Gärungsende erreicht?

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Leox
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Gärungsende erreicht?

Beitrag von Leox »

Hallo miteinander! :)

Ich hoffe mal, das eröffnen eines neuen Themas ist gerchtfertigt, über die suchfunktion habe ich nicht wirklich etwas finden können, was meine Frage konkret behandelt... :mrgreen:

Mein erster Met, angesetzt mitte Juli nach dem "Mein 1. Met"-Rezept, ist inzwischen in der Endphase der Gärung angekommen ,da bin ich mir relativ sicher.
Jetzt ist es so, dass er in der Zeit bis vorgestern insgesamt viermal nachgezuckert wurde. Die Hefe hat eine sehr hohe Toleranz von 20% lt. Packung (ja, ich weiß, ist nicht so ganz das Wahre, war so ein Anfängerfehler... :roll: :mrgreen: ) und bei der letzten Zuckerung am 02. Oktober hatte er die erwarteten ~18%.
Am Freitag kam ich nun nach Hause und sah, dass das alles ziemlich "tot" wirkte, also null Gärung, also habe ich eine Probe gemacht. Vinometer zeigte wieder etwa 18% an und es war definitiv Restsüße vorhanden, also ging ich davon aus, dass die Gärung fertig ist und habe mit sehr viel Honig und Zucker (und auch etwas Zitronensäure) nach Geschmack die Restsüße eingestellt. Vor dem Schwefeln wollte ich Vorsichtshalber nochmal etwas warten und, siehe da, es blubberte wieder etwas (allerdings sehr wenig). Heute morgen habe ich mal die Zeit gestoppt, es sind über 11 Minuten pro Blubb.

Nun meine Frage: Sollte ich ihm noch etwas Zeit gewähren oder ist die Gärung praktisch beendet? Habe jetzt natürlich auch etwas Sorgen, da ich ja sehr viel Zucker und Honig rein gehauen habe, was ja wahrscheinlich nicht so gut wäre, falls die Hefe noch am arbeiten ist... :?
Wäre sehr dankbar für jede Hilfe! :)


Was für mich auch noch ein wichtiger Faktor ist, ist, dass ich nächsten Sonntag wieder weg muss und erst im Dezember wieder hier bin. Da es ja "mein" Met ist, würde ich natürlich schon irgendwie die ganze Endphase (Schwefel, abziehen, schönen, abfüllen) selber machen.
Wäre es ratsam, den dann einfach noch anderthalb bis zwei Monate länger "gären" zu lassen (also eben in dieser winzigen Aktivität) oder kann der dabei dann schon umkippen, wenn das Gärende in der Zwischenzeit erreicht wird oder vielleicht jetzt schon erreicht ist?

Ich bin gerade etwas sehr ratlos, wie ich nun mit dieser Situation umgehen soll... :( :?

Liebe Grüße,
Leox


Edit: Vielleicht sollte ich dazu erwähnen, dass ich die letzten 7 Wochen (bis Freitag) nicht hier war, weil ich im Ausland studiere, und meine Schwester das tägliche Schütteln und die Zuckerungen unter Telefonanleitung für mich gemacht hat. Genauso würde es natürlich auch in Zukunft laufen, für den Fall, dass ih mir empfehlt, den noch bis Dezember gären zu lassen...
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Chesten
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Re: Gärungsende erreicht?

Beitrag von Chesten »

Leox hat geschrieben: Heute morgen habe ich mal die Zeit gestoppt, es sind über 11 Minuten pro Blubb.
Blasenzählen ist kein guter Indikator um zu schauen ob noch eine Gärung vorhanden ist.
Ich glaube nicht das du dich über Stunden vorm Ballon gesetzt und gewartet hast das die 11 min ein Durchschnittswert sind sondern das du den ersten Blubb gemessen hast. Das alle paar Minuten ein Blubb kommt kann auch am Wetter liegen also, Temperatur- und Druckschwankungen.

Enscheidend ist ob die Restsüße stabil ist über mindestens zwei Wochen, wenn nicht sogar länger wenn du auf Nummersicher gehen willst.

Ob deine Hefe wirklich 20vol% schafft glaube ich nicht recht dran welche Heferasse hast du verwendet ?
Kannst du dein Rezept mal hier schreiben mit allen Zucker/Honigmengen die in dem Ansatz kamen ?
Damit könnte man überschlagen ob dein gemessenen 18vol% auch stimmen können, wenn du nämlich nur für z.B. 16vol% Zucker drin hast stimmt dein Vinometer nicht.

Jetzt heißt es Geduld bewahren! Ob der Met jetzt ein paar Wochen länger auf der Hefe steht ist meinst nicht so schlimm in der Regel passiert da nicht viel.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
Leox
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Re: Gärungsende erreicht?

Beitrag von Leox »

Das klingt ja schon mal beruhigend, vielen Dank!

Also, insgesamt (d.h. Ansatz und alle Zuckerungen, außer der Restsüße am Freitag) sind in dem Ansatz von ursprünglich ca. 4,6 Liter knapp 1300-1350g Honig und ca. 180-190g Zucker verballert worden. Jetzt am Freitag nochmal ca. 400-450g Honig und etwas Zucker (leider nicht abgewogen, ich schätze mal, 20-30g).
Die Mengenverhältnisse im Ansatz habe ich (gerundet) vom Homepage-Rezept heruntergerechnet.
Mal so eine Zwischenfrage: Ist das eigentlich normal/richtig, dass das Volumen durch die ganzen Zuckerungen etwas zunimmt? Ich schätze mal, ich habe inziwschen gut 4,8 Liter...

