Malzmet und die süße

Vallhall
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Malzmet und die süße

Beitrag von Vallhall »

Hallo, ich möchte mit einem 60L Fass Malzmet... "hab das mal bei einem bekannten gesuppelt und bin davon hin und weg :D " ...herstellen und ich möchte gerne das Rezept welches ich hier auf Fruchtweine.de gefunden habe anwenden, jetzt ist es aber so, dass ich keinen extrem süßen Met mag und die meisten Leute die ich kenne auch nur Sodbrennen von den herkömmlichen Metsorten bekommen, also ich empfinde das einfach als super unangenehm, wenns zu süß ist, darum möchte ich wissen

a: ist es vielleicht besser Arkazienhonig zu verwenden, da dieser nicht so schwer und kräftig ist wie Waldhonig ?

b: es vielleicht mit einer Weisweinhefe mit einer niedrigeren Alkoholtoleranz zu versuchen um nicht zu viel Zucker/Honig verbraten zu müssen und somit eventuell eine dezentere Restsüße zu bekommen ?

möcht ich auch noch wissen...

c: wie verhält sich der Met bei einer Gärung mit Flüssigmalz, schäumt dieser auf, muss ich also 5-10L weniger einfüllen beim vergären damit´s nicht überläuft ?

d: kann ich das Rezept welches ich hier gelesen hab durch einfaches hochrechnen auf 60L anwenden ?

danke und Gruß

[Dieser Beitrag wurde am 18.12.2008 - 00:47 von Vallhall aktualisiert]
Birgit
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Malzmet und die süße

Beitrag von Birgit »

Hallo Vallhall, willkommen im Forum!

zu den Fragen:

a. Der unvergärbare Zucker in Akazie ist erfahrungsgemäß hoch, das erschwert die Gärung, hat aber mit der Restsüße nur bedingt zu tun. Allerdings passt Akazie nicht sonderlich zum Malz.

b. Die Verwendung von verschiedenen Heferassen wirkt sich nicht unbedingt auf den Restzucker aus, die Einstellung der Restsüße erfolgt nicht Beendigung der Gärung. Wenn ihr weniger Zucker /Honig verbraten wollt, macht einen kleineren Ansatz, diesen aber vernünftig. Wenn ihr Anfänger seit, macht den Ansatz mit einer Südweinhefe, das führt zu besseren Ergebnissen.

c. Einen Steigraum von 10l würde ich bei einem 60l Ansatz rechnen. Wie ist das Volumen eures Klärungsballons? Das solltet ihr unbedingt bedenken.

d. Ja

Gruß Birgit
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Fruchtweinkeller
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Malzmet und die süße

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Absolut richtig, um es nochmals anders zu formulieren: Der Zucker im Honig ist für Hefen generell eher schwer zu vergären. Die Südweinhefen mit hoher Alkoholtoleranz kommen damit besser zurecht als Weißweinhefen mit niedriger Alkoholtoleranz, deshalb ist eine Südweinhefe immer zu bevorzugen. Die Südweinhefe verträgt auch höhere Zuckerkonzentrationen besser, aber das bedeutet nicht dass du den Zucker auch zugeben musst ;) Sprich du kannst mit einer Südweinhefe auch einen trocknen Wein herstellen, sogar problemloser als mit einer Weißweinhefe.
Den Restzuckergehalt kann man mit Hilfe der Nachzuckermethode ganz nach Wunsch einstellen. Wie das funktioniert ist hier erklärt:

www.fruchtweinkeller.de/Wine/zucker.html

Hier ist es für Fruchtweine erklärt, bei Honigweinen funktioniert das aber analog:

www.honigweinkeller.de/Met/FAQ.html
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fibroin
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Malzmet und die süße

Beitrag von fibroin »

Kleiner Tipp am Rande,
als Anfänger würde ich nicht mit 60 l Met anfangen. Mach erst einmal 10 l. Dann weisst du auch wie schwer sich der Honig lösen lässt und lieber die Küche verklebt... 8-)
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Vallhall
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Malzmet und die süße

Beitrag von Vallhall »

Hallo, also Akazienhonig ist dann wohl nicht so gut, dann eher einen dunklen Waldhonig und besser mit einer Samos oder Portweinhefe arbeiten, Gärstarter ist ja klar...

