Essigstich durch temeraturbedingten Gärstop jenseits der 13%

Ehli
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Essigstich durch temeraturbedingten Gärstop jenseits der 13%

Beitrag von Ehli »

Help!!!
Mein guter Förster scheint sich Richtung Essig zu bewegen.
22l im 25er Kolben haben mit der Kälteperiode die Aktivität bei gemessenen 13-15% auf ein Minimum heruntergefahren. Jetzt wo es wieder wärmer ist, Gärt es wieder sichtbar weiter aber eine Geschmacksprobe lässt mich Essig rausschmecken. :!: Zart aber schmeckbar ?-|
Erste Zuckergabe hat das Problem zwar "entschärft" aber nicht gelöst.
Kann man sich weit über 13% wirklich noch nen Essig einfangen :?:
Andy
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

War der Wein schon in der Selbstklärung, wie warm/kalt stand er? Siehst du irgend eine Art von Haut/Oberflächenbewuchs?

Auch Milchsäurebakterien können Essig bilden, ohne Sauerstoff.
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Ehli
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Essigstich durch temeraturbedingten Gärstop jenseits der 13%

Beitrag von Ehli »

Nein Andreas, Selbstklärung auf keinen Fall. Hat bei angenehmer Restsüße noch mit "Schaumrand" am Ballon geprickelt bevor es kalt wurde. Habe auch während der gesamten Kälteperiode (zwischen 12 und 15 °C) ordentlich geschüttelt und jedesmal kräftig Gas ausgetrieben. Nur gezuckert und probiert hab ich nicht.
Seit die Tempaeratur wieder zwischen 17 und 19 °C bleibt, ist wieder aktives Leben im Kolben.
Kann es sein, dass der während der "Winterruhe" soviel Zucker vergoren hat, dass ich mir den Essig nur einbilde :?:
Es ist keine Essigmutter o.ä. zu erkennen. Auch sonst sieht alles total normal aus. Gärt nach 250g Zucker wieder gemächlich vor sich hin.
Milchsäure? Woher sollte die kommen? Der Ansatz hatte ohne Zugabe jeglicher Säure ~7g/l da hab ich nichts mehr zugegeben.
Ich verwerfe den auf alle Fälle vorerst noch nicht und lass das zu Ende kommen.
Gruß Andy
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matzl0505
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Beitrag von matzl0505 »

Ehli hat geschrieben:Milchsäure? Woher sollte die kommen? Der Ansatz hatte ohne Zugabe jeglicher Säure ~7g/l da hab ich nichts mehr zugegeben.
Wenn dann durch das tun von Milchsäurebakterien.
Das kannst du aber leicht überprüfen, indem du nochmal die Säure misst. Ist diese nicht mehr, kann auch keine Milchsäure dazugekommen sein.
Ehli hat geschrieben:dass ich mir den Essig nur einbilde
Ich hatte auf der FWT einen Süßkirschenwein 2009 dabei, wo ich mir auch einen Essigstich eingebildet habe. Fibroin hat ihn untere anderem probiert und keinen Essigstich geschmeckt. Vllt was fruchttypisches, was durch die kalte Gärführung rausgekitzelt wurde?

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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Das klingt als wäre der Ansatz noch mehr oder minder unter Luftabschluss, das spricht nicht für Essigsäurebakterien. Miss doch noch einmal den Säuregehalt (CO2 sehr gründlich ausschütteln nicht vergessen). Wenn da jemand sein Unwesen treibt müsstest du einen Säureanstieg messen.

Holunder ist im Ansatz? Ich habe ja den Eindruck dass der schon mal komisch schmecken kann :|
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Beitrag von Ehli »

um wieviel müsste die Säure denn grob steigen um da eine Aussage machen zu können?
Holler misst sich nun mal extrem bescheiden. genauer als auf ein halbes Gramm bekomm ich das nicht hin.
Andy
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Beitrag von fibroin »

Die Säure schnellt nicht so schnell hoch, aber wenn du statt 6 g/l auf einmal 8 g/l hast, solltest du stutzig werden.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Ehli
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Beitrag von Ehli »

Auf 8 ist der sicherlich noch nicht. Da binn ich im Geschmacksempfinden sehr empfindlich.
Aber ich beobachte und bericht weiter.
Andy
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Beitrag von fibroin »

Essig ist aber unverkennbar. Da brauchts den Säureanstieg nicht zu messen.
Essig ist Essig! Wie mans nimmt. :P
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Beitrag von Ehli »

Säureanstieg ist durch messen nicht feststellbar. Aber mehrere Messungen mit dem Traubenschätzeisen lassen den Schluss zu dass der Alkoholgehalt thotz eifrigem Blubbern geringer wird :?:
Nach Messungen (nein, ich vertraue keiner einzelnen) von knappen 15% heute 3x knapp unter 11.
Irgend etwas geht da nicht mit rechten Dingen zu.
Andy
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Wenn wir mal voraussetzen dass die Alkoholmessung stimmt: Ethanol wird höchstens veratment, Übeltäter könnten Kahmhefen sein. Diese fiesen Gesellen brauchen dafür aber Sauerstoff.
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Beitrag von Ehli »

Kahn und Essig brauchen wenn ich das richtig weiß ja Sauerstoff. Der Druck von innen war die gesammte Zeit größer als der von aussen. Sprich das Gährrorh war stets auf der richtigen Seite mit Sperrflüssigkeit voll.und es hat nach aussen geblasen. (tut es übrigens noch immer) Die Nachzucker und Probenmomente vernachlässige ich einfach und behaupte da kam und kommt kein Sauerstoff dran.
Gruß Andy
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