Hallo,
um eine Probe raus zu fischen habe ich eine alte Stricknadel genommen, vorn bisschen umgebogen, damit man den Flaschenrand erreicht. Die Spitze etwas mit Klebeband verstärkt, damit konnte ich was von der Wand abkratzen. Für das Mikroskop.
Zu den Flaschen:
Sie waren gereinigt, nicht sterilisiert.
Ich war davon ausgegangen, das dass bei Dessertwein reicht.
Die Flaschen wurden mit heißem Wasser, Geschirrspüler, Flaschenbürste gewaschen. Dann mit klarem Wasser ausgespült und abtropfen lassen.
Da ich bei mir beim Abfüllen nicht absolut steril arbeiten kann (in der Luft fliegen Keime und Sporen rum), bis die Korken drauf sind, haben wir es bisher immer so gehandhabt. Deshalb sind alle unsre Ansätze auch als Dessertwein gemacht.
Die Flaschen waren auch vor der Wäsche nicht dreckig. Also keine eingetrockneten Reste, Schimmel usw.. Gebrauchte Flaschen werden bei uns gleich ausgespült, sauber aufgewaschen und getrocknet, bevor sie für die nächste Verwendung in den Keller weggestellt werden. Ich hatte da bisher noch keinen Schimmel drin, trotz sehr hoher sommerlicher Luftfeuchtigkeit im Keller.
Vor der erneuten Füllung werden sie dann noch mal wie oben gereinigt.
Fruchtweinkeller schrieb:
Es ist denkbar dass es an den Flaschenwänden irgend etwas (Schmutz, Unebenheiten im Glas...) gibt was als "Kristallisationskeim" wirkt weshalb gerade dort etwas "passiert".
Ja, sehe ich auch so.
Etwas zu den Korken:
Da wir keinen geeigneten Verkorker haben, bekommen wir nur die konischen Korken in die Flasche. Die Qualität der Korken, die man zu kaufen bekommt, ist auch nicht besonders. Deshalb haben wir auch teilweise gebrauchte Plastekorken für Sektflaschen genutzt.
Der Wein soll auch nicht dauerhaft gelagert werden. Bei Kirsche und Holunder habe ich gemerkt, dass er unter diesen Bedingungen nach etwa drei Jahren anfängt zu oxidieren. Also waren wir bestrebt innerhalb von drei Jahren alles zu verbrauchen.
Werde mir jetzt wohl einen ordentlichen Verkorker zulegen und beim nächste Mal die Flaschen sterilisieren.
Zum Holunder:
Wir hatte 2010 auch einen Holunderansatz, da ist nichts passiert. Der einzige Unterschied zu den von 2011 und 2012, ist der Standort, wo wir den Holunder her haben. 2011 und 2012 kommt vom Erzgebirgskamm mit Böden von verwittertem Gneis. 2010 stammt aus der Umgebung von Dresden, Lehmboden, darunter Rotliegendes. Ich weis nicht ob der Boden sich auf die Inhaltsstoffe der Beeren auswirkt.
Eine andere Möglichkeit wäre das Wasser, es ist normales Trinkwasser aus der Leitung verwendet wurden. Wer weis was sie uns beimischen
?
Noch was zur Maischegärung bei Holunder. Da hätte ich Respekt vor. Mein Opa hat nach dem Krieg, in der Hungerzeit mal was von dem Presskuchen (Beeren + Kerne bei der Bereitung von Holundersuppe) gegessen. Ihm ist davon fürchterlich schlecht geworden. Trotz Kochens scheinen sich in den Kernen doch größere Mengen giftiger Stoffe zu halten. Auch kenne ich das von den Hühnern meiner Oma, die das Zeug vom Kompost gefressen hatten und danach in der Gegend herum getorkelt sind
.
Gruß, Kurt