Hab da nochmal ein paar Fragen:

...wie ist das wenn mann denn den Honig nicht gleich komplett in den Metansatz tut, sondern immer wieder nachsüßst, dadurch denke ich mal wird sich die Gärung zwar um zwei, drei Monate verlängern "Leben ist lang :D " aber wird es dadurch eventuell wahrscheinlicher einen trockenen Met zu erhalten und kann ich somit eventuell auch die süße besser kontrollieren/bestimmen ?

...dann ist da die Sache mit dem Säuregehalt, angegeben bei 5-7g/l muss dieser konstant die ganze Gärphase hindurch gehalten, also immer wieder kontrollieren, oder muss ich diesen nur einmal zu beginn einstellen und die Sache ist gegessen ?

...und ich hab hier im Forum gelesen das der Met täglich geschüttelt werden sollte "kann ich nicht so richtig dran glauben" ist das so ?

...wie ist das mit dem Abziehen des Met´s, sollte man den Met wirklich alle 4-6 Wochen vom Schlick abziehen oder kann ich ihn bis zur Schwefelung/Klärung im Fass durchgären lassen ?

danke schonmal für die Mühe, Grüße M.
Birgit
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Malzmet und die süße

Beitrag von Birgit »

a. Mit der Nachzuckermethode verlängerst Du nicht die Gärzeit nicht, wenn Du immer kontinuierlich nachzuckerst. Im Gegenteil die Gärung setzt schneller ein. Den Restzucker kannst Du nur so kontrollieren.

b. Den Säuregehalt solltest Du beim Ansetzen einstellen, danach kontrollieren wir in der Regel nicht mehr.

c. Ja der Met sollte mindestens einmal am Tag geschüttelt werden.

d. Der Met wird während der Gärung nicht vom Schlick befreit, das sind nämlich die Hefen die gären sollen. Sind dieses Hefen aus dem Ansatz, hat man eine heftige Gärstockung und der Met wird nach Ewigkeiten immer noch nicht fertig.

Gruß Birgit
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beztiajo
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Re: Malzmet und die süße

Beitrag von beztiajo »

Hallo!
Ich reaktiviere dieses Thema da Ich einen Malzmet vorbereitet habe:

- 1,6 kg. Blütenhonig
- 1,8 kg. malz (MUNTONS 40 pint beer kit)
- 2,25 l. naturtrüber Apfelsaft
- 4ml. antigel
- 6,4 gr. de Hefenahrszlz
- 54 ml. Milchsäure
- 44 gr. Citrol

Es hat nach wenigen Stunden ganz heftig angefangt zu gären und schäumen. Ein paar Tagen hat sogar ständig Schaum durch den Airlock herausgekommt.
Und Heute, nach 4 Tage gärt es ganz langsam. Der Airlock blubbert jede 20 Sekunden.
Ich hab es gekostet und schmeckt Sauer haber nicht nach Essig...
Was soll ich machen? Kann doch nicht sein das kein zucker mehr drinen ist oder??? :?
Vielen Dank
Grüsse!
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Re: Malzmet und die süße

Beitrag von 420 »

@beztiajo

kann sein.

Wieviel Wasser war die Zugabe?

Grüße
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Re: Malzmet und die süße

Beitrag von beztiajo »

420 hat geschrieben:@beztiajo

Wieviel Wasser war die Zugabe?
Hi!
Das Rezept habe ich für 16 Liter gerechnet.
Grüsse.
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Re: Malzmet und die süße

Beitrag von 420 »

Hi,

habe nur nachgefragt, damit nicht zu viel Milchsäure im Wein ist.

Vorgehensweise: die Hefe muss etwas zu tun haben, also gibt dem Pilz Zucker.

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Re: Malzmet und die süße

Beitrag von beztiajo »

OK! Vielen dank!!
Sollte jetz langsamer werden oder brauche ich einen grossen Sack Zucker?¿? :shock:
Grusse
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Re: Malzmet und die süße

Beitrag von 420 »

Entschuldigung,

habe gerade gesehen, dass Du Honig nimmst - klar bei einem Malzmet :oops:

Zucker wird oft erst dann eingesetzt, wenn die Gärung kurz vor dem Ende ist. Der Grund ist, Honig mögen die Hefen nicht so gerne.

Grüße
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