühl lagern?! -> Die Schuppentemperaturen bieten sich ja langsam an.

Den Cider wollte ich ohnehin nicht lange lagern. Aber den licht gärig hefigen Geschmack und Geruch "einfangen".
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Münsterländer
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Re: trüber Cider

Beitrag von Münsterländer »

Hi Cider,

ich klinke mich mal in deinen Thread ein, da ich ähnliches plane. Vielleicht helfen dir ja meine Überlegungen/Fragen auch weiter.
Ich habe seit 28 Tagen einen 25-Liter Ansatz stehen, der nach Zuckerzugabe ca. 7% Alkohol ergeben sollte. Diesen will ich ganz durchgären lassen und nach dem 1. Abstich nocheinmal 1-2 Monate lagern und dann in Bier-Bügelflaschen abfüllen.
Meine Überlegung ist nun, bei/kurz vor Abfüllung soviel Zucker hinzugeben, dass je nachdem, ob eine Nachgärung noch einsetzt oder nicht, entweder eine leichte Restsüße verbleibt oder ich aber einen trockenen Apfelwein mit leichter Kohlensäure erhalte (oder am besten irgendwas dazwischen).
Ich mache mir hauptsächlich Sorgen, dass ich zuviel Zucker hinzugebe, und bei einer Nachgärung die Flaschen platzen.
An anderer Stelle im Forum habe ich gelesen, dass 4 gr. Zucker/Liter 1 bar Druck ergeben.
Wenn ich nun 4-8 gr. Zucker/Liter hinzugebe, dürfte ich doch eigentlich noch keine Flaschenbomben mit den Bügelflaschen bekommen oder?

Für Ciders Vorgehen würde das doch ebenfalls heißen, dass, vorausgesetzt die Restsüße ist bei Abfüllen der Flaschen nicht zu hoch, die einzige Gefahr darin bestünde, dass der Cider ihm am Ende zu trocken ist.
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Fruchtweinkeller
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Re: trüber Cider

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Kann klappen, muss nicht klappen. Es gibt ja mehr als nur die alkoholische Gärung.

Wenn es eh schnell weg soll wäre es am einfachsten, den Krams einfach in einen Behälter mit Ablasshahn zu füllen und sich lustig einen zu zapfen.
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Re: trüber Cider

Beitrag von Bahnwein »

Kühl lagern und schnell austrinken ist auch eine gute und unproblematische Möglichkeit, da kann ich mich dem Cheffe nur anschließen .
Und die Suchfunktion mit dem Begriff Cider füttern bringt auch noch viel zusätzlichen Lesestoff.
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cider
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Re: trüber Cider

Beitrag von cider »

@@@@ Die Konversation als Basis und Instrument der Innovation! -> (Ergab die Suchfunktion von Wikipedia)

Vielen Dank für eure Tipps!

Hallo Münsterländer,

scheinbar haben wir die gleichen Sorgen ;-)

Ich werde es jetzt so machen:
- Die Gärung beobachten und parallel dazu die Süße (vielleicht ein bisschen süßer als gewollt) einstellen. Das heißt regelmäßig kosten.
- Bis zum Tag-X, die Gärung sollte aber noch leicht in Gang sein, warten, dann den Cider von der Hefe trennen und ab in die Bügelflasche und kühl stellen.
- Wenn der Cider jetzt noch nachgärt, wunderbar!
- Ab diesen Zeitpunkt ist regelmäßig verkosten angesagt und wichtig!, dokumentieren! Ich werde ja sehen, wie sich der Cider in den Flaschen entwickelt.

Leider finde ich an diesem Wochenende mein Vinometer nicht, aber 7% Alkohol finde ich ganz schön wenig!? Ich erhoffe mir so um 14% wie bei meinen Fruchtweinen!

Viel Spaß, Gruß Cider
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Holger
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Re: trüber Cider

Beitrag von Holger »

habe auch ähnliches vor. aber cider mit 14%? ist ja dann eher apfelchampagner? cider hat doch wenig umdrehungen, oder irre ich mich?
gibt da wie du schon festgestellt hast nen problem. kohlensäure durch hefe produziert und restzucker in der flasche schließen sich praktisch aus. wenn du mit 0 restzucker kein problem hast, such dir nen berechnungsprogramm der hobbybrauer und rechne aus wieviel zucker du für welche karbonisierung zugeben musst, aber erst, wenn die gärung zum erliegen gekommen ist, sonst flaschentod.

ich wollte wahrscheinlich steril filtern, restsüße einstellen und zwangskarbonisieren. entweder probeweise im sodastream, oder direkt über keg und spundventil. letzteres erfordert natürlich wieder einiges an ausrüstung.
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Re: trüber Cider

Beitrag von Münsterländer »

Ich habe noch eine zweiten Ansatz, den ich auf ca. 10 % Alkohol eingestellt habe. Für den habe ich ähnliches vor. Habe der Einfachheit halber bereits mal einen trockenen 5-Liter Ansatz gemacht mit ähnlichem Alkoholgehalt und war damit relativ zufrieden. Da ich zurzeit noch keinen Filter habe und ich aber vom Alkoholgehalt nicht über 11-12 % hinaus will, habe ich mir den trockenen Wein vorerst als mögliche Alternative überlegt. Am liebsten hätte ich dabei auch ein ganz leichtes Prickeln im Wein. Möchte den aber eigentlich auch nicht so gerne in braune Bügelflaschen abfüllen. Deshalb weiß ich da noch nicht, wie ich es mache. Da ich den Ansatz aber auch länger reifen lassen will, schiebe ich die Frage noch etwas auf. Mal gucken.
Fruchtweinkeller hat geschrieben:Kann klappen, muss nicht klappen. Es gibt ja mehr als nur die alkoholische Gärung.

