Mein erster Met-Probleme über Probleme .... wer kann helfen

Pjeno
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Mein erster Met-Probleme über Probleme .... wer kann helfen

Beitrag von Pjeno »

Moin ...

Ich habe meinen ersten Met genau nach Basisrezept und Anleitung vom Fruchtweinkeller gemacht ..... Ich habe aller Dings kein Glas sondern ein Kuststoffgefäß gewählt, wegen des praktischen Hahn zum Proben nehmen.
Die Gärung setzte sehr schnell und heftig ein, war jedovch nach ca. 7 Tagen so gut wie zum Erliegen gekommen ... ich habe dann nachgezuckert mit 100g Zucker und 400g Rapshonig ... die Gärung kam wieder leicht in Gange, jedoch nicht richtig und kam am Tag 10 total zum Erliegen .....

Messung des Alkoholgehalts an Tag 7 war 12% ....

An Tag 10 habe ich die Nase in mein Gefäß gesteckt, und wegen eines beißenden Geruchs die selbse sofort wieder rausgezogen ......

Nach viel Zeit vor dem PC habe ich mich dafür entschieden, das die Hefe vielleicht nicht mehr Prozente vertragen hat und habe den Met mit 2,2g geschwefelt ....

Nun bin ich aber sehr unschlüssig, ob das Richtig war.

Meine Hefesorte war Sherry:
und der Honig: http://www.ebay.de/itm/161904838812?_tr ... EBIDX%3AIT

der Geschmack ist immer noch sauer mehr Zucker ????
Was kann ich tun ...
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420
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Re: Mein erster Met-Probleme über Probleme .... wer kann hel

Beitrag von 420 »

Hallo Pjeno,

erst einmal herzlich Willkommen hier.

Kurzinfo: Kunststoffgefäß ist auch nicht so schlimm. Meine Weine, die mengenmäßig etwas größer sind, klären häufig auch in Kunststoffbehältern. Bei 25 Liter oder drunter nehme ich fast immer Glas. Verhältnis Oberfläche der Gefäße zum Inhalt ist da für mich ein Kriterium.

Zu Deinem Problem erst einmal die Frage, wie Du den Wein später stabilisieren willst?

- Nachzuckermethode? Dann wäre das Schwefeln nicht gut gewesen. Da gibt man immer wieder, im Anfang Honig und später auch Zucker hinzu, bis der Met nicht mehr gärt. Immer wenn er staubtrocken mundet und die Gärung praktisch gegen 0 strebt, ist eine Zugabe nötig. Im Anfang Honig/Zucker für 1 % Alkohol und später nur für 0,5 % Alkohol. Wenn dann am Ende die Süße konstant ist und er nicht mehr gärt, sollte er geschwefelt und kalt gestellt werden.

- filtern?

- erhitzen?

- Zuckeraustauschstoffe für die Restsüße?

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Re: Mein erster Met-Probleme über Probleme .... wer kann hel

Beitrag von Latemar »

Hallo Pjeno ,

auch von mir erst mal - herzlich Willkommen - hier im Forum :clap: :clap:

Wie 420 schon in kurzen Worten beschrieben hat, war das schwefeln vielleicht nicht die beste Lösung :-(

Die Gärung jetzt wieder in Gang zu bekommen ist doch schwierig.

Die Verhinderung von Nachgärungen in der Flasche ist jetzt wohl die Frage, welch zu klären ist.

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Re: Mein erster Met-Probleme über Probleme .... wer kann hel

Beitrag von Pjeno »

Sauer .... seit ihr schnell .... vielen Dank für die Antworten ....

Jedoch habe ich jetzt einen 12% saueren Honigwein, was kann ich machen ... einfach mit Zucker süßen abziehen und dann in Flaschen füllen ????
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Re: Mein erster Met-Probleme über Probleme .... wer kann hel

Beitrag von Latemar »

Nicht nachzuckert !! Eine Gärung wird in diesem Alk.Bereich nochmal einsetzen, wenn auch wegen des Schwefels eher gering.
Das führt zu Flaschenbomben!!

Mein Vorschlag:
Trocken abfüllen.
Erst beim trinken dann im Glas (oder Flasche) Restzucker/Honig nachgeben.
Je nach Geschmack dann 10-30g/l Zucker zugeben.

