Wie verhext ist das...

Ehli
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Beitrag von Ehli »

mit den Tropfen der 2010er Ernte. ?-|

Moin Gemeinde.
Nachdem mein heiß geliebter Förstermeister so penetrant nach Essig schmeckt, hat der mal nen ordentlichen Schluck Essigmutter bekommen. Machr 23 Liter Holunder-Apfel- Essig. :(
20 Liter Quitte sich langsam aber sicher mit einer Kahmschicht zuziehen :mrgreen: wachsen im Quitte-Brommbeer Felsenmeere aus Stalagtiten. :!:

Die ich momentan zwar noch als Eiweissausfall deute...

Von oben aber schon jetzt recht unappetittlich aussehen. :|
Die Bilder sind recht bescheiden aber ich denke man kann erkennen dass da ein Gebirge wächst.

Stellt Euch mal vor sowas passiert einem Newbie in Sachen Weinherstellung. Der hängt das Hobby gleich wieder an den Nagel.
Ich bruttel vor mich hin, verfluche meinen neuen Job, der mir noch weniger Zeit lässt und versuche mal zu retten was zu retten ist.

Frustriert Andy
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Winston Churchill

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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Ehli, was machst du? Jetzt hast du Essig, bis an dein Lebendsende... :twisted:

Pack deine SiebenSachen Weinzubehör und koche es ordentlich aus, damit du alle bösen Bakterien killst. :?:
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Ehli
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Beitrag von Ehli »

Na der Essig ist nun wirklich nicht meine größte Sorge.
Erstens ist der wenn er gut wird schnell verteilt und zweitens hatte ich das Problem schon mehrfach bei "frisch gepresstem" Apfelsaft vom Wochenmarkt.
Der mag sich Literweise zum trinken eignen, zum vergären anscheinend nicht.
Kahm- und Essigwein haben beide den kompletten Winter über bei 16-18°C und knapp über 12% die Gärung quasi eingestellt. Wollten aber auch nicht klären.
Denke ich habe mir durch meine neue Heizung ein richtiges Wintergärproblem eingehandelt.
Was mich eigentlich viel mehr interessiert ist die Frage ob Brombeeren tatsächlich wie Jobär solche Eiweissausformungen hinbekommt. Da ist wirklich nur der Gärstarter (1/4 Liter) aus einem sprudelnden Jobär drin.
Weder Brombeere pur (kam vorgestern auf Flasche noch Quitte put zeigen diese Zapfen.

Andy
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Tompson
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Beitrag von Tompson »

Nee, im Brombärwein habe ich so etwas auch noch nicht beobachtet :?:
Und auch im Jobärwein sind es keine Stalagtiten, sondern immer kleine Abschnitte, etwa wie Tütensuppennudeln gewesen. Die schwammen während der Gärung oben und nachher sanken sie auf den Grund des Ballons.

Ähnliches habe ich in Melomels beobachtet, wo es aber dem Honig zuzuschreiben war - merkwürdig geschmeckt hat da nichts und in der Flasche kam es auch nicht zu weiteren Unschönheiten.

Ich denke mal eher, Du hast Dir hier was einge- und verschleppt. Tippe mal auf versaute Hefen, weil sie bei 12% stehengeblieben sind und meine Weine sind übern Winter auch extrem vernachlässigt worden und wenn es da zu Problemen kommt, dann nur wegen Oxidation ?-|

Dafür muß mein Gäreimer mit dem Süßkirschenmaischeansatz in der Dusche gären :mrgreen: 30Liter Platz reichen nicht, um 17Liter Maische zu beherbergen. Habe dann doch zu Mehl gegriffen, hatte abends um 23.00 keine Lust, noch Äpfel zu reiben ?-|
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Pantscher
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Beitrag von Pantscher »

Mach bitte mal ein scharfes Foto davon, so gruselige Fotos ind ich super^^

Was anderes: Wollen Essigsäurebakterien eigentlich noch bei über 10%?
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Irgendwo im Bereich +10% sollte Schluss sein mit den Essigbakkis. Das kann freilich auch unterschiedlich ausfallen, je nachdem wie "wohl" sich das Viecherzeug fühlt :|

Sauerstoffkontakt hatte der Wein?
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Ehli
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Beitrag von Ehli »

Für scharfe Fotos ist die Brühe noch viel zu trübe. sorry. Sobald ich's besser hinbekomme folgen die natürlich.