Wenn es eh schnell weg soll wäre es am einfachsten, den Krams einfach in einen Behälter mit Ablasshahn zu füllen und sich lustig einen zu zapfen.
Bezog sich das auf Ciders Frage, oder auf meine Frage, ob wenn ich 4-8 gr. Zucker/Liter hinzugebe, die Gefahr von Flaschenbomben sehr gering ist?
(Das kommt wohl davon, wenn man einfach eigene Fragen in fremde Beiträge unterschiebt ;) )

@ Holger: Schön zu sehen, dass wir hier eine kleine "Cider/Cidre-Fraktion" bilden. Ich würde mich glaube ich gerade bei dem 7-prozentigen mit 0 gr. Restzucker abfinden. Habe gerade gestern noch einen englischen Cider aus dem Supermarkt getrunken. Das war auch gar nicht mein Fall. Schmeckte wie Apfelschorle mit einer ordentlichen Ladung extra Zucker (Fruchtweinanteil war auch nur bei etwa 50 %). Eigentlich ist mein derzeitiges Ziel bei diesem Ansatz in etwa ein Frankfurter Apfelwein mit Kohlensäure. Ich kenne aber auch die trockenen englischen Cider nicht. Wahrscheinlich würden die mir eher zusagen.
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cider
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Re: trüber Cider

Beitrag von cider »

Salü Cidre-Fraktion,

ich würde gerne wissen, wo ihr euren Apfelmost her bezieht?

Ich habe meinen Most lose direkt aus der Mosterei. Geschmacklich ist dieser wirklich sehr lecker. Das was mich stört ist ist die Farbe. Nun ist es aber zwangsläufig so, dass der Saft an der Luft etwas braun wird. Meine Überlegung geht nun dahin im Vorfeld, vielleicht einen 1/4 Liter, Zitronensaft in den Ballon zu geben um der Verfärbung des Mostes entgegen zu steuern! Was mein Ihr?

Gruß Cider
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Fruchtweinkeller
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Re: trüber Cider

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Meine Antwort bezog sich schon auf die Flaschenbombenfrage. Mir wäre das zu heikel.
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Re: trüber Cider

Beitrag von Münsterländer »

Fruchtweinkeller hat geschrieben:Meine Antwort bezog sich schon auf die Flaschenbombenfrage. Mir wäre das zu heikel.
Vielen Dank für die Einschätzung, auch wenn ich mir natürlich eine andere Antwort erhofft hatte. :mrgreen:
Fruchtweinkeller hat geschrieben: Es gibt ja mehr als nur die alkoholische Gärung.
Was könnte neben der alkoholischen malolaktischen Gärung denn noch Kohlensäure produzieren?


Ich hatte in einem anderen Thread folgenden Beitrag gefunden und mit Blick auf die Flaschengärung bei den Hobbybrauern auch gedacht(oder wahrscheinlich eher gehofft), dass das beim Wein/Cider nicht andere Fragen aufwirft als beim Bier:
Blackface hat geschrieben: Ich nehme lieber den langsam durchgegorenen, einmal vom Bodensatz abgezogenen und dann weiter gereiften Apfelsaft (= stiller Cider), danach vom zweiten Bodensatz abgezogen, 10g pro Liter Zucker (sehr gut aufgelöst) dazu und ein wenig Champagnerhefe, deutlich weniger als auf dem Beutelchen empfohlen. Das wird vorsichtig aber gründlich verrührt, in Bierflaschen abgefüllt und verkronkorkt (Bügelverschluss geht auch). Nach ein paar Monaten bei 10°-15° ist das ein aromatischer, trockener, spritziger Cider mit einem geringen Hefe-Bodensatz. Der Cider kann ab Frühsommer getrunken werden, er entwickelt sich aber über die kommenden Monate auch noch weiter, es ist sehr interessant was da geschmacklich so passiert. Er ist natürlich nicht kristallklar, aber geschmacklich ist das keine Beeinträchtigung.

Wem das Ergebnis zu trocken ist, der kann sich ein halbes Löffelchen Zucker ins Glas rühren, ich finde da nix ehrenrühriges dabei. Ich selbst mag ihn allerdings lieber trocken.

Das ist eine Low-Tech-Strategie, d.h. minimaler technischer Aufwand. Im Moment warten hier gut 1000 Liter auf das erste Abziehen. Für die Qualität und, wie soll ich sagen, Geschmacksfülle? ist m.E. entscheidend, wo die Äpfel herkommen und um welche Sorten es sich handelt. Ich bevorzuge Früchte von älteren statt jüngeren Bäumen, von ungedüngten, extensiven Standorten (Stw. Streuobstwiese) statt aus modernen Obstplantagen, am liebsten eine schöne Mischung alter Sorten.

Viel Erfolg -- Thomas
Ich hab den Autor dieses Beitrags auch mal angeschrieben und nach Erfahrung mit Flaschenbomben gefragt.
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