Ich steig nicht durch...

Onkel Randallf
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Ich steig nicht durch...

Beitrag von Onkel Randallf »

Mahlzeit.
Ich habe heute versucht meinen ersten Met anzusetzen... was sich auch gleich schon erledigt hat(My bad). Habe ein Rezept aus einem "Kochbuch für Wikinger" sämtliche Rezepte die ich dort bereits probierte sind meistens was geworden, somit ging ich auch davon aus dass das Rezept für Met ein vernünftiges und seriöses sein dürfte.
Im Rezept stand bei Zutaten:
2kg Honig
Anis(nach belieben)
2,5l Wasser
200g frische Hefe
Gärballon, Gummistopfen, Gärröhrchen
so weit, so gut, so einfach.
Bei der Zubereitung stand dann Wasser, Honig und Anis aufkochen und Schaum abnehmen. Wenn's nicht mehr schäumt abkühlen lassen, Hefe dazu, ab in den Gärballon und 6-8 Wochen an einem warmen sonnigen Ort gären lassen.
Beim recherchieren dann schon der Fehler... Honig soll nicht aufgekocht werden!
Doch dann wirds echt kompliziert für jemand der das einfach nur mal probieren will und eigentlich das nicht mal richtig Hobbymäßig macht(noch nicht).
Schwefeln, Hefenährsalz Milch und Fruchtsäure???
Wie wurde das denn vor hunderten von Jahren gemacht? Da hatte doch keiner fertiges Tannin oder Hefenährsalz oder etwa doch?
Ich will nen einfachen Met produzieren will den auch nicht Schwefeln oder irgendwas sondern will den möglichst so herstellen wie er vor hunderten von Jahren hergestellt wurde. Ohne Schnickschnack ohne Wissenschaft oder ähnliches wenn es im Mittelalter ging sollte es doch heute auch ohne großartige Wissenschaft oder Chemie/Biologielabor oder ähnlichem gehen???
Nennt mich faul weil ich mich nicht so sehr damit auseinandersetzen will wie manch einer hier... oder vielleicht sogar alle. Möchte einen simplen Met haben... und nix mit Apfelsaft oder solch gedönz.
Thanks :mrgreen:
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420
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Re: Ich steig nicht durch...

Beitrag von 420 »

Wenn Du keine Hilfsmittel verwenden willst, nimmst Du Honig, Wasser und stellst es am Besten beim Bäcker hin, weil dort der Hefepilz vorhanden ist. Ein besserer Standort wäre beim Winzer im Gärkeller, weil dort sicherlich die besseren Hefepilze herumschwirren und den Ansatz befallen können.

Diese Vorgehensweise, wie Du es machen willst, ist aber nicht unser Ding.
Versuch doch einfach mal einen Met nach HP-Seite herzustellen. Und dann vergleiche mit einem "ursprünglichen Met", den Du vielleicht irgendwo kaufen kannst. Danach entscheide.

Das Rezept finde ich nicht nur schlecht, sondern total daneben. Verwende einfach mal Rezepte, die auf der HP-Seite stehen.

2 kg Honig und 2,5 Liter Wasser sind für einen Gärstart verdammt viel, sodass die Gärung wohl nicht einsetzen kann. Man kann es ausrechnen, wieviel OE Dein Gemisch hat. Schätze mal, dass Du bei 200 OE liegen wirst. Gärstart somit unmöglich.

Anis nach Belieben kann schon nicht sein. Alles dass, was Du nach Belieben zugeben kannst, ist m.M. nach falsch. Wenn Du Wasser zu viel zugibst, ändert es den Säuregehalt und der Met schmeckt später fad. Alles muss aufeinander abgestimmt sein.

200 g Hefe - total daneben. Wahrscheinlich auch noch Bäckerhefe. Wir nehmen eine Reinzuchthefe, damit die Gärung gezielt vorgenommen wird. Bäckerhefen und auch wilde Hefe sind suboptimal. Kopfschmerzen können vorprogrammiert sein.

