Bodensatz Apfelwein grün

HarryH
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Bodensatz Apfelwein grün

Beitrag von HarryH »

Hallo liebe Forenmitglieder!

Bitte um Hilfe für absoluten Anfänger wie mich.

Habe mit einfachsten Mitteln meinen ersten Ansatz probiert:
5l Apfelsaft aus Supermarkt in 8l Kunststoffflasche mit reichlich handelsüblicher Trockenhefe (ca. 60g) angesetzt, begann nach wenigen Stunden zu gähren.
Am nächsten Tag 500g Zucker beigefügt, und bereits heute (Tag 3) scheint der Bodensatz in der Mitte sehr grünlich... sonst gährt es aber schön vor sich hin.
Kann der Bodensatz schimmeln und ist der Ansatz somit zu verwerfen?

Besten Dank vorab!
lg
Harry
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tiga
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Bodensatz Apfelwein grün

Beitrag von tiga »

Hallo
was ist "handelsübliche Trockenhefe"?

Hast du eine Trockenhefe aus der Backabteilung genommen, dann würde ich mir von der Aktion nicht viel versprechen oder hast du eine trockene Reinhefe für die Weinherstellung benutzt?

Schimmel schwimmt oben auf der Flüssigkeit und ist Wasserabweisend.
Gruss
Jan

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HarryH
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Bodensatz Apfelwein grün

Beitrag von HarryH »

Hallo,

danke für die rasche Antwort!

ja, mangels Alternativen hab ich auf Trockenhefe aus der Backabteilung verwenden müssen.
Keine Ahnung wo und ob ich hier trockene Reinhefe bekomm (bin gerade im fernen Ausland...)

Also kann es dann was anderes sein als Schimmel wenn es unten im Bodensatz ist?

Kann das mit dieser Hefe Nichts werden oder zumindest noch genießbar?
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Naja, Backhefe ist schlechter geeignet als Weinhefe, aber immerhin ist es besser Backhefe zu verwenden als gar keine Hefe. Ich hätte allerdings deutlich weniger genommen: Die übliche Dosierung für Trockenweinhefen ist 1 bis 2 g auf 10 L. Die dramatische Überdosierung führt zu einer Verknappung der limitierten Nährstoffressourcen und bringt vor allem eine große Zahl toter Zellen ein; das bringt Probleme (Stabilität, Weinfehler).

Solange der Ansatz gärt und (hoffentlich) mit einem Gärspund verschlossen ist kann eigentlich nichts schimmeln. Ich würde sagen: Stell den Ansatz kalt und genieße ihn als Federweißen sobald sich die Hefe halbwegs abgesetzt hat. Und dann auf ein Neues ;)
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HarryH
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Beitrag von HarryH »

Besten Dank!!

Dachte mir schon, dass ich es etwas übertrieben hab...

Gärspund kann ich hier leider auch nicht auftreiben, habe im Plastikschraubverschluss ein kleines Loch mit einer Nadel von innen nach außen gestochen, und stell ein Schnapsglas auf den Deckel. Es zischt also aus dem Loch und hebt somit das Schnapsglas leicht an. Wenn der Druck nachlässt verschließt das Schnapsglas zum einen die Öffnung und die Gummidichtung des Deckels schließt sich auch wieder durch die Elastizität des Gummis, hoff ich zumindest...

lg harry
Otto47
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Beitrag von Otto47 »

Hallo HarryH, ein Gärröhrchen läßt sich aus einem dünnen Gummischlauch herstellen.
Schläuchen in das vorgebohrte Loch stecken, eine O formen mit Klebeband fixieren.
Das andere Ende nach oben, Wasser rein fertig.
Gruß Otto
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JasonOgg
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Beitrag von JasonOgg »

Das ist eine pfiffige Idee, besser als alle bisherigen Gärröhrchenersatzvorschläge :shock:

Haken dabei:

1. durchsichtiger Schlauch zu Beobachtung verwenden
2. die Ausbuchtungen für ein saubereres Blubbern fehlen.

Punkt zwei läßt sich problemlos durch einen dickeren Schlauch vermeiden, allerdings passt der nicht in die Bohrung. Und wenn ich schon dabei bin mir die passenden Adapter im Hippidadaflippidipoweh Baumarkt zu besorgen, dann bringe ich mir einen Hobby0 Gäraufsatz mit. Denn gibt es da sogar in Münster.
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

HarryH hat geschrieben: (bin gerade im fernen Ausland...)
Ich vermute dass Harry da improvisieren muss. Du kannst dir auch eine "Waschflasche" basteln, siehe beispielsweise hier:

www.zfv-forum.de/thread.php?threadid=42133

Posting von Matahalii am 16.03.2008 17:22

Man ersetzte einfach den Cola-Gärbehälter durch was Gescheites :D Schläuche kann man teilweise durch dünne Plastikrohre ersetzten und dann mit Heißkleber oder ähnlichem fixieren, das hält dicht. Zur Not kann man Silikonschläuche nehmen, die Bohrungen dann etwas kleiner machen als der Schlauchdurchmesser ist. Das ist nicht ideal, aber einfach.
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Beitrag von HarryH »

Besten Dank nochmals!! :D

Hab den ersten Ansatz nun im Kühlschrank... und einen zweiten Probeansatz mit lediglich 1,5l und nur einer Messerspitze Hefe um zu testen ob das überhaupt was wird mit meinen Mitteln.

Werde mir auch einen Gärspund basteln, denn ich muß hier wirklich improvisieren, würd mich daher umso mehr freuen wenn man mein Gebräu halbwegs genießen kann...

lg
harry
FranzWinker
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Beitrag von FranzWinker »

Na dann wünscht man mal viel Erfolg. Lass uns wissen wie es am Ende gelaufen ist.
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Beitrag von HarryH »

Danke! Ja, der erste Ansatz war leider absolut ungenießbar, scheint doch Schimmel gewesen zu sein.

2.Ansatz gärt nun, hoffe dass der was wird...
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Schimmel kann nur wachsen wenn Sauerstoff vorhanden ist. Mit einem geeigneten Gärverschluss lässt sich das Schimmelrisiko deutlich verringern.
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