Sauerkirschwein hat nachgegoren
Sauerkirschwein hat nachgegoren
Hallo Forumsmitglieder,
ich habe gestern eine Flasche von meinem 2010er Kirschwein aufgemacht und das ganze hat erstmal kräftig aus der Flasche gesprudelt.
Offensichtlich habe ich im letzten Jahr irgendetwas falsch gemacht. Ich denke mal ich habe nicht genug geschwefelt, sodass der Wein in der Flasche nachgegoren hat. Geschmacklich ist der Wein total trocken. Nun meine Frage, kann ich den Wein noch retten (immerhin 60 Flaschen)?
Gruß aus Wiesbaden
ich habe gestern eine Flasche von meinem 2010er Kirschwein aufgemacht und das ganze hat erstmal kräftig aus der Flasche gesprudelt.
Offensichtlich habe ich im letzten Jahr irgendetwas falsch gemacht. Ich denke mal ich habe nicht genug geschwefelt, sodass der Wein in der Flasche nachgegoren hat. Geschmacklich ist der Wein total trocken. Nun meine Frage, kann ich den Wein noch retten (immerhin 60 Flaschen)?
Gruß aus Wiesbaden
Sauerkirschwein hat nachgegoren
Hallo Gibber,
erstmal herzlich willkommen.
Zu Deinem Problem zwei Anmerkungen:
1. Wenn er so kräftig sprudelt, dann würde ich die Flaschen sehr vorsichtig handhaben, vielleicht mit umgewickelten Handtuch. Nicht das die Dir in der Hand zerplatzen.
2. So viel Schefel wie Du brauchst um die Gärung zu stoppen möchtest Du gar nicht im Wein haben, selbst wenn gesetzliche Vorgaben Dich privat weniger interessiern müssen. Erstens aus geschmacklichen, zwitens aus gesundheitlichen Gründen.
Die (Nach-)Gärung stoppt entweder durch Mangel an Zucker oder zu viel Alkohol, aber nicht durch den Schwefel. Bei Deinem Wein stellst Du wahrscheinlich eher das erstere fest. Gibst Du Zucker dazu, dann wird er weitergären, aber wahrscheinlich sehr langsam.
Hätte er nur wenig nachgegoren, dann würde ich sagen, trink ihn als Prosecco, aber wenn er so heftig Druck aufgebaut hat, dann wäre mir das zu riskant in normalen Flaschen. Also würde ich auf jeden Fall den Druck ablassen.
Wie hoch ist denn der Alkoholgehalt, welche Hefe war das. Dann haben wir einen Anhaltspunkt, womit noch zu rechnen ist.
erstmal herzlich willkommen.
Zu Deinem Problem zwei Anmerkungen:
1. Wenn er so kräftig sprudelt, dann würde ich die Flaschen sehr vorsichtig handhaben, vielleicht mit umgewickelten Handtuch. Nicht das die Dir in der Hand zerplatzen.
2. So viel Schefel wie Du brauchst um die Gärung zu stoppen möchtest Du gar nicht im Wein haben, selbst wenn gesetzliche Vorgaben Dich privat weniger interessiern müssen. Erstens aus geschmacklichen, zwitens aus gesundheitlichen Gründen.
Die (Nach-)Gärung stoppt entweder durch Mangel an Zucker oder zu viel Alkohol, aber nicht durch den Schwefel. Bei Deinem Wein stellst Du wahrscheinlich eher das erstere fest. Gibst Du Zucker dazu, dann wird er weitergären, aber wahrscheinlich sehr langsam.
Hätte er nur wenig nachgegoren, dann würde ich sagen, trink ihn als Prosecco, aber wenn er so heftig Druck aufgebaut hat, dann wäre mir das zu riskant in normalen Flaschen. Also würde ich auf jeden Fall den Druck ablassen.
Wie hoch ist denn der Alkoholgehalt, welche Hefe war das. Dann haben wir einen Anhaltspunkt, womit noch zu rechnen ist.
„DENK DARÜBER NICHT ALS STERBEN", sagte der Tod.
