Weiße Oberfläche auf Apfelwein

plautzenpaule
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Weiße Oberfläche auf Apfelwein

Beitrag von plautzenpaule »

Hallo zusammen,

ich habe einen trockenen Apfelwein, der steril gefiltert wurde. In der Flasche hat sich jetzt auf der Oberfläche eine weiße Schicht gebildet, die ich mir nicht erklären kann.
Geschmacklich ist alles i.O.
Ich kann gerne ein Foto einstellen, wenns weiterhilft...

viele Grüße
Chris
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Das klingt nicht gut. Meinst du eine Flasche oder einen Ballon? Wie groß ist er, wie viel Wein enthält er? Ist er so verschlossen dass du die Dichtigkeit garantieren kannst? Welchen Alkohlgehalt hat der Wein? Hast du geschwefelt?
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plautzenpaule
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Beitrag von plautzenpaule »

Hallo,

ja, der Wein wurde geschwefelt.
Ich meine eine Flasche, da ich den Wein nach dem filtern abgefüllt habe.

Folgende Werte hat der Wein:
Gesamtalkohol: 8,61%
Zucker: 1,9 g/l

Der Apfelwein wurde mit Gerbinol super und Granucol geschönt.

Gruß
Chris
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Josef
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Beitrag von Josef »

Stell mal ein Foto ein, obs hilft weiß ich noch nicht.
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Wie sind die Flaschen verschlossen? Sind alle gleichmäßig "befallen" oder gibt es von Flasche zu Flasche große Unterschiede? Sicherheishalber nachgefragt: Die Filtration kam sicherlich nach der Schönung?

Frage am Rande: Warum schönst du wenn du eh filterst? Schönungen gehen immer auf den Geschmack, Filtrationen eher nicht. Warum hast du diese beiden Schönungsmittel überhaupt verwendet, hast du damit Weinfehler behandelt?

[Dieser Beitrag wurde am 18.03.2009 - 22:33 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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plautzenpaule
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Beitrag von plautzenpaule »

Hallo,

ja, ich habe damit einen Weinfehler behandelt. Ich weiss leider nicht genau, welcher das war. Ich hatte den Wein ins Labor geschickt (Arauner) und dort wurde nach dem ergebnis das Schönen empfohlen.

Hat auch gut geklappt.

Der Weinfehler jetzt ist in allen Flaschen gleich.
Gefiltert wurde nach der Schönung.
Verschlossen sind die Flaschen mit Naturkorken. Die weiße Oberfläche konnte man so nach ca. 2 Wochen gut erkennen.

Ein Foto werde ich in den nächsten Tagen hochladen. Ich hoffe, das hilft weiter...

Viele Grüße
Chris
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Schwierig zu sagen was da los ist. In Frage kommen biologische oder physikalische Ursachen.

Alles was im Wein üblicher Weise wächst und Decken bildet braucht Luftsauerstoff. Da nicht alle deine Naturkorken gleichermaßen "undicht" sein dürften würde ich in dem Fall aber erwarten dass sich die Decke nicht überall gleich entwickelt.

Insofern vermute ich dass die "Gleichmäßigkeit" eher auf ein physikalisches Problem hindeutet, sprich die Schönung war nicht vollständig oder Reste des Schönungsmittel selbst sind für das Problem verantwortlich.

Mit diesen Schönungsmitteln haben wir keine Erfahrung, ich hatte mich aber darüber gewundert dass du sie eingesetzt hast weil Granucol eine spezielle Aktivkohle ist. Ich finde, das ist schon ein schweres Geschütz. Ich kenne die Konsistenz von dem Zeug nicht, aber als Aktivkohle sollte sich das willig absetzten.

Gebinol ist ein Eiweißpräparat welches auch Gerbstoffe ausfällen kann. Eiweiße haben die unangenehme Eigenschaft, erst in Lösung zu bleiben (Wein ist klar). Irgendwann fallen sie dann aus und der Wein trübt sich. Ich würde da zwar auch eher erwarten dass das Eiweiß unten bleibt, aber wer weiß... Was ich in der Beschreibung verdächtig finde:

"Gerbinol® Super bildet im Wein sofort nach der Zugabe größere Flocken, die durch intensives Rühren fein verteilt werden müssen. Diese Feinflocken wirken adsorptiv, zeigen selbst bei kurzer Kontaktzeit frappierende Erfolge und können mühelos durch Filtration oder Separation abgetrennt werden."

Quelle: www.erbsloeh.com/de/datenblatt/W … _Super.pdf

Separation gleich Verwendung einer Zentrifuge oder Großraumschleuder. Das klingt nicht danach als ob sich sich das Zeugs willig von selbst absetzen würde. Vielleicht weil es als Trub dazu tendiert oben zu schwimmen??

Daher meine Theorie: Das Gerbinol ist bei Kontakt mit dem Wein nicht vollständig ausgefallen sondern blieb teilweise in Lösung. So schlug es durch den Filter und hat erst später die Trübung ausgelöst.

Aber, das ist nur eine Theorie, auch wenn sie durch die Indizien gestützt wird ;)

[Dieser Beitrag wurde am 20.03.2009 - 16:25 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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Beitrag von wok »

Hallo plautzenpaule,
ich glaube dass du Opfer einer Schönung geworden bist ! :(


Gruss WOk
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plautzenpaule
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Beitrag von plautzenpaule »

Hallo zusammen,

das kann gut sein. Der Zustand des Weins vor der Schbönung war schon seh "trüb". Die Art der Schönung wurde mir vom Arauner-Labor vorgeschlagen. Hat ja auch eigentlich sehr gut geklappt, was die Klärung des Weins angeht. Nur eben die Schicht obendrauf ist leider da. Der Rest darunter ist sehr klar.

Vielleicht kann man das auf dem Foto besser erkennen. Ich habe noch etwas Wein in ein Glas getan und warte ab, ob sich da auch diese Oberfläche bildet. Dann stelle ich noch ein Foto ein.





Viele Grüße
Chris
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Die sieht zum Glück ja nicht so dramatisch aus. Behalt die Flaschen im Auge ob es schlimmer wird, aber ich denke dass man damit, so wie es jetzt ist, leben kann.
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Josef
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Beitrag von Josef »

Ganz dramatisch sieht es wirklich nicht aus.
Auf dem zweiten Foto könnte man meinen es seien Schaumbläschen einer Nachgärung. Aber ich denke das hättest du bemerkt.

Aber mal zwei andere Fragen. Weiß du wirklich nicht mehr welchen Weinfehler du behandelt hast? Wenn du eine Analyse hast, müßtest du doch auch einen Bericht haben.

Was mich noch interessieren würde, wieviel muss man eigentlich für eine solche Analyse berappen?
plautzenpaule
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Beitrag von plautzenpaule »

Hallo zusammen,

in der Flasche wird es nicht schlimmer. Ich habe aber jetzt mal etwas in ein Glas gegossen und abgewartet. Hier die Bilder mit dem Ergebnis:





Die Analyse sagt folgendes:
muffig-dumpfe Noten, rahniger Geruch, Brotkrume, ist mikrobiologisch verändert und weist eine milchige Trübung auf.
Für eine Beurteilung nehmen die 3 Euro. Alkoholbestimmunng ist ein wenig teurer, so um die 8 Euro.

Kann man meinen Wein denn noch retten?
Antworten

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