So wie ich das sehe wollen die kleinen Biester auch bei nochmals bestätigten 12% sehr gerne. Sauerstoff könnte ein Problem sein, (bzw. jetzt ja nicht mehr)da der Ansatz von knappen 25 Litern von Anfang an im 54er Ballon war.
Der ist jetzt schin geimpft und wird, oder auch nicht, Essig.

Die von mir als Kahmhefe gedeutete Schicht auf der Quitte ist so wie sie gekommen ist auch wieder verschwunden :?: Fragt bitte nicht was das jetzt war, es ist einfach nicht mehr da. :schlecht:

Es ist eben wie im Titel beschrieben.
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Ehli
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Beitrag von Ehli »

So, die Stalagtiten, die übrigens eine schleimige Konsistenz hatten und an der Luft total in sich zusammen gefallen sind, sind samt Wein entsorgt. ?-|
Was an der Oberfläche grün und grau wird hat in meinen Ballons nichts verloren auch wenn's noch keine Haare hat.

Andy
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MetNewbi
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Beitrag von MetNewbi »

Hi Andy,

da hast du ja quasi die A-Karte in Gold gezogen ?-|
Besorge dir Pitt oder Natriumhydroxid (ist das Selbe) Damit killst du alles was an der Glaswandung oder an Werkzeugen, Schläuchen etc. überlebt. 3% ein paar Minuten und gut ist.
Essig habe ich Gott sei Dank noch nie gehabt. Selbst Maischegärung im Hobbock mit Deckel und Gäraufsatz sind kein Problem. Bei meinen Brombeeren war es die ersten 2 Tage ein Kopf an Kopf Rennen, ob die Hefe oder der Schimmel schneller ist :schlecht:
Ich hatte auf der Maische 2-3 fingernagelgroße Schimmelnester. Die habe ich großzügig entfernt und 1g KPS wie mit dem Salzstreuer drüber gestreut. So habe ich an der Oberfläche das Schimmeln verhindert, aber die Hefe nicht ausgebremst, wie es beim Unterrühren der Fall wäre 1-2 Tage später, wenn die Hefe in Fahrt gekommen ist, kann man auch umrühren. Hat prima funktioniert, da ist nix mehr gewachsen :D
Brombeeren gab es dieses Jahr ohne Ende. Sonst hatte ich Mühe 15kg für einen 25L Ansatz zusammen zu bekommen. Dieses Jahr haben wir 36kg für einen 60L Tank gesammenlt 8-) Dafür mag meine Gutste dieses Jahr keinen Holunder sehen :-x

Gruß Gerald
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geognost
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Beitrag von geognost »

Na 36 kg nenne ich eine Leistung bei Brombeeren. Waren das wilde oder kultivierte Brombeeren? Ich hab bei den Wildhecken immer schon Probleme mit 9 kg für einen 15-er. Darüber hinaus sind zwar noch massig Beeren dran aber in der Hälfte der Ernte beginnt die Pflanze die Reife/Wachstum einzustellen und befördert nur noch den Neuaustrieb für das kommende Jahr. :(

Gruß micha
Tompson
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Beitrag von Tompson »

Micha, ich habe noch einen Brombeeransatz2007 im Keller, der war mit 12kg zu >60Ltr. mutiert.
Voriges Jahr ergaben 14kg pflegeleichtere 25Ltr.

Häng Dich mal lieber nicht an den Gewichtsempfehlungen auf ... die Säure ist der Richtwert. Und Geschmack bliebt bei meinem Mammutansatz ebenfalls noch gut über.

Alles übrigens Wildbeeren, aus meinen Kulturbeeren könnte ich zwar heuer was machen aber ach nö, das Aroma fehlt ja doch bei den stachellosen, die gibts dann auf Joghurt und in Milch ;)
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geognost
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Beitrag von geognost »

Ja ja die Säure, klar... aber zunächst wird nach Rezept angesetzt. Werd ich heute abend sehen wieviel aus der Maische vom Samstag wird und ob die Gefäße reichen. :schlecht: Ist ein gemischter Ansatz mit 2/3 "Wilden".
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