Grapefruitwein aus Pflaumen?

[LuxDementia]

Guten Abend,

seit Mitte Oktober gären bei mir ~7l Pflaumenwein vor sich hin.
Angesetzt hatte ich:
4kg Pflaumen, sehr reif
1kg Zucker
4g Nährsalz
3g Semt..., ähh Zymex
Hefe ist die Bioferm Killer.
Da ich kein Filter habe ist mein Plan ist das fehlende Wasser im Glas / in der Karaffe aufzufüllen und so den Alkoholgehalt etwas zu drücken.
Daher hab ich die Säure auch auf 10g/l eingestellt, wenn ich also ne 0,5 Flasche auf 0,7 auffülle hat der Wein dann ~7g/l.

Ich hab seitdem wöchentlich den Alkoholgehalt "gemessen" und versucht den Restzucker sensorisch zu ermitteln, wenn ich keinen Zucker mehr geschmeckt habe hab ich 140g nachgekippt, so sind weitere ~600g Zucker in den Ansatz gewandert.
Letztes Wochenende kam ich leider nicht dazu nach dem Wein zu schauen.
Meine beiden Schätzröhrchen zeigen heute 20% bzw. 21% Alkohol an, dass das nicht sein kann ist klar, aber wenigstens zeigen sie seit beginn der Aufzeichnungen viel zu viel an. Vor zwei Wochen haben die Dinger noch 1% weniger angezeigt, daher hab ich heute nochmal für 1% (140g) Zucker dazu gegeben.
Fies ist allerdings der Geschmack, bisher war die Brühe zwar nicht lecker, aber dass Wein in Gärung nicht lecker schmeckt kann man hier ja oft genug lesen.
Heute hätte ich bei einer Blindverkostung meine gesamten Ersparnisse auf Grapefruit oder Pomelo gesetzt.
Also eine leichte Bitternote konnte ich vorher auch ausmachen, aber jetzt mache ich mir Sorgen.
Sagt mir bitte das alles ok ist und ich halt noch eine Weile tapfer sein muss bis die Gärung vorbei ist und ich abziehen kann.

Danke,
Stefan

[Fruchtweinkeller]

Fehlt die Restsüße für einen harmonischen Geschmack?

[LuxDementia]

Ich habe es mit ein paar Krümeln Zucker im Gläschen versucht, hat etwas Besserung gebracht aber das Bittere kam noch deutlich durch. War vielleicht nicht genug Zucker.
Morgen messe ich noch einmal die Säure und probiere noch einmal wenn ich mich traue.

[Fruchtweinkeller]

Prima, als nächstes hätte ich nach dem Säuregehalt gefragt.

Viele empfinden Alkohol als bitter, das kann man mit Zucker kaschieren. Und damit es nicht pappsüß wird brauchst du ausreichend Säure, dann sollte es eigentlich passen sofern das kein Ansatz mit einem speziellen Problem ist.

[420]

Hallo LuxDementia,

wie gerade schon von Fruchtweinkeller geschrieben...Restsüße.

Für einen harmonischen Wein muss das Harmoniedreieck passen. Restsüße, Säure und Alkoholgehalt sind dann aufeinander abgestellt.

Bezügliche Bitterkeit und unharmoisch ist es bei einigen Weinen auch so, dass mit der Flaschenreifung der Wein runder wird.

Viele Grüße

[LuxDementia]

Was soll ich sagen, manchmal sitzt der Weinfehler zwischen den Kopfhörern ...
aber der Reihe nach:

Das der bittere Geschmack vom Alkohol kommt wollte ich gestern schon nicht so ganz glauben, ich mein, ich bin Teetrinker (Assam) und schrecke auch vor Chicoree im Salat nicht zurück, vermutlich gibt es einige die deutlich empfindlicher sind was bitteren Geschmack angeht.
Geschmack ist halt schwer zu vermitteln, aber gestern hat der Wein wirklich nach Grapefruit geschmeckt.

Heute habe ich die Säure gemessen, sie liegt bei 10g/l (wie geschrieben, ich werde im Glas verdünnen).

Also hab ich nochmal probiert, diesmal 5ml auf 7ml mit Wasser aufgefüllt. Und es schmeckt nach Wein, keine Spur von bitter.

Woher kam nun der bittere Geschmack von gestern?
Nun, ich spüle die Vinometer nach gebraucht mit Brennspiritus und lasse sie in nem Glas abtropfen. Genau dieses Glas habe ich gestern gut ausgespült und darin die Weinprobe zwischengelagert. Scheinbar hat das einfache Ausspülen des Glases nicht gereicht um das Vergällungsmittel zu entfernen und der bittere Geschmack kam von eben diesem.
Das ist zumindest meine Erklärung.
Wenn mir sehr langweilig ist mache ich die Probe und lasse ein paar Tropfen Spiritus verdunsten und schau ob sich das Vergällungsmittel trotz ausspülen im Glas hällt.
Als nächstes besorge ich mir jedenfalls Isopropanol, nicht das sowas nochmal vorkommt.

Bis zum nächsten Post,
Stefan

[Fruchtweinkeller]

Na, wenn das Problem sich so löst, prima!

[klaus1]

....mein Appelsaft ist so bei 9Vol% angekommen und immer noch bitter

[fibroin]

Bitter können Weine mit wenig Restzucker schmecken. Versuchs einmal mit aufzuckern.

[Acryldame]

Woher kam nun der bittere Geschmack von gestern?
Nun, ich spüle die Vinometer nach gebraucht mit Brennspiritus und lasse sie in nem Glas abtropfen. Genau dieses Glas habe ich gestern gut ausgespült und darin die Weinprobe zwischengelagert. Scheinbar hat das einfache Ausspülen des Glases nicht gereicht um das Vergällungsmittel zu entfernen und der bittere Geschmack kam von eben diesem.
Das ist zumindest meine Erklärung.
Wenn mir sehr langweilig ist mache ich die Probe und lasse ein paar Tropfen Spiritus verdunsten und schau ob sich das Vergällungsmittel trotz ausspülen im Glas hällt.
Als nächstes besorge ich mir jedenfalls Isopropanol, nicht das sowas nochmal vorkommt.

Bis zum nächsten Post,
Stefan

Das halte ich für übertrieben. Wasser mit Zitronensäure oder Essig sollten ausreichen, um das Vinometer zu reinigen und Kalkablagerungen zu verhindern, oder nicht?

Natürlich dauert es dann etwas länger, dass es trocknet, aber immerhin kann man es auf die Heizung legen.

[Fruchtweinkeller]

Wenn die Kapillare aber nicht 100%ig trocken wird (und das wird sie meist nicht) trocknet das Wasser und hinterlässt Salz.
Ich spüle immer erst mit dest. Wasser und dann mit Isopropanol.

[Pantscher]

Ohaha...
Ich spühl mein Vinometer nur durch und puste es sauber aus. Was dann noch drin ist in der Kapilare, ist Kondenzwasser also wie destiliertes Wasser. (Reinsabbern sollte man halt verhindern^^)


Gibts eigentlich schon ein Ergebniss vom Spiritus-Vergällstofftest?