Karbonisierung

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Holger
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Karbonisierung

Beitrag von Holger »

hallo,
wenn ich apfelwein mit niedrigem alkoholgehalt herstellen will (cider), dann noch filtern und restzucker haben möchte und obendrauf auch noch kohlensäure drin sein soll...wie mach ich das am besten? gerätschaften zur zwangskarbonisierung sind ja auch nicht grad billig, wäre aber wahrscheinlich eine möglichkeit.
ginge es für geringere mengen (60-100l) auch über einen sodastream? desinfizieren und kurz vor der abfüllung einfach dadrüber karbonisieren?
Bahnwein
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Re: Karbonisierung

Beitrag von Bahnwein »

Ich mache es in einem Druckfass. Ich lasse den frisch gepressten Apfelsaft noch einen halben Tag in einem anderen Fass stehen. In dieser Zeit setzt sich noch so einiges an Trübstoffen ab bzw. schwimmt in einer dünnen Schicht unten. Dann ziehe ich mit einem Schlauch ab in das Druckfass. Hefe rein und das war es. Je nach Wunsch lässt man noch zwischendurch Druck ab, um die Gärung weiter laufen zu lassen, oder nicht, dann bleibt der Saft in dem Durchgärungszustand den er hat. Durch abzapfen geht natürlich wieder Druck verloren, den kann man aus einer CO2 Flasche nachfüllen, oder die Gärung läuft wieder ein wenig, so daß es zum Ende hin immer sauerer wird und der Alkoholgehalt steigt. Ich habe nicht von der Hefe abgezogen und er schmeckt immer noch von letzten Jahr. Das Fass wird aber auch nicht bewegt. Seit die Gärung fast steht hat sich der Suser, Cider,Schaumwein, oder wie man es auch bezeichnen mag, geklärt. Mein Druckfass habe ich günstig gebraucht gekauft.

Bevor ich das Druckfass hatte, habe ich den Apfelsaft im Gäreimer durchgären lassen, dann ab in den Keller zum Hefe absetzen lassen. Dann ist der Wein bei mir schon ziemlich klar gewesen. Den habe ich im nächsten Schritt in ein anderes Gefäß abgezogen, in das ich pro Liter 5 bis 10g Zucker zur Karbonisierung vorgelegt habe. Das ganze habe ich direkt in Flaschen abgefüllt und wieder in den Keller gestellt. Nach 1 bis 2 Monaten haben sich die restlichen Trübstoffe und die Feinhefe abgesetzt. Bei vorsichtigem Einfüllen bleibt der Bodensatz in der Flasche. Der Schaumwein hat jetzt natürlich keinen Restzucker mehr. Wem es jetzt zu sauer ist, der süßt einfach im Glas nach.
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Re: Karbonisierung

Beitrag von Fruchtweinkeller »

So wahnsinnig viel Kohlensäure bekommt man mit den Sprudlern ja gar nicht in die Flüssigkeit. Und ich halte 60-100 Liter nicht für eine geringe Menge ;) Ich denke das ist so nicht sinnvoll machbar.

Hier gibt es noch eine kleine Anleitung für eine Low-Tech-Flaschengärung:
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Re: Karbonisierung

Beitrag von Klette »

Bahnwein hat geschrieben: 14 September 2016 18:37 Bevor ich das Druckfass hatte, habe ich den Apfelsaft im Gäreimer durchgären lassen, dann ab in den Keller zum Hefe absetzen lassen. Dann ist der Wein bei mir schon ziemlich klar gewesen. Den habe ich im nächsten Schritt in ein anderes Gefäß abgezogen, in das ich pro Liter 5 bis 10g Zucker zur Karbonisierung vorgelegt habe. Das ganze habe ich direkt in Flaschen abgefüllt und wieder in den Keller gestellt. Nach 1 bis 2 Monaten haben sich die restlichen Trübstoffe und die Feinhefe abgesetzt. Bei vorsichtigem Einfüllen bleibt der Bodensatz in der Flasche. Der Schaumwein hat jetzt natürlich keinen Restzucker mehr. Wem es jetzt zu sauer ist, der süßt einfach im Glas nach.
Hierzu habe ich noch eine Nachfrage: Wie kann denn bereits durchgegorener Wein noch durch Zuckerzugabe carbonisiert werden? Müssten die Hefen nicht längst tot sein?
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Re: Karbonisierung

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Nö. Die hungern, sind aber nicht tot. Und ein paar überlebende Zellen reichen im Zweifelsfall für eine Nachgärung aus. Wäre das anders, so wäre die Weinherstellung auch viel einfacher.
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