Latemar
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Re: Mein erster Met-Probleme über Probleme .... wer kann hel

Beitrag von 420 »

Edit sagt: da war ich zu langsam :D

Nein, dann kannst Du Flaschenbomben erhalten, weil der Wein ggf. wieder zu gären anfängt.

mehrere Möglichkeiten hast Du. hier mal 3 Varianten:
- Deinen Wein belüften (mehrere Male von einem Eimer in einen anderen geben, der Schwefel muss weg), Honig bzw. Zucker für 1 % Alkoholzuwachs zugeben und hoffen das er wieder zu gären anfängt. Wenn er nicht zu gären anfängt den Wein dann auf Restsüße einstellen und filtern oder thermisch so erhitzen, dass keine Hefepilze überleben. Den Wein natürlich in sterile Flaschen abfüllen, wobei alle anderen Gerätschaften wie Trichter, Schlauch, Korken und auch deine Hände steril sein sollten. Gefahr von Flaschenbomben
- Deinen Wein kühl stellen, nach ca. 10-14 Tagen von der Hefe abziehen und klären lassen. Vor der Flaschenabfüllung mit Zuckeraustauschstoffen arbeiten, was aber auch Geschmackssache ist
- Filtern
- Wein wie ebenda von der Hefe abziehen und klären lassen. Vor der Flaschenabfüllung mit Honig oder Zucker süßen, abfüllen und dann aber so kalt stellen, dass der Hefepilz nicht arbeiten kann! Habe ich noch nie gemacht.
- mit Para flüssig arbeiten wie im Kitzinger Weinbuch bei Säften beschrieben - würde ich nicht machen
- Ob Kaliumsorbat die Gärung bei ca. 12 % hemmen bzw. stoppen kann, weiß ich nicht.
- Einfrieren geht natürlich auch :D
- und was Latemar schreibt natürlich auch. hätte ich fast vergessen :D

Und viele Informationen findest Du hier.

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Re: Mein erster Met-Probleme über Probleme .... wer kann hel

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Super, du hast ja schon fundierte Antworten bekommen :clap:

Ich möchte nochmals betonen: Gegen Kunststoffgefäße bei laufender Gärung ist nichts einzuwenden, im Gegenteil: Ich liebe beispielsweise meine Gäreimer scon wegen der großen Öffnung. Aber nach der Gärung bzw. nach Abzug von der Hefe landen meine Weine doch in Glasballons, weil der Wein dann empfindlich gegenüber Luftkontakt wird und die Glasballons einfach dichter sind.
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Re: Mein erster Met-Probleme über Probleme .... wer kann hel

Beitrag von Latemar »

Fruchtweinkeller hat geschrieben:Aber nach der Gärung bzw. nach Abzug von der Hefe landen meine Weine doch in Glasballons, weil der Wein dann empfindlich gegenüber Luftkontakt wird und die Glasballons einfach dichter sind.
... und man kann den Klärungszustand besser erkennen ;-)
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Re: Mein erster Met-Probleme über Probleme .... wer kann hel

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ja, ein weiterer Vorteil.
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Re: Mein erster Met-Probleme über Probleme .... wer kann hel

Beitrag von Pjeno »

OKay .... dake für die Möglichkeiten ....

Ich werde nun also den Met belüften und dann noch einmal versuchen die Gärung durch Zuckergabe in schwung zu bringen .... sollte das nicht klappen 14 Tage kühl stellen und dann die Hefe abziehen, dann kälren und später erhitzen und abfüllen ...

kann ich dann nochmals schwefeln ?
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Re: Mein erster Met-Probleme über Probleme .... wer kann hel

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ja. Die Belüftung sollte das SO2 ja neutralisieren. Selbst wenn das nicht 100%ig erfolgreich wirst du noch im tolerablen Bereich sein.

Aber, immer im Hinterkopf behalten, die Schwefelung könnte die Hefe trotzdem soweit "geschwächt" haben dass du kein klares Gärende mehr erreichst. Muss man halt versuchen und das Beste hoffen ;)
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Re: Mein erster Met-Probleme über Probleme .... wer kann hel

Beitrag von 420 »

Pjeno hat geschrieben: kann ich dann nochmals schwefeln ?
Du hast bis jetzt mit 2,2 g bei 22 Liter geschwefelt. Durch das Belüften hast Du ihn teilweise neutralisiert hast.

Nach Gärende wieder schwefeln. Natürlich auch vor der Flaschenfüllung. Somit wäre dann Dein Wein immer noch ein gutes Stück unter der gesetzlichen Höchstgrenze von 160-400 mg/l (je nach Sorte).

Hinsichtlich Schwefel, lese bitte auch mal hier nach.

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