Klärung mit Quittenstücken

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Gärlinde
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Klärung mit Quittenstücken

Beitrag von Gärlinde »

Hallo,

als blutiger Anfänger habe ich in meinen Freundes-/Bekanntenkreis viele Tipps zur Weinherstellung gesammelt. Einer davon war, dass Quittenstücken im Wein bei der Klärung helfen. Hat davon schon jemand was gehört oder gar Erfahrungen?
Und wenn ja, wann werden die Quittenstücken zugesetzt und verändern sie den Geschmack des Weines ernsthaft?

Danke für eure Antworten.
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420
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Re: Klärung mit Quittenstücken

Beitrag von 420 »

Hallo Gärlinde,

erst mal ein Herzliches Willkommen hier im Forum.

Zu Deiner Frage...., davon habe ich noch nie etwas gehört. D.h. natürlich nicht, dass es so etwas nicht geben kann. Nur gehe ich nicht davon aus, da z.B. Quittenwein ein Kandidat sein kann, der sich nicht klären will. klick
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Gärlinde
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Re: Klärung mit Quittenstücken

Beitrag von Gärlinde »

Hallo 420,

danke für deine schnelle Reaktion.
Nein, es sind 2 andere Weine, die geklärt werden müssen, die allerdings noch nicht ganz so weit sind. Ein Mirabellenwein und ein Himbeer-Johannisbeerwein.

Ich habe nur heute die Quitten geschenkt bekommen und muss nun überlegen, wie ich sie am Besten verwende.
Und da ich vor ein paar Wochen diesen Tipp mit den Quitten zur Klärung bekommen hatte (ich glaube, derjenige hatte Holunderwein damit geklärt), neige ich dazu ein paar Quitten für diesen Zweck zurück zu legen.

Vielleicht haben sie nach dem Wiederrausfischen aus dem Wein sogar ein ganz besonderes Aroma zur Weiterverarbeitung, z.b. zu Quittengelee ... :P
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Fruchtweinkeller
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Re: Klärung mit Quittenstücken

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Es hat einen Grund warum man bei Quitte keine Saftgärung durchführt: Gerbstoffe, Pektin, Steinzellen. Pektin und Steinzellen sind immer böse, Gerbstoffe/Tannin wird manchmal auch als Schönungsmittel verwendet und kann damit naturgemäß helfen, bestimmte Stoffe/Eiweiße zu binden. Aber es wird eben, wenn überhaupt, nur in bestimmten Fällen helfen und nicht immer. Anstatt derart ungezielt "herumzudoktern" ist es sinnvoller, tanninarme Weine gezielt mit einem speziellen Tannin für die Weinbereitung zu versetzten.
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Gärlinde
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Re: Klärung mit Quittenstücken

Beitrag von Gärlinde »

Danke, Fruchtweinkeller, für die interessanten Informationen.
Durch den doch recht trüben Birnen- /Zierquittensaft müssten allerdings auch Steinzellen in den Wein gelangt sein, oder?
Im Moment schmeckt der Wein - sofern man da schon von Wein sprechen kann- gar nicht bitter.
Kann das noch kommen, solange die Trübstoffe noch herum schwimmen?

Mit den Quittenstücken zur Klärung der anderen Weine werde ich erst mal lassen, aber trotzdem den Bekannten noch mal befragen, wie er das damals gemacht hat.

Weiß eigentlich jemand, wo bei enthaarten Quitten die meisten Gerbstoffe sitzen?
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Fruchtweinkeller
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Re: Klärung mit Quittenstücken

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ob es merklich bitter wird oder nicht hängt nicht zuletzt auch von der Birnensorte ab. Und Tannin in Maßen ist im Wein ja erwünscht, insofern können wir mit dem Trub, den ein Birnen/Apfelsaft naturgemäß mitbringt, sehr gut leben.

Die "Haare" enthalten vor allem etherische Öle. Ich vermute (!) dass das meiste Tannin in den Schalen enthalten ist.
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