Erster Birnenwein, sehr sauer

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schraer3
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Erster Birnenwein, sehr sauer

Beitrag von schraer3 »

Hallo Liebe Leute!

Ich habe 2014 meinen ersten Wein (Birnenwein) hergestellt... alles getreu der Kitzinger-Anleitung. Habe mit Steinberghefe gegärt und nach der Gärung von der Hefe Abgezogen. Der Wein sieht super aus, duftet wunderbar nach Birne.... aber ist extrem trocken... also wirklich untrinkbar trocken.

Was kann man machen um den Wein trinkbar zu machen? Nachsüßen? Hätte ich das eher tun müssen? Was hätte ich machen müssen damit er trinkbar geworden wäre? (Fürs nächste Mal)

Vielen Dank für eure Hilfe!!
StSDijle
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Re: Erster Birnenwein, sehr sauer

Beitrag von StSDijle »

Hallo,
Wir brauchen mehr Info.
Rezept? Und wo befindet sich der Wein?

Grundsätzlich kannst du nachsüßen. Der Stabilität wegen, da du keine maßregeln getroffen hast, allerdings nur direkt vor dem Genus. Für deinen Nächsten solltest du dann aber erst auf der Homepage hier lesen (oben auf das Banner gehen und ein Wunder an Info finden;)

Stefan
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420
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Re: Erster Birnenwein, sehr sauer

Beitrag von 420 »

Erst einmal "Herzlich Willkommen" hier im Forum.

Die HP-Seite wurde ja schon erwähnt.

Der Wein ist also fix und fertig in Flaschen oder stehst Du vor der Flaschenabfüllung?

Wie hoch ist die Säure und der Alkoholgehalt?

HP-Seite:
" Vergärung bis an die Alkoholtoleranzgrenze der Hefe
Pasteurisierung
Verwendung von Konservierungsmitteln
Sterilfiltration

Diese Möglichkeiten sind im Kapitel "Zucker" im Detail dargestellt."

Weiterhin könnte man Zuckeraustauschstoffe nehmen. Aber bitte vorher testen, da diese Stoffe oft den Wein geschmacklich negativ beeinflussen.

Für den nächsten Ansatz empfehle ich hier sehr viel zu lesen. Besonders die HP-Seite. Da kommt m.E. das Kitzinger Weinbuch nicht mit.

VG
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schraer3
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Re: Erster Birnenwein, sehr sauer

Beitrag von schraer3 »

Hallo,

vielen Dank für eure Antwort. Ich kannte damals das Forum noch nicht und hatte nur das Buch zur Hand....

So hier das Rezept und die Daten:

Rezeptur für 10L
13-20Kg Birnen
bis 0,5Kg Zucker (auf 55° Oe einstellen)
bis 30g Milchsäure (auf 6-7g/L einstellen)
3g Hefenährsalz
10g Antigel
1 Kultur Reinzuchthefe Steinberger


So, mein Wein habe ich im Herbst letzten Jahres angesetzt nach diesem Rezept (erster Wein!). Nach der Gährung abgefüllt in einen neuen Ballon, 2 Monate später nochmal, wegen des Hefebodens. Zu der Zeit hatte ich einmal probiert und er war noch etwas petroliumartig, hatte aber einen ganz anderen Geschmack und Geruch als jetzt. Da ich nicht einschätzen konnte, wie er sich noch verändern würde, habe ich ihn unter Wasserschloss in einem Ballon bis heute an einem Kühlen Ort gelagert (6-18°C, durchschnittlich 12° Celsius)

Der Wein hat jetzt einen leichten Rotstich und erinnert an Rosé (ganz leicht) duftet wirklich wunderbar, ist glasklar aber extrem sauer.
Der gemessende Alkoholwert liegt bei 5,5%
Der gemessende Säurewert bei 6,5g/L
Restzucker hat der Wein nicht

Kann man diesen Wein noch retten?
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Chesten
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Re: Erster Birnenwein, sehr sauer

Beitrag von Chesten »

schraer3 hat geschrieben:Der Wein hat jetzt einen leichten Rotstich und erinnert an Rosé (ganz leicht) duftet wirklich wunderbar, ist glasklar aber extrem sauer.
Der gemessende Alkoholwert liegt bei 5,5%
Der gemessende Säurewert bei 6,5g/L
Restzucker hat der Wein nicht

1 Kultur Reinzuchthefe Steinberger
Nach der Gährung abgefüllt in einen neuen Ballon, 2 Monate später nochmal, wegen des Hefebodens.

Ballon bis heute an einem Kühlen Ort gelagert (6-18°C, durchschnittlich 12° Celsius)
Die Heferasse Steinberg kann durchaus 12-14vol% Alk bilden wenn man sie lässt !
Wein wird genau einmal von der Hefe abgezogen und zwar wenn die Gärung zu Ende ist.
Wie viel Zucker die Birnen mitgebracht haben kann man nur schwer sagen aber mit den 500g Zucker kommst du nicht weit.

Dein Wein schmeckt so scheußlich da wohl kein Gramm Zucker mehr im Ansatz ist.
Ich denke deinen Wein Fehlt einfach nur Zucker also kann man ihn noch retten!
Dein Problem ist nun wie du eine lagerungsstabilen Wein hinbekommest.
Da du ja leider schon von der Hefe abgezogen hast sind nicht mehr genug Hefen im Ansatz und einfach neue rein machen ist auch nicht so einfach da schon Alk gebildet wurde.

Du hast die Möglichkeiten von der HP oder du könnest mit meinen frischen Gärstarter der gleichen Heferasse probieren die Gärung wieder in Gang zubekommen und die Hefe wieder mit Zucker versorgen bis die Gärung nun wirklich zu Ende ist Stichpunkt : Nachzuckermethode, bei richtigen Temperaturen wo die Hefe auch arbeiten kann (20-26°C) . Ob das aber noch bei deinen Wein klappt kann dir keiner garantieren.


Wenn du es dir einfach machen willst kannst du einen Wein auch einfach direkt vor dem Genuss so weit aufsüßen das der dir schmeckt aber dann ist der nicht lagerfähig, Stichwort: Flaschenbomben !
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
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Re: Erster Birnenwein, sehr sauer

Beitrag von 420 »

Danke für die Infos. Säuregehalt ist schon ok. Beim Alkoholgehalt liegt der Wein bei 5,5 %. Für einen Lagerwein ist das wohl nicht ausreichend. Da sollten schon 11 % oder auch mehr vorhanden sein.

Chesten hat schon beschrieben, dass die Nachzuckermethode nun nicht mehr gut machbar ist.

Was würde ich machen, wenn es nur 10 Liter sind:
Wie Chesten schrieb, weiterhin kühl stellen und dann kurz vor dem Konsum den Wein mit Zucker aufsüßen und trinken. Dann auf keinen Fall mehr lagern. Also einfach trinken.
Den Wein, ähnlich wie beim Apfelwein, als Gespritzen testen.

Weitere Möglichkeiten könnten sein:
Den Wein aufspritten und dann mit Zucker versehen (ähnlich wie Portwein).
Alkoholerhöhung durch Gefrierkonzentration und dann mit Zucker auf Trinkstärke einstellen

VG
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schraer3
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Re: Erster Birnenwein, sehr sauer

Beitrag von schraer3 »

Also ich habe mal vorsichtig in einem Messbecher etwas Birnenwein mit Saccharose und Fructose gemischt und abgeschmeckt. Als ich irgendwann die richtige Misschung raus hatte, hat der Wein sehr gut geschmeckt.

Vielen Dank für eure Hilfe! :)
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