„DENK EINFACH DARAN, DASS DU FRÜHER GEHST, UM DEM ANSTURM AUSZUWEICHEN.“
Sir Terry Pratchett 1948-2015
„DENK EINFACH DARAN, DASS DU FRÜHER GEHST, UM DEM ANSTURM AUSZUWEICHEN.“
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Sauerkirschwein hat nachgegoren
Hi Gibber,
Also wenn der Wein schon aus der Flasche sprudelt, dann hat die Hefe auf jeden Fall noch einiges an CO2 produziert. Lagere die Flaschen auf jeden Fall kühl und im Kasten (Bier/Wasser) ... falls die Korken raus springen, dann läuft nicht alles aus udn zudem schützt der Kasten ein wenig vor "platzende" Flaschen.
Tja, weil es eben 60 Flaschen sind, kann ich dir nicht raten: Trink sie schnell aus und mache es beim nächsten mal etwas ruhiger
hast du aktuell auch noch ein Kirschwein-Ansatz? Dann würde ich die Hefe im aktuellen Kirschsaft vermehren und nach der stürmischen Gärung mit dem alten Wein verschneiden (1:1) Und dann wie gehabt weiter verarbeiten.
Gruß
Zecke
das sehe ich leider nicht so. Mit dem Kaliumpyrosulfit kann man die Gärung nicht unterbrechen! Dies kannst du nur mit Hitze (macht man aber ungern) oder eben mit einem Filter (richtig steril filtern - wichtig muss richtig sein )Gibber hat geschrieben: Ich denke mal ich habe nicht genug geschwefelt,
Also wenn der Wein schon aus der Flasche sprudelt, dann hat die Hefe auf jeden Fall noch einiges an CO2 produziert. Lagere die Flaschen auf jeden Fall kühl und im Kasten (Bier/Wasser) ... falls die Korken raus springen, dann läuft nicht alles aus udn zudem schützt der Kasten ein wenig vor "platzende" Flaschen.
Tja, weil es eben 60 Flaschen sind, kann ich dir nicht raten: Trink sie schnell aus und mache es beim nächsten mal etwas ruhiger
hast du aktuell auch noch ein Kirschwein-Ansatz? Dann würde ich die Hefe im aktuellen Kirschsaft vermehren und nach der stürmischen Gärung mit dem alten Wein verschneiden (1:1) Und dann wie gehabt weiter verarbeiten.
Gruß
Zecke
- Fruchtweinkeller
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Sauerkirschwein hat nachgegoren
Ergänzend: Wie man Nachgärungen verhindern kann ist hier beschrieben:
www.fruchtweinkeller.de/Wine/zucker.html
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(Too much coffee man)
The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
(Brandolini's law)
PMs mit Fragen werden ignoriert
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Sauerkirschwein hat nachgegoren
erstmal vielen Dank für die die superschnelle Rückmeldung und die guten Tipps.
Eigentlich habe ich den Wein steril gefiltert, aber wie Zecke schon geschrieben hat liegt die Betonung auf "richtig".
Ich werde heute Abend den Alkoholgehalt messen und Euch morgen ein Feedback geben.
Kann ich die Flaschen nicht einfach öffnen, den Wein in einen Gährballon umfüllen, nachzuckern und wenn wirklich nix mehr gährt wieder zurück in die Flaschen füllen?
Eigentlich habe ich den Wein steril gefiltert, aber wie Zecke schon geschrieben hat liegt die Betonung auf "richtig".
Ich werde heute Abend den Alkoholgehalt messen und Euch morgen ein Feedback geben.
Kann ich die Flaschen nicht einfach öffnen, den Wein in einen Gährballon umfüllen, nachzuckern und wenn wirklich nix mehr gährt wieder zurück in die Flaschen füllen?
Sauerkirschwein hat nachgegoren
Hi,
durch die Klärung und Filtern hast du nur wenige Hefe im Wein. Diese Umgebung ist sehr schlecht für die Vermehrung der Hefe. Du kannst deinen Wein schon in ein Ballon füllen (sollte dann gaaaaanz voll sein) und dann würde ich noch 2 Jahre warten ... wie gesagt die Hefe hat schlechte Bedingungen und ist nicht mehr sooo aktiv.
Du hast ja ein Filter: Dann könntest du den Wein in ein Ballon füllen ... nochmal schwefeln und dann steril filtern (2. Versuch). Wobei ich immer die erste Lösung bevorzugen würde ...