Aufkochen hast Du ja schon selber geschrieben.

Nährsalz am Anfang erleichtert den Hefen die Gärung in Fahrt zu bringen.

Sonniger Ort auch schlecht. Warmer Ort ist relativ. Zu warm ist auch wiederum schlecht.

6-8 Wochen Gärung kann man nie genau sagen. Hängt halt davon ab, was man will (Nachzuckermethode, Filtern, am Ende aufkochen, Sorbat....)

Schwefel muss m.E. sein. Schon vor 2.000 Jahren wurde er für die Haltbarmachung verwendet. Somit ist Schwefel doch wohl schon ursprünglich. Was nutzt es Dir, wenn Du später eine Flasche Wein aufmachst und nach 3 Stunden ist der Wein verschalt, weil kein Schwefel den Wein geschützt hat. Noch schlimmer wäre es, wenn der Wein schon in der Flasche dann schal wird.

Deshalb solltest Du schon die HP-Seite lesen. Auch wenn Du nicht alles behälst oder verstehst, dennoch lesen. Ansonsten werden hier Dir nicht viele Leute weiter helfen wollen.

VG
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Chesten
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Re: Ich steig nicht durch...

Beitrag von Chesten »

Wie die alten Wikinger oder Germanen ihren Met gebraut haben weiß heute Niemand mehr da es dazu keine schriftliche Aufzeichung gibt.
Jetzt zu sagen ich will das so oder so machen wie "damals" ist verwegen da du ja nicht weißt wie es vor hunderten Jahren gemacht würde.
Ja es gibt Rezepte aus dem Mittelalter dazu aber selbst diese lassen sich nicht eins zu eins nachkochen da die Quallität der Zutaten eine ganz andere war wie heute !

Es auch ohne tiefe Kenntnisse im Bereich der Chemie/Biologie aber warum willst du die Errungenschaften der Modere nicht ?
Als Beispiel das deutsche Reinheitsgebot: Hopfen, Malz und Wasser. Erst viel später war bekannt das die Hefe für die Gärung verantwortlich ist in der ursprünglichen Fassung kommt die Hefe gar nicht im Reinheitsgebot vor.

Sorry dein Rezept ist völliger Murks und wenn du dich nicht mit dem Thema auseindersetzen willst bisr du hier falsch, Punkt !
Met ist nicht simpel und wenn du schlechten Wein trinken willst ist das deine Sache aber für mich ist mein Leben dafür zu kurz !

Wenn du dich doch mit dem Thema auseindersetzen willst lege ich die beiden Homepages zu diesem Forum ans Herz.
http://fruchtweinkeller.de/
http://www.honigweinkeller.de/
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
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Drunkenmaster
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Re: Ich steig nicht durch...

Beitrag von Drunkenmaster »

Onkel Randallf hat geschrieben:wenn es im Mittelalter ging sollte es doch heute auch ohne großartige Wissenschaft oder Chemie/Biologielabor oder ähnlichem gehen???
auf der einen Seite stelle ich immer wieder fest das die Menschen im Mittelalter nicht so dumm waren wie heute häufig angenommen. Auch wenn m.M.n. das Mittelalter ein deutlicher Rückschritt z. Antike war.
auf der anderen Seite sind die Menschen auch an Dingen verreckt, die durch bisschen Wasser und Seife gar nicht entstanden wären
Ich zu meinen Teil begrüße den Fortschritt :ugeek:

ansonsten: lies dir das Basisrezept auf der Homepage durch :D
http://www.honigweinkeller.de/Met/basismet.html

Ich habe meinen ersten Met auch ohne Säuremessung gemacht.
habe dafür genügend Apfelsaft genommen so das es für einen ersten Versuch ganz gut gepasst hat.

kleiner Tipp noch: versuch es gar nicht erst mit Backhefe. Das gärt zwar gut aber man muss schon Hardcore-Alkoholiker sein um den Backhefe-Met zu saufen.

noch ein kleiner Tipp: Apfelsaft gab es auch schon im Mittelalter... :pfeif:
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Re: Ich steig nicht durch...