Ich fände es sogar gut, wenn der am Ende nur 18% und nicht 20% hat, der ist ja jetzt schon mehr als stark genug :D

Wäre aber auf jeden Fall, cool, wenn es dann so ist, dass ich den guten Gewissens noch bis kurz vor Weihnachten in diesem "komatösen" Gärzustand lassen kann :)
Habe mir gestern abend und heute nochmal ein paar Blubbs angeguckt, es dreht sich anscheinend so mehr oder weniger um diese zehn Minuten, aber das scheint dann ja auch nicht so ausschlaggebend zu sein nach deiner Ausführung :)
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Chesten
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Re: Gärungsende erreicht?

Beitrag von Chesten »

Ich hab mal überschlagen für wie viel Alkohol der Zucker reichen würde. Ich komme auf ca. 15-17vol% wenn dabei habe ich nicht den Zucker aus dem Apfelsaft mit eingerechnet. Da sich ja noch nicht vergorener Zucker im Ansatz befindet und das Vinometer nie sicher misst. schätze ich mal das du ca. 15-16vol% Alkohol in deinen Met haben könntest.

Da das hart an der Grenze der meisten hochalkoholischen Heferassen ist würde ich jetzt keinen Zucker/Honig mehr in den Ansatz tun sonst kann es sein das der zu süß wird!
Leox hat geschrieben:Mal so eine Zwischenfrage: Ist das eigentlich normal/richtig, dass das Volumen durch die ganzen Zuckerungen etwas zunimmt? Ich schätze mal, ich habe inziwschen gut 4,8 Liter...
Das ist normal ja und muss bedacht werden wenn man einen Ansatz ansetzt, sprich: den Ballon nie ganz voll machen ;) !
Leox hat geschrieben:Habe mir gestern abend und heute nochmal ein paar Blubbs angeguckt, es dreht sich anscheinend so mehr oder weniger um diese zehn Minuten
Wenn es noch regelmäßig blubbt ist wohl auch noch eine Gärung im Gange. Ich würde jetzt erstmal warten und regelmäßig, also einmal täglich reicht das, den Ansatz schütteln. Ich glaube zwar nicht das deine Heferasse wirklich die 20vol%-Marke schafft aber ich hatte auch schon Mets mit 17vol% laut Vinometer.
7 Wochen ist keine Zeit für einen Met-Ansatz der mit der Nachzuckermethode bis zur Alkoholtoleranzgrenze der Hefe gebracht wird.

Eigentlich hast du schon zu viel Zucker/Honig in den Ansatz gegeben ! Zur Alkoholtoleranzgrenze der Hefe arbeitet man sich normalerweise in 0,5vol%- oder 0,25vol%-Schritten vorran ! 450g Honig auf ca. 5 Litern sind schon fast 4vol%.

Im Schnitt ergibt ca. 20g/L Zucker ein 1vol% Alkohol in einen Liter Wein.
Wenn du jetzt noch weiter nachzuckern musst dann nur noch mit normalen Haushaltszucker da Honig für die Hefe schwerer zur verarbeiten ist durch unvergärbaren Zucker im Honig dein Met zu süß werden kann.

Wie gesagt anstelle dir jetzt Sorgen zu machen das dein Met verderben könnte über die Zeit die du weg bist kannst du es jetzt so sehen : wenn du Glück hast ist dein Met fertig wenn du wieder da bist, vielleicht ;) .
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
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Leox
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Re: Gärungsende erreicht?

Beitrag von Leox »

Ja genau, in diesen 0,5%-Schritten hatte ich das auch immer gemacht am Ende. :mrgreen:
Die großen Mengen Zucker und Honig hatte ich jetzt rein gehauen, weil ich halt dachte, er sei schon komplett fertig mit der Gärung... Naja, ich hoffe einfach mal, dass das noch wird und lasse ihme jetzt seine Zeit :roll: 8-)

Vielen Dank jedenfalls!!
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Re: Gärungsende erreicht?

Beitrag von Chesten »

Leox hat geschrieben:Die großen Mengen Zucker und Honig hatte ich jetzt rein gehauen, weil ich halt dachte, er sei schon komplett fertig mit der Gärung
Fruchtweine können schon innerhalb einer Woche auf 10 bis 12 vol% kommen bei Met dauert das immer etwas länger aber dein Met ist grade mal ca 8 Wochen alt das ist nix ;) !

Wenn man die Nachzuckermethode gewissenhaft bis zum Ende durchzieht können schon mal 3 oder 4 Monate ind Land gehen.
Wie gesagt Geduld ist jetzt das Gebot der Stunde für deinen Met.

Ich kenne ja das von mir selbst ja am besten. Man will ja schnell einen Schluck des selbsgemachen Met probieren :lol: !
Aber ich hab die Erfahrung gemacht das Met seine Zeit braucht in der Herstellung und bei der Lagerung.
Ob du nun eine Flasche retten kannst damit diese etwas liegt ist dir überlassen ;) aber, es wäre sehr schade wenn dein Met jetzt zu süß wird nur wegen deiner Ungeduld.
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