Geschmackseinbußen durch Filtern

Angus Jan
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Geschmackseinbußen durch Filtern

Beitrag von Angus Jan »

Hallo Forum,
ich habe nochmal ne Frage zum Geschmack des Mets nach dem Filtern.
ich habe bei dem Met die Restsüße eingestellt und danach mit dem Pulcino recht fein gefiltert. Nach ein paar Tagen nochmal neugierig gewesen und probiert. Danach hatte ich das Gefühl, das er etwas an Süße verloren hat. Eine Gährung schließe ich aus, da er bereits länger nicht mehr in Gährung war. Habe ich Süße mit rausgefiltert oder erholt sich der Geschmack in den nächsten Wochen wieder?

Des weitern würde mich mal interessieren, mit welchem Papier ihr eure Etiketten herstellt und wie ihr sie auf die Flaschen klebt. Über Antworten wäre ich dankbar.

Gruß Angus
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Moneysac
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Re: Geschmackseinbußen durch Filtern

Beitrag von Moneysac »

Kurz nach dem Filtern ist der Geschmack schon etwas anders, was wir hier im Forum "Filterschock" nennen. In der Regel legt sich dies innerhalb einiger Wochen. Lagerung tut dem Wein aber ohnehin gut, sodass ich eigentlich keinen Wein mehr trinke der nicht mindestens 6 Monate alt ist. Je nach Sorte sind die Unterschiede dann schon beachtlich und Met gehört auf jeden Fall zu dieser Gruppe. Also Geduld haben :lol:

Ich nehme handelsübliches Druckerpapier. Gedruckt wird mit einem Laserdrucker, was den Vorteil hat, dass die Farben nicht so verschwimmen wenn die Etiketten feucht werden. Als Kleber wird Tapetenkleister verwendet, da sich dieser mit Wasser leicht wieder von den Flaschen lösen lässt. Am Anfang hatte ich einmal Selbstklebeetiketten, was ich dir absolut nicht empfehlen kann. Wenn du einmal versuchst welche abzukratzen weist du auch warum :mrgreen:
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Martinve7
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Re: Geschmackseinbußen durch Filtern

Beitrag von Martinve7 »

Definiere "recht fein gefiltert".

Solange du nicht steril gefiltert hast oder nicht sauber gearbeitet hast und die Alkoholtoleranzgrenze der Hefe nicht erreicht war, kannst du dir eine Nachgärung einfangen.
Dass er nicht länger in Gärung war kann auch an zu niedrigen Temperaturen liegen. Dass musst du selbst wissen.

Ich filtere steril mit 0,3 bzw 0,25µm. Und zwar IMMER, egal ob durchgegoren oder nicht.

Nach dem Filtern lasse ich meinen Wein 6 Wochen ruhen, bevor ich überhaupt noch mal verkoste. Der sogenannte Filterschock braucht schon seine Zeit bis er verschwunden ist. Im Allgemeinen spricht man von 4 Wochen.

Etiketten hatte ich versucht mit bedruckbaren Klebeetiketten. Kam ich nicht mit klar.
Ich bin bei Spuckipapier hängen geblieben.
Gruß
Martin
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Moneysac
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Re: Geschmackseinbußen durch Filtern

Beitrag von Moneysac »

Oh, das "recht fein gefiltert" hab ich glatt übersehen. Martinve7 hat recht. Wenn du die Restsüße eingestellt hast (also Zucker vor dem Filtern erneut hinzu gegeben hast oder noch welcher vorhanden war) und du nicht 0,25 µm inklusive Sterilisation des Filters, Flaschen etc. gemacht hast, ist eine Nachgärung inklusive Flaschenbomben ziemlich wahrscheinlich. Also aufpassen. :!:
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Fruchtweinkeller
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Re: Geschmackseinbußen durch Filtern

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ergänzend zu den Vorrednern: Wenn es keine Entkeimungs-Filtration war kann der Wein natürlich nachgären. Bei hohem Alkoholgehalt würde sich das aber nicht unbedingt schon nach wenigen Tagen manifestieren, und wenn, dann würde ich eine deutliche Kohlensäurebildung (Wein moussiert im Glas) erwarten.
Der Wein kann sich geschmacklich anders präsentieren durch den "Filterschock", aber auch das "Süssempfinden" kann von Tag zu Tag und Kondition zu Kondition variieren.
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Re: Geschmackseinbußen durch Filtern

Beitrag von Metinchen »

Fruchtweinkeller hat geschrieben: 14 Februar 2018 21:20 Der Wein kann sich geschmacklich anders präsentieren durch den "Filterschock", aber auch das "Süssempfinden" kann von Tag zu Tag und Kondition zu Kondition variieren.
Mit der Süße bin ich auch schon ein paar mal reingefallen. Erst letztens hatte ich eine Flasche Schlehe geöffnet auf der halbtrocken steht. Die war sowas von lieblich :o ..., okay trotzdem lecker.
Wenn Du die Restsüße gut einstellen willst, solltest Du mit definierten Zuckermengen an mehreren Tagen probieren und vielleicht auch probieren lassen.