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Auf der Homepage ist ja erklärt warum die Zutaten verwendet werden. Wenn du das für unnötig hältst steht es dir absolut frei, irgend etwas anderes zu machen. Aber, und das meine ich ganz ernst, wenn es Probleme gibt, dann wende dich bitte an den Urheber des Rezepts, nach dem du arbeitest.

Weiterhin empfehle ich folgende ernsthafte Lektüre:

viewtopic.php?f=39&t=9577&p=127436


Inhaltlich weit weniger empfehlenswert aber immerhin etwas amüsant, direkt von der Trollwiese:

http://forum.fruchtweinkeller.de/viewto ... ?f=39&t=31
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Re: Ich steig nicht durch...

Beitrag von Onkel Randallf »

Dann eine frage zum Basisrezept:
Kaliumpyrosulfit???
Das gabs wohl auch schon vor 2000 Jahren?
420 hat geschrieben:Anis nach Belieben kann schon nicht sein. Alles dass, was Du nach Belieben zugeben kannst, ist m.M. nach falsch. Wenn Du Wasser zu viel zugibst, ändert es den Säuregehalt und der Met schmeckt später fad. Alles muss aufeinander abgestimmt sein
Im Basisrezept steht doch auch Milch und Zitronensäure nach Bedarf... kommt es dann nicht auf dasselbe hinaus?
Drunkenmaster hat geschrieben:auf der einen Seite stelle ich immer wieder fest das die Menschen im Mittelalter nicht so dumm waren wie heute häufig angenommen. Auch wenn m.M.n. das Mittelalter ein deutlicher Rückschritt z. Antike war.
Dumm waren sie ganz sicher nicht nur bezweifle ich das sie z.b. breitgefächerte Hefesorten hatten wie Sherry, Port oder Burgunder. Jedenfalls hab ich bei etwas recherche nichts gefunden... oder ich suche falsch. ?-?

Ich finde das Basisrezept ja ok wenn es dafür gemacht ist einen GUTEN Met zubekommen. Allerdings als blutiger Anfänger der seinen ersten Ansatz wahrscheinlich verkackt ist es ein Haufen aufwand mit Kaliumgedönz, Antigel, Gelatine, Tannin, Kieselsol etc.

Trotzdem danke :clap:
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Re: Ich steig nicht durch...

Beitrag von Flowie91 »

Weist du, es passt nicht zusammen einen Met ganz wir im Mittelalter herstellen zu wollen, aber gleichzeitig sich nicht mit der Materie auseinander setzten zu wollen...

Sicher gab es kein reines Kaliumpyrosulfit im Mittelalter, aber Schwefel, welcher diese Substanz enthält. Also müsstest du dir aus irgend einer Schwefelmine Schwefelbruch besorgen. Wobei ich nicht weiß ob das möglich bzw. erlaubt ist?

Dir Angabe der Säuren im Basisrezept nach Bedarf bezieht sich auf die gewünschte Säure, da kein Ansatz die gleiche Grundsäure hat. Anis nach Bedarf ist aber völlig variabel. .. oder kannst du den extrahierten Anisgehalt pro Liter messen? Bzw hast du ein Angabe wie viel Anis als Ausgangspunkt geschmacklich gut ist?

Ich glaube auch nicht, dass es damals bereits die reinrassigen Hefesorten in angepackten Portionen gab, da müsstest du dich dann, sofern so natürlich wie möglich gehalten, an wilde Gärung, Spucke und Sauerteig im Fass halten..

