Schlehenwein

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Fruchtweinkeller
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Schlehenwein

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Naja, müsste man ausprobieren. Da hat man aber wieder das Problem der Dosierung: Wieviel Tannin ist in den Früchten, wieviel muss ich nehmen?
Das Tannin aus dem Fachhandel ist nicht wirklich teuer und ist in Bezug auf die Handhabung einfach praktisch :)
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Zip
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Beitrag von Zip »

Da hast du recht, dass die Menge sicher schwer zu dosieren ist, aber kann ich das nicht auch wie bei der Nachzuckerung portionsweise zugeben und den Geschmack kontrollieren.
Proben sind doch immer wieder eine schöne Sache. :D
Mit der Tanninbestellung beim Fachhandel hast du sicher recht. Man sollte es aber tunlichst unterlassen, sich das Tannin in der Apotheke zu besorgen, weil ich die Bestellung beim Fachversand vergessen hatte und wegen der Versandkosten nicht alleine Tannin dort bestellen wollte.
Da sagt die Apothekerin doch: "Das ist aber nicht so ganz billig!"
Antwort: "Na ja, im Fachhandel so ca 2 € für 10 gr."
Apothekerin: "Das kann nicht sein, bei uns kostet das Tannin auf 10 gr. 8,45 €"
Antwort:"Dann machen Sie sich was Schönes daraus, das ist mir zu teuer, denn mit Versandkosten komme ich da günstiger ran!!!!!" :mrgreen:

Deshalb Warnung an alle, aber vielleicht habt ihr in euren Apotheken andere Preise - ausprobieren.

Gruß Zip
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Fruchtweinkeller
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Schlehenwein

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Tannin wird auch für einige mikroskopische Färbemethoden eingesetzt, die Qualität dürfte sich von der "Lebensmittelqualität" unterscheiden. Vermutlich ist die Reinheit sogar größer bei dem Tannin für die Färbungen. Der Geschmack muss aber nicht besser sein, Tannin ist ja nicht gleich Tannin, das hängt von der Pflanze ab, aus der es gewonnen wurde. Ich würde also von dem Apothekerstoff lieber die Finger lassen, selbst wenn mir das Geld locker sitzen würde ?-| Bei dem Brouwland-Tannin steht dabei, dass es aus Trauben gewonnen wird. Da habe ich die wenigsten Bedenken.
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Friedi
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Beitrag von Friedi »

Hallo nochmal,

ich hoffe, ich bekomme jetzt keine Drohbriefe oder dergleichen, aber ich leider kein Weintagebuch geführt :|
Ich weiß schon: Sehr nachlässig. Leider kann ich nichts daran ändern.
Aber wie bereits geschrieben, habe ich mich an das Rezept von Arauner gehalten. Den Zucker hab ich allerdings erst nach und nach zugegeben. Maischegärung 12 Tage, danach abgepresst und Saftgärung einige Wochen (jaja, die kalte Jahreszeit) Zeit gelassen.

Grüße,
Friedi
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Friedi
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Beitrag von Friedi »

@Fruchtweinkeller
Welches "Brouwland" ist das denn? Adresse?
Bei Brouwland.com kommt das Tannin nämlich aus Galläpfeln...

Grüße,
Marco
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Birgit
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Beitrag von Birgit »

Das weiße Tannin bei Brouwland kommt aus Galläpfeln, das rote soweit ich weiß aus Trauben, steht allerdings nicht dabei, werde zu Hause mal auf die Packung schauen. Bei vielen Versendern steht leider nicht dabei voraus es gewonnen wurde.

Interessanterweise soll man ja beim Marmeladekochen bei Apfelgelee ein paar Zieräpfel, Wildäpfel oder Holzäpfel zufügen, wegen des besseren Geschmacks. Meine Mutter sagt allerdings, das das Apfelgelee dann auch länger hält, liegt sicher auch am Tannin.

Gruß Birgit
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Sorry, aber ich antworte nicht auf PMs, die inhaltlich ins Forum gehören!

Zip
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Beitrag von Zip »

Nochmals zurück zu den Schlehen:

Nicht dass mir der Fruchtweinkeller nicht ausreicht mit seinen Informationen und dem forum, aber man schaut sich doch auch mal auf anderen Seiten um, die ihr sicher alle schon kennt. So hat die Seite
www.wein-selbstgemacht.de auch ein Schlehenrezept, allerdings nur für Dessertwein lieblich, den ich ja nicht so sehr schätze. Ein trockener bis halbtrockener wäre mir da lieber, aber da muss man sicher mit dem Rezept ein wenig jonglieren. Hier das Rezept aus obiger Seite:
Rezeptur für 10 Liter
Schlehen-Dessertwein (lieblich)
6 kg Schlehen
20 ml Antigel
6 l Wasser
3 kg Zucker
1 Fl. Reinzuchthefe
4 g Hefenährsalz
1 g Kaliumpyrosulfit

Gruß Zip
Friedi
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Beitrag von Friedi »

@Zip
Das Rezept ist OK so. Allerdings würde ich den den Zucker auf 2 kg am Anfang reduzieren. Zugeben kann man immer noch.