Gruß
Zecke
durch die Klärung und Filtern hast du nur wenige Hefe im Wein. Diese Umgebung ist sehr schlecht für die Vermehrung der Hefe. Du kannst deinen Wein schon in ein Ballon füllen (sollte dann gaaaaanz voll sein) und dann würde ich noch 2 Jahre warten ... wie gesagt die Hefe hat schlechte Bedingungen und ist nicht mehr sooo aktiv.
Du hast ja ein Filter: Dann könntest du den Wein in ein Ballon füllen ... nochmal schwefeln und dann steril filtern (2. Versuch). Wobei ich immer die erste Lösung bevorzugen würde ...
Gruß
Zecke
Sauerkirschwein hat nachgegoren
Hatte auch bereits ein ähnliches Problem.
Mir sind von meinen 85 Sauerkirschweinflaschen 10 Bomben im Keller hoch gegangen.
Einige Flaschen konnten wir nur trinken, weil sie im Kühlschrank gelagert haben, ansonsten wären uns die Korken um die Ohren gepflogen.
Wir haben dann ca. 30 Flaschen in einen 25L Ballon gefüllt, dazu noch einen Gärstarter und etwas abgekochtes Wasser dazu. Nach drei Monaten haben wir den Wein in einen neuen Ballon umgezogen und nach weiteren drei Monaten konnten wir den Wein in Flaschen abfüllen. Und nun...alles ruhig und er schmeckt auch noch besser!
Mir sind von meinen 85 Sauerkirschweinflaschen 10 Bomben im Keller hoch gegangen.
Einige Flaschen konnten wir nur trinken, weil sie im Kühlschrank gelagert haben, ansonsten wären uns die Korken um die Ohren gepflogen.
Wir haben dann ca. 30 Flaschen in einen 25L Ballon gefüllt, dazu noch einen Gärstarter und etwas abgekochtes Wasser dazu. Nach drei Monaten haben wir den Wein in einen neuen Ballon umgezogen und nach weiteren drei Monaten konnten wir den Wein in Flaschen abfüllen. Und nun...alles ruhig und er schmeckt auch noch besser!
Sauerkirschwein hat nachgegoren
Die Gefahr von Weinbomben ist nicht zu unterschätzen, bei mir sind bisher glücklicherweise "nur" die Korken rausgeflogen (der Verlust des Inhaltes hat mich trotzdem geärgert!!). Weitergären wäre eine Option, allerdings solltest du - wie bereits angeführt - einen Gärstarter ansetzen, den Du aber erstmal auf die im Wein enthaltenen Vol-% hochgären mußt. Ansonsten fängt die Hefe wegen dem Allohol-Schock erst garnicht mit der Arbeit an.
Sauerkirschwein hat nachgegoren
Genau Vladdi78, Weinbomben sind eine sehr riskante Angelegenheit. Die ersten 4 Flaschen haben auch nur den Korken abgeworfen. Die weiteren Flaschen sind komplett geplatzt. Nicht nur der Wein klebte überall im Raum, sondern auch kleine Glaspartikel. Geschnitten habe ich mich dann auch noch. Und dann habe ich den Entschluss getroffen (da mein Kühlschrank keine Kapazität für 70 Flaschen bot)den Wein/Schaumwein doch noch zu retten.
Ich habe den Gärstarter mit Apfelsaft fabriziert. Mein Sauerkirschwein hatte etwa (glaubt man dem Vinometer) 14 Vol.%, als mein Apfelgemisch etwa 12 Vol.% betrug, habe ich dann beide Flüssigkeiten zusammengebracht. Verwendet habe ich beide Male Portweinhefe (flüssig).
Ich habe den Gärstarter mit Apfelsaft fabriziert. Mein Sauerkirschwein hatte etwa (glaubt man dem Vinometer) 14 Vol.%, als mein Apfelgemisch etwa 12 Vol.% betrug, habe ich dann beide Flüssigkeiten zusammengebracht. Verwendet habe ich beide Male Portweinhefe (flüssig).
Sauerkirschwein hat nachgegoren
Vorbildlich!Weinfee83 hat geschrieben: Ich habe den Gärstarter mit Apfelsaft fabriziert. Mein Sauerkirschwein hatte etwa (glaubt man dem Vinometer) 14 Vol.%, als mein Apfelgemisch etwa 12 Vol.% betrug, habe ich dann beide Flüssigkeiten zusammengebracht. Verwendet habe ich beide Male Portweinhefe (flüssig).
Sauerkirschwein hat nachgegoren
"frau" lernt