Etiketten; Buntes Papier, gleiche Vorlage mit anderem Text, mit dem Tintenstrahler gedruckt und mit Tapetenkleister aufgeklebt. Bei mehrfacher Verwendung der Flaschen ist Tapetenkleister unschlagbar beim wieder ablösen :D .
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Re: Geschmackseinbußen durch Filtern

Beitrag von 420 »

Meine Etiketten sind selbstklebend und werden per Laser bedruckt. Größe... 8 Stück pro Seite.

Mit der Süße ist es halt immer ein kleines Problem.

Temperatur, Säure, Tannine und natürlich der Alkoholgehalt spielen da eine große Rolle.

Mögliche Ursuchen bei weniger Restsüße nach Flaschenfüllung könnten z.B. sein:
- Zucker wurde nicht richtig mit dem Wein vermengt
- Temperatur beim Abschmecken und bei der Verkostung des fertigen Weins sind unterschiedlich
- Nachgärung

VG
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Re: Geschmackseinbußen durch Filtern

Beitrag von Moneysac »

Meine Etiketten sind selbstklebend und werden per Laser bedruckt. Größe... 8 Stück pro Seite.
Bekommst du die auch wieder gut von der Flasche herunter? Wenn ja welche nimmst du? Meine Erfahrungen mit Selbstklebeetiketten ist bisher sehr negativ was das abmachen angeht.
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Re: Geschmackseinbußen durch Filtern

Beitrag von 420 »

Die Etiketten gehen gut ab. Sie werden für ungefähr 6 Minuten ins warme (ca. 50 Grad) Wasser gelegt und mit einem Ceranfeld- Glasschaber oder einem Messer einfach abgeschabt. Keine Rückstände mehr auf der Flasche. Wenn nur alle Etiketten so leicht runter gehen würden, wäre ich froh.

Selber verwende ich Etiketten Größe: 105x74 mm. Z.B. herma 4626 oder auch zweckform. Wichtig für mich: Laserdrucker geeignet und permanent in weiß. Paketgröße war 200 Blatt a 8 Etiketten, geeignet für monochrome und colour, für Laser, Copy und Ink.

VG
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Re: Geschmackseinbußen durch Filtern

Beitrag von Angus Jan »

Ah, ok,
Beim ersten Met bin ich schon etwas ungeduldig. Ich lasse ihn jetzt ersteinmal ein paar Wochen stehen und probiere dann nochmal. Ich habe ihn mit 0,9 my gefiltert. Der sieht dann schon echt lecker aus. Ich wollte ihn eigentlich nicht mehr steril filtern, da ich den dann in ein paar Wochen oder 2 Monaten zur metverköstigung mit Freunden leeren wollte. Ich wollte auch mal ein Feedback haben, ob es sich lohnt einen neuen Met anzusetzen.
.... solch ein Papier wie das spucki Papier hab ich genau gesucht. Da kann ich auch gleich honigetiketten draus machen. Vielen Dank für eure Infos. :clap:
Lg Angus
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Re: Geschmackseinbußen durch Filtern

Beitrag von Moneysac »

Um es nochmal zu betonen. Met hat bei mir in der Regel mindestens 6 Monate Lagerzeit gebraucht bis er wirklich gut war.
Angus Jan
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Re: Geschmackseinbußen durch Filtern

Beitrag von Angus Jan »

Hallo Forum,
auch wenn es hier nicht rein passt. Ich bin grad irgendwie im Rausch und habe mir einen neuen Met angesetzt. Gestern ein 15L Ballon befüllt. Weil ich gern immer besser werden möchte, habe ich mich soweit als möglich an das Basisrezept der HP gehalten. Auch habe ich dieses Mal Tannin hinzugefügt. Ca. 1,5 g auf die 15L. Auf der Packung stand nur drauf Tannin zur Schönung. Egal dachte ich und rein damit. Im Nachhinein vielleicht ein Fehler? ;)
Gibt's Erfahrungen von euch über diese Art von Tanninen? Ich war mir auch nicht so sicher, wie viel Zitronensäure ich dazugeben soll. Habe erst einmal 10g zugefügt. Ich habe keine Utensilien zur Säurebstimmung. Reicht das, oder soll ich nachsäuern? Aber das Oechsle Meter funktioniert. 75°Oe. Hilft mir glaube ich aber auch nicht wirklich weiter!

LG Angus
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