Ist das wirklich Kahmhefe?

[Kaysa]

Hallo,
ich habe vor 3 wochen meinen Schlehenwein von der Hefe gezogen weil ich dachte die Gärung sei beendet.
War sie aber nicht.
nun bildet sich seid ein paar Tagen ein weißer Film an der Oberfläche. Und es entstehen sehr große Blasen.
Ich bin mir nicht sicher ob es nun Kahmhefe ist oder vielleicht doch Schimmel.
Habe sauber gearbeitet und den Balon auch geschwefelt.

[Fruchtweinkeller]

Wenn es noch gärt: Könnte es eventuell auch eine dünne Schaumschicht sein?

[420]

Hallo Kaysa,

kannst Du vielleicht ein Bild einstellen. Das erleichtert ungemein.

Grüße

[Kaysa]

Hab ich schon versucht hochzuladen aber finde es nicht wie es funktioniert.
ne das ist eine geschlossene schicht. und unter dieser schicht steigen noch gase auf aber ich bezweifle das es gärung im eigentlichem sinn ist denn der wein ist schon sehr klar. aufjedenfall ist die eine blase in der mitte rießig das heist im durchmesser ca 3 cm und es ziehen sich regelrechte falten sternförmig von den großen blasen weg.

[Fruchtweinkeller]

Zum Einstellen von Bildern siehe auch:

Forum-Link … 285-0.html

[Kaysa]

www.bilderhoster.net/img.php?id=2f1m4blz.jpg
das bild ist von gerstern

www.bilderhoster.net/img.php?id=flmnbtwp.jpg

und das ist ganz aktuell die blase in der mitte ist beim öffnen geplatzt

[Fruchtweinkeller]

Ferndiagnosen sind immer schwierig, und ich kann für Richtigkeit nicht garantieren

Aaaaber: Ich glaube nicht dass das Kahm ist. Eine Kahmhaut liegt sehr flach auf der Oberfläche ohne Blasen. Und wenn der Ansatz noch gärt und der Gärspund dicht ist kann Kahm theoretisch gar nicht wachsen, dazu ist Sauerstoff notwendig.

Andererseits wurden schon bei verschiedenen Weinen (Johannisbeere, Kirsche...) helle Flocken beobachtet die sporadisch auftauchen. Bei dir könnte es sich um einen ähnlichen Effekt handeln, man sieht ja auch dass sich das helle Zeug genau dort anhäuft wo Bläschen vom Boden her aufsteigen (Ring dort wo der Ballon am tiefsten ist und sich am meisten Hefe absetzt). Ich würde das erst einmal ignorieren.

Grundsätzlich hast du nun natürlich das Problem einer Nachgärung. Die meiste Hefe hast du ja bereits entfernt, es ist unsicher dass du so die Alkoholtoleranzgrenze erreichst. Du musst dir Gedanken machen wie du den Wein alternativ stabilsierst.

[vladdi78]

Ähm - ne, das kenn ich anders. Bei mir liegt auf der Quitte eine dünne weiße Schicht (Kahm ... ?) auf dem Ansatz, die teilweise richtig große Blasen wirft. Sobald entweder die Gärung oder der Winzer selbst mittels eines Strohhalmes (oder womit auch immer) Gas von unten nach oben steigen läßt, entstehen dadurch die Blasen. Die im übrigen auch ziemlich widerstandsfähig sind.

[Dieser Beitrag wurde am 20.01.2012 - 12:39 von vladdi78 aktualisiert]

[Josef]

Ich fasse einfach mal alles zusammen:
Du hast den Wein vor drei Wochen abgezogen.
Wenn ich die Bilder richtig deute, ist der Ballon jetzt etwas über halb voll.

dazu ist Sauerstoff notwendig.

Der wäre durch den halb vollen Ballon vorhanden, wenn die Gärung nicht schnell wieder einsetzt.

Eine Kahmhaut liegt sehr flach auf der Oberfläche ohne Blasen

Ich meine eine dünne Haut zu erkennen.

Jetzt bleiben noch die Blasen:

das helle Zeug genau dort anhäuft wo Bläschen vom Boden her aufsteigen (Ring dort wo der Ballon am tiefsten ist und sich am meisten Hefe absetzt).

Das sehe ich genau so.

Aber das eine schließt das andere nicht aus, (denke ich )

Mein fazit:
Wegen des großen Steigraums gab es auch Sauerstoff, der den Kahm wachsen ließ und als die Gärung wieder einsetzte bildeten sich unter dem Kahm die großen Blasen. Also die Blasen sind mit Kahm überzogen.

[Fruchtweinkeller]

Ich habe ja nie behauptet dass meine Vermutung stimmen muss Was aber auch gegen Kahm spricht: Kahmhefen veratmen den Sauerstoff, und atmende Hefen sind niemals so klatschweiß wie auf dem Bild. Selbst wenn sie erst atmen und dann Atemnot bekommen Tja, ein Blick unters Mikroskop würde Klarheit schaffen.

[Josef]

Ob es wirklich Kahm ist weiß ich natürlich auch nicht, mir ging es darum, das sich Kahm theoretisch gebildet haben könnte.

So ein Bild wo sich so eine dünne Kalk ähnliche Schicht gebildet hat hab ich schon mal gesehen, weiß im Moment aber nicht wo.
Um mein Hirn etwas auf trab zu bringen, hab ich mir mal eine 12%ige Löwenzahntinktur verabreicht.

Ich werd mich bei einsetzender Wirkung noch mal melden.