Vinoferm dicht bekommen...?

[KurtR]

Hallo in die Runde,
zunächst: ich bin neu hier und, was das Herstellen von Fruchtweinen anbetrifft, auch Neuling. Als Imker produziere ich immer mal wieder eine Charge Met. Zwar klärt der sich nach längerer Standzeit von selbst, aber dieses Mal wollte ich ihn gerne filtrieren und habe mir zu diesem Zweck einen Vinoferm besorgt. Analog der Beschreibung habe ich die (groben) Filterschichten eingeweicht, eingelegt (grobe Seite nach außen, Siebseite nach innen) und dann mit 11 Ltrn. Wasser gespült. Soweit, so gut. Dann kam der Met dran. Die ersten 4 Ltr. liefen noch halbwegs passabel durch. Danach lief er Met nicht mehr wie anfänglich durch. Ich habe dann den Druck weiter erhöht mit der Folge, daß der Met an verschiedenen Stellen aus dem Filter rausgelaufen ist. Das gleiche Drama hatte ich dann auch mit einer ganz neuen Lage Filterschichten. Da stellen sich mir zwei Fragen:
1. Kann es sein, daß der grobe Filter bereits nach 4-5 Ltrn. Durchlauf so verblockt ist, daß kaum mehr was an Flüssigkeit durchgeht? Die Filter können doch im Weinbereich hunderte Liter und mehr an Standzeit aushalten...?
2. obwohl die Dichtung nach meinem Verständnis sauber auflag, wurde der Vinoferm undicht. Ist das nur eine Frage des Innendrucks, bis die Brühe rausläuft, oder mache ich hier grds. etwas falsch?

Danke für Euren Expertenrat.
Schöne Grüsse,
Kurt

[Holger]

grobe seite meinst du die "wolkenseite"? die muss nach innen. die glatte seite nach außen.
ansonsten schrauben fester anziehen.

hunderte liter? wenn du 30-40l schaffst, hast du schon einen klaren wein...

[Imker2306]

Hallo Kurt, ich hatte das gleiche Problem mit meinem Bärenfang.Dieser ist noch dicker als Met und geht folglich noch langsamer durch den Vinoferm. Wichtig ist GEDULD und nicht zu hoher Druck. Dann minimirst du schon das Problem. Wichtig ist noch das du die Schrauben sternförmig fest ziehst, ähnlich dem Reifenwechsel am Auto. So verhinderst du das die Dichtflächen ungleichmäßig angezogen werden. Und vorsicht, nicht zu fest anknallen, die Schrauben kann man auch überdrehen. Gemäß dem Motto nach fest kommt ab!
Gruß Olaf

[Drunkenmaster]

Ich hatte beim ersten filtern auch nem Schock wehren der filterdauer. Nicht nur der Wein kann beim Filtern nen Schock bekommen
Aber ab der Hälfte ging es dann doch irgend wie gefüllt schneller. Und das obwohl der Filter immer weniger durchlässt.
Da muss man sein Schicksal wohl einfach hinnehmen

Ach ja und natürlich die wolkige Seite ist Eintrittseite für die Flüssigkeit. Dadurch verfangen sich die groben Teilchen im Gewebe und an der glatten Seite tritt dann die gefilterte Flüssigkeit wieder aus

Und beim Pumpen nicht mit dem Pumpen im Fitnessstudio verwechseln
Eher mit Gefühl

[Fruchtweinkeller]

Stimme den Vorrednern zu und möchte noch ergänzen: Man darf vom Vinoferm und vom Simplex keine Wunder erwarten. Wenn die Weine sorgfältig vorgeklärt sind kann man sicher dutzende Liter duchjagen, aber "hunderte" Litern... da wird es eng, und das würde auch ewig dauern.

Beim Spülen der Filterschichten mit Wasser bekommt man ein Gefühl dafür, wie schnell man mit den eingelegten Schichten filtern kann ohne dass es "suppt". Das ist sozusagen die Referenz. Je nachdem wie trüb der gefilterte Wein ist können sich die Filter sehr schnell zusetzten, und im Vergleich zur "Referenz" kann man das etwas einschätzen.

[Metinchen]

Naja, zu hunderten von Litern; Heute habe ich erst ca. 25l sehr gut geklärten (verschiedene)Weine durch feine Filterschichten gejagt. Dann durch die gleichen Schichten noch 10 l noch nicht klaren Met. Die letzten 4 l waren echt mühsam. Letztendlich habe ich Druck auf den Vinoferm gegeben und bin dann zu einer Geburtstagsfeier gegangen. Vorhin war ich wieder zuhause und der Met war bis auf ein paar Tropfen durch. Das sollte man aber nicht beim sterilen Filtergang machen, weilves einfach zu lange dauert.Druck gebe ich auch eher wenig auf denn Behälter, das es beginnt zu knacken, das versuche ich zu vermeiden. Dann suppt auch nix daneben, auch ziehe ich die Muttern nur mit der Hand fest. Bei Simplex und Vinoferm muss man halt ein bisschen Geduld mitbringen.

[KurtR]

Herzlichen Dank für das schnelle Feedback. Ich sehe schon, Ihr habt ähnliche Erfahrungen gemacht. Ich hatte für die Grobfiltration Beco KD3 genommen. Möglich, daß es noch offenporiger sein muß. Und klar, wenn der Innendruck irgendwann zu groß wird, wird der Vinoferm zwangsläufig undicht. So mächtig ist die Dichtfläche ja auch nicht, als daß man davon Wunder erwarten könnte. Also heißt es etwas unterstellen, um den Verlust aufzufangen. Ich denke, ich habe einige Liter eingebüßt.
Gruß
Kurt

[Holger]

der simplex hat im gegensatz zum vinoferm garkeine dichtung. ich hab da ne pumpe davor, mehr als 0,5bar drücke ich da nicht durch. steigt der druck dann von selbst gegen 1 bar, wars das meist mit dichtigkeit und den hunderten liter standzeit

[Metinchen]

Das ist so simpel, da muss man erstmal drauf kommen ....
.....zum unterstellen eignet sich eine große Pfanne ganz gut.

[Latemar]

Ich ziehe die Schrauben mit der Ratsche fest. Bei mir passt die 24mm Nuss.
Dann lege ich den Filter in eine kleine Wanne und decke das Ganze mit einem Tuch ab.
Das mit dem Tuch erst seit kurzem. Mir hat es trotz Ratsche die Gummidichtung raus gedrückt und dann ist der Wein sogar von der Decke getropft

Latemar
... der auch noch keine 100l Wein durch einen Filtersatz geschafft hat

[Igzorn]

Genauso wie Latemar mache ich das auch. Grosse Schüssel unterstellen und den Teil trinken, der dort landet.
Ich habe ziemlich schnell die Flügelmutterrn durch 'normale' Muttern ersetzt aus Edelstahl natürlich und nehme nun meinen Akkuschrauber mit der kleinsten Kraftstufe und ziehe das regelmäßig fest. Funktioniert gut und schont die Finger.

[Holger]

wollt ich auch machen und krieg leider die kleinste verlängerung ausm ratschenkasten nicht in akkuschrauber. 1 mm zu breit. bei dir passt das?