Met schmeckt nach Pappe

heimdall · Beitrag von **heimdall** » 05 Januar 2011 05:39

Hi

Wir haben 2 Gärballons (mit je 15 l), die jeweils mit Akazienmet nach dem Basisrezept mit einer Säureeinstellung von 5,5 angesetzt und fertiggegoren wurden.
Einer davon schmeckt und riecht nach der EK Filterung kräftig und unangenehm nach Pappe bzw. feuchtem Papier, der andere nicht. Es wurden beide mit dem gleichen Filter (Simplex) 3 x filtriert (Grob,Fein,EK).
Das Seltsame dabei ist, daß der Pappegeschmack erst nach der letzten Filterung mit EK bei dem einen Met herauskommt. Vorher (dh. nach der Feinfilterung) schmeckt er subjektiv einwandfrei.
Zur Ergeänzung : Jede Filterschicht wurde auch vorher mit 2-3 L Wasser durchgewaschen bevor der Met gefiltert wurde.

Hat jemand eine Idee was sich da für ein Weinfehler eingeschlichen haben bzw. woran das liegen könnte ?

Danke, Heimdall

Tompson · Beitrag von **Tompson** » 05 Januar 2011 07:21

Unser Forumsmitglied Fibroin hat hier den Begriff des Filterschocks geprägt.
Es ist tatsächlich so, das Weine, egal welche, nach dem Filtern schlicht merkwürdig bis eklig schmecken können. Wichtig ist der Geschmack des vorgeklärten Weines. Wenn da nichts negatives zu entdecken war, braucht man sich keine Sorgen zu machen.

Abfüllen und zwei Monate ruhen lassen. Dann mal verkosten, es sollte Besserung eingetreten sein.

fibroin · Beitrag von **fibroin** » 05 Januar 2011 07:41

Du hast doch die Filterscheiben lage genug mit Wasser gespült. Ich teste das austretende Wasser, bis es nicht mehr nach Pappe schmeckt. Wie Tompson schon schreibt, dann lass den Wein lagern, da ändert sich so mancher Geschmack.

@Tompson
Filterschock habe ich in der Literatur irgendwo gelesen. Nachdem ich dann auch jenen auch erfahren habe, habe ich das Phänomen hier im Forum so bezeichent. Nicht Präger, sonder Bezeichner ist besser.

heimdall · Beitrag von **heimdall** » 05 Januar 2011 20:32

[Zitat=fibroin]
Du hast doch die Filterscheiben lage genug mit Wasser gespült.

Meines Erachtens schon. Vor allem haben wir die Filtrierung des einen Mets nach ungefähr der Hälfte abgebrochen als wir beim Zwischenkosten den häßlichen Geschmack bemerkten. Ich hab dann nach den ca. 5L des ersten dann nochmal direkt aus dem Schlauch probiert und der Geschmack war der gleiche. Als wir dann den 2. Gärballon angeschlossen haben und mit dem gleichen Filter direkt danach filtrierten, war in dem kein Geschmack bemerkbar.

Beitrag von **Fruchtweinkeller** » 05 Januar 2011 22:09

Man könnte den Filterschock so beschreiben: Die feinen Aromen werden erst einmal "gekappt" oder maskiert. Das kann dir aber auch passieren wenn du nicht schwefelst und den Wein um- oder in Flaschen füllst. Geschwefelt ist der Wein? Das, zusammen mit etwas Ruhe, wird das Problem beseitigen.

heimdall · Beitrag von **heimdall** » 07 Januar 2011 04:41

Fruchtweinkeller hat geschrieben: Man könnte den Filterschock so beschreiben: Die feinen Aromen werden erst einmal "gekappt" oder maskiert. Das kann dir aber auch passieren wenn du nicht schwefelst und den Wein um- oder in Flaschen füllst. Geschwefelt ist der Wein? Das, zusammen mit etwas Ruhe, wird das Problem beseitigen.

Ja, der Wein ist geschwefelt (0,1g/L).

Dann Danke für den für mich unbekannten Hinweis auf die Existenz eines "Filterschocks" ... das läßt mich auf Genesung hoffen. Ich lasse ihn wie vorgeschlagen mal für 2 Monate stehen und probiere ihn dann erneut.