Du merkst vielleicht meinen leicht ironischen Ton... es ist absolut nicht schlimm ein Anfänger zu sein und zu Fragen, aber gleichzeitig einen ganz genau Mittelalterlichen Met herstellen zu wollen und gleichzeitig keine Zeit in Recherchen, Grundwissen und Erfahrungswerte stecken zu wollen... das ist einfach faul und sicher von keinem (dauerhaften) Erfolg gekrönt.
Viele Grüße aus dem grünen Herzen Schleswig Holsteins
Flo
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Re: Ich steig nicht durch...

Beitrag von Nathea »

Onkel Randallf hat geschrieben:... ist es ein Haufen aufwand mit Kaliumgedönz, Antigel, Gelatine, Tannin, Kieselsol etc.
Man kann natürlich den Aufwand lassen und nicht nur einen Ansatz "verkacken", sondern sich durch viele "verkackte Ansätze" durchprobieren, bis man die Erfahrungen gesammelt hat, die auf der Homepage in gesammelter Form aufgeführt sind. Vielleicht bist Du ein Mensch, der auf diese Weise leichter und besser lernt als durch "Nachmachen"? So was gibt es ja.

Ansonsten:
- "Kaliumgedönz" dient dazu, einen "nicht verkackten Ansatz" zu produzieren und auch noch nach Wochen trinken zu können (Sterilität beim Produzieren und besonders beim Abfüllen). Womit die alten Wikinger ihre Behälter sauber gemacht haben, ist mir nicht bekannt, aber auch die hatten sicherlich irgend eine funktionierende Methode, den frischen Wein in Behälter zu füllen, die nicht mit irgendwelchen Pilzen oder Bakterien kontaminiert sind. Sie hatten dafür bestimmt einen anderen Namen, aber "ganz ohne" werden sie nicht gearbeitet haben.

- Antigel wirst Du lieben lernen, wenn Du Met nicht nur ausschließlich mit Honig, sondern auch mit Früchten ansetzen willst und gern deren Aroma und Inhaltsstoffe im Met haben möchtest, anstatt sie mit der Maische wegzuwerfen. Willst Du nicht? Dann lass es weg.

- Gelatine? Kieselsol? Wo hast Du gelesen, dass man das zwingend fürs Met-Produzieren benötigt? Kann man. Muss man aber nicht.

- Tannin ist Gerbstoff und ein gutes Konservierungsmittel. Es beeinflusst nicht nur das Aroma des Weines (was wäre ein schwerer Rotein ohne Tannine?), sondern fördert auch die Lagerungsfähigkeit und ist z.B. in Trauben (insbesondere in roten) und deren Stielgerüsten, aber auch anderen Früchten enthalten. Auch die Wikinger werden um die Vorteile von Gerbstoffen gewusst haben.

Nun aber genug der Nachhilfe. Eigentlich steht all das auch schon auf der Homepage, die Du ganz offensichtlich beschlossen hast, nicht zu mögen.

Wir können Dir hier nur Unterstützung anbieten, wenn Du gewillt bist, sie von uns auch anzunehmen. Andernfalls wurde Dir bereits geraten, dort um Input zu bitten, woher Du Deine Wikinger-Met-Rezepte hast.

Viele Grüße und gutes Gelingen,
Sylvia
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Re: Ich steig nicht durch...

Beitrag von Drunkenmaster »

Onkel Randallf hat geschrieben:nur bezweifle ich das sie z.b. breitgefächerte Hefesorten hatten wie Sherry, Port oder Burgunder
sicher hatten sie nicht so spezielle Namen dafür wie wir heute, aber was man sicher gemacht hat, ist den Bodensatz vom letzten Ansatz für einen neuen Ansatz zu verwenden.
daher werden sich vermutlich mit der Zeit auch die speziellen Hefesorten herauskristallisiert haben, den man dann je nach Weinart oder Region auch Namen wie Port und Bordeaux gab.

Heute ist man da natürlich etwas weiter und zum Glück nicht auf den Schlamm vom letzten Ansatz angewiesen.

