Verlust durch Überlauf bei Filterung

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Laufey
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Verlust durch Überlauf bei Filterung

Beitrag von Laufey »

Hallo Winzerfreunde!

Heute fühl ich mich gut und daher trau ich mich mal folgende Frage an Euch zu stellen :o
Hab letzten Sa mal eine "größere" Menge (2 Weine) gleichzeitig gefiltert und auf Flaschen gezogen.
Damit ich alles auf einmal durch meine Pulicino gezogen bekomme, hab ich mal alle Filterplatten und
damit 10 Filterschichten eingelegt. Nun habe ich durch die "vielen" Schichten ca. 4l über den Überlauf
verloren. Bisher hab ich wie auch am Sa diesen Überlauf verworfen. Da es dieses mal aber so viel war,
hat mir das Herz geblutet.

Wie händelt Ihr dies? Verwerfen? Wieder in den Ballon und nochmal EK durchziehen? Schlauch von Überlauf gleich
in eine Flasche bis voll und verkorken :D ?

Wäre nett wenn Ihr mir das kurz Schildern könnten!
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Nathea
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Re: Verlust durch Überlauf bei Filterung

Beitrag von Nathea »

Hallo Laufey,

da gibt es recht wenige Geheimnisse:

1. Weniger Schichten nehmen. Die Empfehlung lautet hier oft, bei gut vorgeklärten Weinen bei jeder Filter"runde" auf 10 Liter Wein 1 Filterschicht zu rechnen. Ich selbst kläre meine Weine meist mindestens 3 Monate vor und packe dann bei 40 Liter Wein (2 oder 3 unterschiedliche Sorten) jeweils 4 oder 5 Filterplatten in meine Pulcino.

2. Genau beobachten (das klappt am Besten bei farblich unterschiedlichen Weinen, also einem hellen und einem dunklen), wie viele Flaschen nach dem "Schlauch umstecken" von einem Ballon in den nächsten noch an hellem Wein durchläuft, bis allmählich daraus Mischwein und dann klarer dunkler Wein wird. Beim Vorfiltern könntest Du z.B. den vorgefilterten Wein nach dem Umstecken in sterile Flaschen laufen lassen, bis Du eine ganz leichte Farbveränderung feststellst. Dann nimmst Du eine andere Flasche und filterst so lange dort hinein, bis der zweite, dunkle Wein kräftig erkennbar und "sauber" ist. Hast Du solch eine Aktion einmal gemacht, weisst Du auch in etwa, wann der "Mischwein" aus dem Filterschlauch läuft und wie viele Mischflaschen Du dazwischenschalten müsstest, um beide Weine "sauber" gefiltert zu haben.

Ich selbst bekomme auf diese Weise und mit den bisherigen Erfahrungswerten bei 3 hintereinander gefilterten Weinen knapp anderthalb Flaschen Mischwein heraus. Der wird dann allerdings auch getrunken, nicht weggeschüttet. Sind manchmal leckere Mixturen dabei ;)

Viele Grüße,
Sylvia
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420
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Re: Verlust durch Überlauf bei Filterung

Beitrag von 420 »

Wenn Du die Leckage meinst, dann musst Du die Flügelschrauben mehr anziehen. Bei mir läuft während der Filterung bei 10 Filterschichten (d.h., dass 100 und mehr Liter in einem Filtergang gefiltert werden) keine Schale voll. Am Anfang meiner Filterkariere war es immer mehr, heute weniger. Dieser Wein wird verworfen und nicht getrunken.

Wenn Du den Wein am Ende der Filterung meinst, der in den Filterschichten verbleibt, so gehe ich wie folgt vor: Am Ende der Filterung, wenn kein Wein mehr da ist, lasse ich noch ca. 3/4 Liter Wasser filtern. Das Wasser schiebt den letzten Wein noch durch die Filterschichten. Letzter Rest, der dann noch am Schlauch gelangt, wird, wenn er nicht zu wässrig mundet, sofort verzehrt.

Bei mir ist es etwas anders, da ich vom Filter in eine Bauchflasche filtere und von da aus wird per Vakuumpumpe und Abfüllventil in Flaschen abgefüllt. Da würde, wenn der Mischwein entsteht, dieser einfach in der Bauchflasche verbleiben und sich mit ca. 15 Liter oder mehr nachfolgendem Wein so vermischen, dass es nicht auffällt. Danach fülle ich den Wein erst in Flaschen per Vakuumpumpe und –ventil ab. Mischwein entsteht so nicht direkt, weil er mit einer größeren Menge nachfolgendem Wein verdünnt wird.

VG
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Laufey
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Re: Verlust durch Überlauf bei Filterung

Beitrag von Laufey »

Ja "420" ich meine den Leckage-Wein! Aber bei mir sind das bei 20l schon immer min. 2l !!!!
Ich ziehe die Flügelschrauben ziemlich leicht an bis das rinnen zu einem tröpfeln wird. Ziehe ich
es nur etwas fester, so spritzt die "Plörre" zwischen den Filtern in irgend eine Richtung raus!
Soll ich den "Strahl" mit meiner Hand im Zaum halten und die Schrauben über diesen Punkt weiter
zu drehen?. Die Filterplatten liegen exakt drin (wird jedesmal peniebel kontrolliert :D )

Was mach ich hier wohl falsch? :oops:
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Re: Verlust durch Überlauf bei Filterung

Beitrag von 420 »

Die Flügelschrauben richtig fest zudrehen. Da nehme ich auch schon mal die 2. Hand zur Hilfe.

VG
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Flowie91
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Re: Verlust durch Überlauf bei Filterung

Beitrag von Flowie91 »

Nach fest komm bekanntlich ab, allerdings kommt bei der pulcino nach dem spritzen dicht ;)
Also schön fest anziehen. Alles was du mit deinen Händen hinbekommst ist nicht zu fest und beschädigt nichts am Gewinde oder den Platten.
Viele Grüße aus dem grünen Herzen Schleswig Holsteins
Flo
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Laufey
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Re: Verlust durch Überlauf bei Filterung

Beitrag von Laufey »

Oh Gott! Der schöne Wein! :shock:
Aber dank Eurer hilfe wird sich der Verlust ab jetzt in grenzen Halten!!

Danke Euch für die Antworten!!! :clap:
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noon
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Re: Verlust durch Überlauf bei Filterung

Beitrag von noon »

420 hat geschrieben:Die Flügelschrauben richtig fest zudrehen. Da nehme ich auch schon mal die 2. Hand zur Hilfe.

VG
Wäre mir jetzt auch als erstes eingefallen...
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NetDevil
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Re: Verlust durch Überlauf bei Filterung

Beitrag von NetDevil »

420 hat geschrieben:Die Flügelschrauben richtig fest zudrehen. Da nehme ich auch schon mal die 2. Hand zur Hilfe.
Flügelschrauben ersetzen durch normale Muttern ausm Baumarkt und dann mit nem Inbusschlüssel mit T-Griff gefühlvoll aber auch einfachst straff anziehen.
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