Grüße,
Friedi
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Tompson
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Beitrag von Tompson »

Ich habe das letzte Jahr mit den Rezepten von dieser Seite hantiert.
Erstens sind die nicht mit Hinblick auf die Jünger der Nachzuckermethode geeignet :D
Aber selbst wenn man die einfachere Methode nehmen möchte, würde ich lange nicht soviel Zucker verwenden. Meine Vorjahresweine sind alle sehr süß geworden... ?-|
Oak ne jechn!
Zip
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Beitrag von Zip »

Ich finde auch, das die Rezepte eine gewaltige Zuckermenge aufweisen. Man weiß ja am Anfang nicht, ob der gesamte Zucker abgebaut wird, so dass ich u.U. eine große Restzuckermenge riskiere.

Andererseits haben unsere beratenden Fruchtweinkeller-Spezialisten auch darauf hingewiesen, dass der Gärstart mit einer großen Zuckermenge ggfls. nicht optimal verlaufen kann.

Insofern halte ich die Nachzuckerung auch für die bessere Alternative.

Gruß Zip
goldensurfer
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Beitrag von goldensurfer »

Hallo,
dann gebe ich hier auch mal meine Schlehenerfahrung wieder: Bis vor zwei Jahren kannte ich übrigens die Schlehe auch nur vom Schlehenfeuer 8-) Dann habe ich entdeckt, dass hier alles voller Sträucher ist. Für alle, denen es noch so geht wie mir vor 2 Jahren - hier mal ein Link mit schönem Bild: www.altmuehltal.de/allgemein/hecken/schlehe.htm

Die Schlehe selbst ist eine Beere von etwa der Größe einer kleinen Sauerkirsche; außen mit einer hellblauen Schicht belegt, die sich abwischen läßt, darunter ist die Schlehe tiefblau. Ähnlich wie bei den Blaubeeren (Heidelbeeren). Den richtigen Zeitpunkt für die Ernte findet man am besten heraus, indem man eine Schlehe abpflückt und reinbeißt. Wenn es Euch dann vor lauter Gerbstoff die Zunge aufrollt (was jetzt z.B. noch der Fall ist), ist es noch zu früh ?-|
Wie schon hier mehrfach erwähnt wurde, ist Ende November wohl der günstigste Zeitpunkt - ich habe meine im letzten Jahr sogar erst im Dezember gepflückt. Gerbstoffabbau in der Kühltruhe klappt definitiv nicht - wer sowas behauptet, hat es selber nie ausprobiert. Schade, dass solche Halbwahrheiten im Fernsehen verbreitet werden.
Das Pflücken an sich ist eine recht mühsame Angewohnheit. Ich empfehle aus zwei Gründen (die Kälte und die Stacheln) das Tragen von ledernen Arbeitshandschuhen. Bei der Zubereitung des Weins kann man sich ans Kitzinger Weinbuch halten - ich habe damit gute Ergebnisse erzielt.
Zur Zubereitung der Früchte: ich habe in einer Schüssel immer jeweils ca. knapp 1 Kilo mit gut 1 Liter heißer Zuckerlösung übergossen und dann mit einem Caipirinha-Stössel zerstampft. Werkzeuge wie Kartoffelstampfer haben versagt (Schlehen sind recht hart). Wichtig ist, dass die Schale vor der Vergärung aufgebrochen wird. Die Aromastoffe werden dann sehr gut ausgelaugt. Die Gärzeit betrug bei mir knapp 8 Wochen, nach den ersten 2 Wochen habe ich die Schlehen entfernt und nur noch den Wein gären lassen. Nach 2 Monaten Standzeit habe ich erneut vom Trub abgezogen und mit Gelatineschönung den Wein klar bekommen.

@Friedl: Wo in Franken wohnst Du denn? Ich selbst wohne zwischen Fürth und Erlangen - hier gibt's Schlehen satt.
ffje
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Schlehenwein

Beitrag von ffje »

Hallo,
hier, näher am Norden Deutschlands, war heute morgen Frost - hoch bis auf die Autodächer.
am Morgen vorher gabs Bodenfrost - da waren die Tomaten platt,
und vom Hörensagen auch vorgestern: eine Schlehe vom Busch schmeckte da bitter.
Heute hat 'ne Schlehe von einem anderen Busch in der Nähe schon besser geschmeckt.
Wie verhält es sich mit dem Abbau des Gerbstoffes ?, sind einige Male Frost nötig,
oder dauert es nach einmaligem Frost einige Zeit/Tage,
setzt sich der Gerbstoffabbau bei "fehlendem Folgefrost" fort ?
jeden Tag nachzusehen paßt mir (zeitl.) nicht - also wie wartet man am besten ab,
daß nicht schon alle Vögel vorher da waren ?

viele Grüsse ffje
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