Honigweine mit Apfel bilden Bodensatz

[Hellsaw]

Hallo an alle,

es ist in der Tat merkwürdig. Alle meine Honigweine die Apfel in kleineren oder größeren Mengen enthalten beginnen ab einen halben bis dreiviertel Jahr Lagerung
einen Bodensatz zu bilden. Es sind feine Schlieren. Dabei sind diese Ablagerungen bei Flaschen des gleichen Jahrgangs unterschiedlich ausgeprägt.
Bei manchen bleibt es bei wenigen Schlieren, andere bilden gar Flocken.Eine Nachgärung konnte ich bisher nicht feststellen. Honigweine ohne Apfel oder Fruchtweine, die zusammen (nacheinander) mit den Honigweinen mit Apfel gefiltert worden haben keinerlei Trübung oder Belagbildung.

Bei einem 3 Jahre alten Apfelwein, lässt sich eine deutliche, schleimige Ablagerung erkennen.
Ist dies vielleicht Pektin aus dem Apfel ?
Habe ich zuwenig Antigel gegeben ?

Wie lassen sich diese Trübnungen verhindern ?

Das ist für mich schleimiger Bodensatz (3 Jahre alter Apfelwein) und Flocken (ca. 3/4 Jahr alter Met)
http://img5.fotos-hochladen.net/uploads ... fj1o9q.jpg
http://img5.fotos-hochladen.net/uploads ... xzw5pi.jpg

Schöne Grüße,
Hellsaw

[Nathea]

Sind die Weine denn gefiltert worden oder hast Du sie lediglich bis zur optischen Klärung ruhen lassen, bevor Du sie abgefüllt hast?

Viele Grüße,
Sylvia

[Hellsaw]

Sind die Weine denn gefiltert worden oder hast Du sie lediglich bis zur optischen Klärung ruhen lassen, bevor Du sie abgefüllt hast?

Stimmt. Das hatte ich nicht geschrieben. Alles mit Schichtenfilter Steril gefiltert. Die gute pulcino. Vorher (z.B. der Apfelwein) auch steril, aber mit dem Simplex Zeitvernichter gefiltert.

Das Problem konnte ich bisher bei noch keinen einzigen Fruchtwein beobachten und auch nicht bei z.B. Kirschmet.

[Nathea]

Dann ist der Apfelwein/-met mit Simplex gefiltert? Fein und steril? Oder nur eine Filterschärfe?

Dass Du versehentlich die Filterschichten verkehrt herum eingelegt hast, kann nicht vielleicht sein? Das ist schon den Besten hier passiert ...

Viele Grüße,
Sylvia

[Hellsaw]

Dann ist der Apfelwein/-met mit Simplex gefiltert? Fein und steril? Oder nur eine Filterschärfe?

Immer Steril am Ende, sonst ist ja alles vergebens. Aber hatte mich auch damals vom Simplex getrennt, weil mir da desöfteren die Filterschichten gerissen sind.
Von daher könnte es sein, dass bei diesem Apfelwein eine Undichtigkeit vorhanden war. Das lässt sich nach 3 Jahren nicht mehr ganz so leicht nachvollziehen.

Aber die anderen Weine (mit pulcino gefiltert) wurden ja auch alle Steril gefiltert. Da ich so gut wie immer mehrere Ansätze auf einmal Filtere, müsste bei einer Undichtigkeit ja nicht nur eine Trübung im Honigwein, sondern auch im Fruchtwein sein, da ich diese durch die selben Schichten jage.

Sollte es auch bei einer Undichtigkeit nicht auch zu einer Nachgärung kommen ?

[Nathea]

Das Thema "Flocken" bei steril gefiltertem Wein hatte ich schon ein paar Mal hier gelesen, u.a. hier: Klick und auch hier: Klick

Womöglich ist es bei Deinem Wein ähnlich?

Viele Grüße,
Sylvia

[Hellsaw]

Danke !
Den ersten Thread kannte ich noch nicht. Das ist ja im Grund das gleiche wie bei mir.

Also werd ich das nächstemal bei allen Weinen mit Apfel vorsorglich die Dosis Pektinase (Antigel) verdoppeln.

Ich habe auch Wikipedia zu dem Thema PEKTINE noch einiges Interessantes gefunden.

Tatsächlich aber kann man relativ große Mengen Pektin in nur wenig warmem Wasser lösen. In wässriger Lösung dissoziieren die Säuregruppen. Dadurch entstehen anionische Säurereste, die mehr oder weniger gleichmäßig über das Makromolekül verteilt sind. Die negative Ladung sorgt dafür, dass sich die Pektinmoleküle elektrostatisch abstoßen.

Gelierung mit Zucker und Säure

Die Säure überführt viele der anionischen Säurereste in Säuregruppen, wodurch die elektrostatische Abstoßung zwischen den Pektinketten sinkt. Große Mengen Zucker haben einen wasserentziehenden Effekt, d. h. sie binden auch Wasser aus den großen Hydrathüllen der Pektine. Dadurch können sich die Pektinketten, z. T. auch unter Einbeziehung des Zuckers, einander annähern und bilden ein durch Wasserstoffbrückenbindungen verknüpftes, dreidimensionales Netzwerk aus.

So ein dreindimensionales Netzwerk hab ich gerade in der Flasche.

[Chesten]

Wenn es Pektine sind hilft der beste Filter nix.
Die gehen gelöst durch den Filter durch egal wie fein der ist und dann fallen die in der Flasche aus.
Also nicht ärgern, sieht zwar nicht schön aus aber dem Geschmack sollte das keinen Einfluss habe meines Wissen nach.

[Fruchtweinkeller]

Pektine können (mit anderen Verbindungen) lösliche Kolloide bilden die durch jeden Filter schlagen und erst später ausfallen. Da hilft vor allem eines: Mehr Antigel