Wenn du den Met wirklich ganz ursprünglich machen willst, dann kannst Du dich mal an dem äthiopischen Honigwein orientieren.
Die machen den Tej genannten Honigwein in Äthiopien heute noch sehr ursprünglich durch wilde Gärung.
Ein großes Holzfass wird mit einem Teil Honig und fünf Teilen Wasser zu Dreiviertel gefüllt und mit einem Tuch abgedeckt.
Kann mir gut vorstellen das es die alten Wikinger oder besser die alten Europäer auch so ähnlich gehandhabt haben.
ABER: auch bei den Äthiopiern gibt es verschiedene Rezepte und nicht nur das eine Rezept

https://de.wikipedia.org/wiki/Tej
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Re: Ich steig nicht durch...

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Drunkenmaster hat geschrieben:
Onkel Randallf hat geschrieben:nur bezweifle ich das sie z.b. breitgefächerte Hefesorten hatten wie Sherry, Port oder Burgunder
sicher hatten sie nicht so spezielle Namen dafür wie wir heute, aber was man sicher gemacht hat, ist den Bodensatz vom letzten Ansatz für einen neuen Ansatz zu verwenden.
daher werden sich vermutlich mit der Zeit auch die speziellen Hefesorten herauskristallisiert haben, den man dann je nach Weinart oder Region auch Namen wie Port und Bordeaux gab

https://de.wikipedia.org/wiki/Tej
Richtig. Auch wenn man erst Louis Pasteur weiß dass es sich bei Hefe um Mikroben handelt ist der Hefebegriff doch sehr viel älter. Im Lateinischen heißt Hefe beispielsweise "faex", "fermentum" bedeutet "Gärung". Man darf also davon ausgehen dass beispielsweise diese Kollegen genau wussten was sie taten, auch wenn es noch keine Reinzuchthefen gab.

Deswegen würde ich freilich nicht auf die Segnungen unserer modernen Zivilisation verzichten wollen ;)
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Re: Ich steig nicht durch...

Beitrag von Onza »

Ich möchte mal die Lanze für den Fragesteller brechen. Hackt doch nicht so auf die Ideen von Onkel Gandallf herum. Ich finde es lustig und interessant, einfach mal so ein kleines Projekt zu starten.

Ok, das Rezept aus dem Buch ist murks - das sind wir uns wohl alle einig. Aber für einen kleinen Versuch (wir reden hier über 2,5 Liter!) werden wir doch wohl ein schlichtes Rezept nach den Grundgedanken der alten Wickinger zusammenbekommen. Wir müssen uns nur darüber im Klaren sein, dass das Ergebnis rein gar nichts mit dem gemein hat, was hier im Forum unter einem leckeren Met verstanden wird.

Hier nochmal die Zutaten:

2kg Honig
Anis(nach belieben)
2,5l Wasser
200g frische Hefe
Gärballon, Gummistopfen, Gärröhrchen


Was würde ich aus dem Rezept machen, wenn ich Onkel Randallf wäre:

1 kg Honig (für den Anfang - vielleicht später noch welchen zum nachsüßen)
Anis (wenns denn sein soll - vielleicht 10 g)
2,5 Liter abgekochtes Wasser
1 g Trockenweinhefe
1 geriebener Apfel
500 ml Apfelsaft

Trockenhefe mit Apfel und Apfelsaft einen Tag zuvor angären lassen. Später Wasser und Honig zugeben. Jetzt abwarten und immer mal wieder testen. Bei Bedarf noch Honig zugeben. Das alles natürlich in einer Gärflasche mit entsprechendem Verschluss.

Aber: Lecker (in meinem Sinn) wird das nicht. Es fehlt der Aromenausgleich mit Säure und Gerbstoffen.
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Fruchtweinkeller
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Re: Ich steig nicht durch...

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Nana, wir hacken doch bitteschön auf niemandem herum :tsts: Wir wollen die Welt nur zu ihrem alkohlischen Glück zwingen ;) :lol:
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